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Die 10 häufigsten Baumängel

Baumängel identifizieren und richtig darauf reagieren

Wer sich den Traum vom eigenen Haus erfüllt, ist zweifellos ein Glückspilz – ein Glückspilz, der sich in ein Abenteuer stürzt.

Denn: Wenngleich sich alle Anstrengungen am Ende auszahlen, brauchen Bauherren für den Hausbau nicht nur jede Menge Ausdauer, sondern auch ein starkes Nervenkostüm. Warum?

„Pfusch am Bau“ ist leider keine Seltenheit und sorgt bei Bauherren regelmäßig für Ärger und hohe finanzielle Einbußen – wenn diese nicht richtig auf die Baumängel am Haus reagieren. Bei einer Untersuchung des Bauherren-Schutzbundes wurden an 300 Häusern und Wohnungen im Durchschnitt 10 bis 20 Mängel festgestellt. Der Schaden pro Immobilie belief sich dabei jeweils auf rund 50.000 Euro.

Während öffentliche oder gewerbliche Bauträger meist über finanzielle Spielräume zur fachgerechten Beseitigung der Mängel verfügen, stehen für private Bauherren ganze Existenzen auf dem Spiel. Mit dem Bau des Eigenheims ist in vielen Fällen ein Lebenstraum verbunden, der durch Mängel an den eigenen vier Wänden empfindliche Kratzer erhält.

Dabei muss es sich bei dem Mangel nicht zwingend um grob fehlerhafte Ausführungen handeln, die auf den ersten Blick zu erkennen sind. Auch scheinbar kleine Fehler wie kaum sichtbare Risse im Putz oder eine fehlerhaft eingebaute Dampfsperre können langfristig die Bausubstanz angreifen und zu hohen Reparaturkosten führen. Das Problem: Baumängel werden häufig nicht ausreichend dokumentiert und deren kostenlose Beseitigung lässt sich später nur schwer vom ausführenden Unternehmen einfordern.

In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche die zehn häufigsten Baumängel sind und erklären, wie Sie diese prüfen und dokumentieren können. Praktische Tipps sollen Ihnen helfen, auf Baumängel an Ihrem Haus zu reagieren und diese richtig reklamieren zu können.

John Kosmalla gibt einen Ratschlag
Expertentipp:
„Viele Baumängel sind vermeidbar - wichtig ist eine frühzeitig Auseinandersetzung mit den Leistungen eines Gewerkes. Bei Fragen immer gleich den Kontakt suchen und offen ansprechen. Dabei sollte man Leistungsverzeichnis und Baubeschreibung genau unter die Lupe nehmen und ggf. auch Experten hinzuziehen.“John Kosmalla

Platz 1:
Risse in Mauerwerk oder Putz

Die Liste der am häufigsten auftretenden Baumängel wird laut dem Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. von Rissen in Mauerwerk oder Putz angeführt. Risse entstehen häufig durch die nicht fachgerechte Verarbeitung von Baustoffen an der Fassade und haben nicht nur optische, sondern auch bautechnische Auswirkungen.

Vor allem bei einem Wandaufbau mit Wärmedämmverbundsystem kommt es häufig zu Fehlern: Wenn Systemkomponenten unterschiedlicher Hersteller verwendet werden, die nicht kompatibel sind, bilden sich schnell empfindliche Risse im Putz.

Risse im Putz

Platz 2:
Fehlerhaft eingebaute Dampfsperren

Dampfsperren erfüllen in der Fassade eine wichtige Funktion: Sie schützen Dämmschicht und Gebäudehülle vor durchdringender Feuchtigkeit. Wenn die Dampfsperre an sensiblen Stellen wie dem Übergang zum Kamin nicht fachgerecht angeschlossen wird, kann sich in der Dämmung schädliches Kondenswasser bilden.

Die Folge: Die Wärmedämmung durchfeuchtet, das Raumklima wird beeinträchtigt und die Dämmung verliert ihre Wirkung. Und damit nicht genug – denn der Reparaturaufwand bei fehlerhaft eingebauten Dampfsperren ist enorm.

Platz 3:
Baumängel an Fenstern und Türen

Damit sich im Gebäude keine unangenehmen Luftströmungen bilden und der Heizbedarf so gering wie möglich bleibt, müssen Fenster und Türen dicht schließen. Durch den nicht fachgerechten Umgang mit Fenstern und Türen kommt es im Zuge der Bauarbeiten jedoch häufig dazu, dass das Fenstergetriebe durch Putzreste verunreinigt wird, die Gummilippendichtung nicht richtig abdichtet oder sich das Türblatt verzieht.

Die Folge: Türen und Fenster können nicht frei schwingen und dichten am Rahmen nicht ausreichend ab. Dieses Phänomen gehört nicht umsonst zu den häufigsten Baumängeln. Ob Fenster und Türen fachgerecht verbaut wurden, können Sie bei der Abnahme gut prüfen und dokumentieren.

Baumängel am Fenster prüfen

Platz 4:
Risse in tragenden Holzstrukturen

Holz ist als natürlicher und nachwachsender Rohstoff auch im Bauwesen sehr beliebt und übernimmt im Gebäude häufig tragende Funktionen. Ein typischer Baumangel ist die Verwendung von Holz, das noch nicht richtig trocken ist. Durch den langsam einsetzenden Trocknungsvorgang kommt es zu einem natürlichen Schwund im Holz und es bilden sich Risse, die das eigentlich so ansehnliche Baumaterial optisch verderben können.

Doch auch aus bautechnischer Sicht sollten Risse im Holz vermieden werden: Durch die Trocknung verliert das Material an Tragkraft. Das wiederum kann die Statik des Gebäudes beeinträchtigen.

Platz 5:
Baumängel am Gebäudesockel

Der Gebäudesockel bildet den Übergangsbereich zwischen Fassade und Bauabdichtung und ist aufgrund seiner exponierten Lage besonders anfällig gegenüber witterungsbedingten Einflüssen wie Sonne, Regen, Schnee oder Wind. Im Sockelbereich ist es daher besonders wichtig, dass der aufgetragene Außensockelputz gegen die Bodenfeuchte abgedichtet ist und keine Nässe in das Bauwerk eindringen lässt. Leider werden am Gebäudesockel immer wieder folgenschwere Baufehler begangen, die sich später in Form von eindringender Feuchtigkeit negativ bemerkbar machen.

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Platz 6:
Baumängel am Dach

Das Dach gehört aus bautechnischer Sicht zu den anspruchsvollsten Bereichen des Gebäudes. Vor allem bei Steildächern zählen nachlässig ausgeführte Dampfsperren zu den typischen Baumängeln. Nicht fachgerecht angebrachte Dampfbremsen können zu einer Durchfeuchtung der Wärmedämmung führen und sind obendrein nur mit erheblichem Aufwand zu reparieren.

Auch Flachdächer sind anfällig für Baumängel: Hier liegt das Problem oft in fehlerhaften Schweißnähten oder Mängeln im Bereich des Abdichtungsanschlusses von Lichtkuppeln.

Platz 7:
Baumängel an der Lüftungsanlage

In Büros, öffentlichen Gebäuden und gewerblichen sowie industriellen Liegenschaften, aber zum Teil auch in Wohngebäuden, spielt die Lüftungstechnik eine wichtige Rolle. Häufig sind Lüftungsanlagen dabei nicht nur für die Zufuhr von Frischluft und die Temperierung der Innenräume, sondern auch für die Be- und Entfeuchtung verantwortlich. Zu den typischen Mängeln zählen undichte Lüftungsanlagen, die sich in Form von unerwünschter Feuchtigkeit an Bauteilen bemerkbar macht.

Platz 8:
Fehlerhaft ausgeführter Estrich

Der Estrich hat als Untergrund für Fußbodenbeläge eine große Bedeutung. Er verteilt nicht nur den Druck gleichmäßig auf die darunterliegende Dämmung, sondern bildet auch einen gleichmäßigen Untergrund für den Belag und stellt die gewünschte Höhenlage sicher. Wenn beim Auftragen des Estrichs die Dehnungsfugen zu angrenzenden Bauteilen falsch dimensioniert oder fehlerhaft positioniert werden, können sich unerwünschte Risse bilden.

Dehnungsfuge im Estrich

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Platz 9:
Fehler an der Fensterlaibung

Die Laibung bezeichnet im Bauwesen die senkrechten Schnittflächen, die im Mauerwerk beim Vorstehen von Öffnungen für Fenster oder Türen entstehen. Bei Fenstern kommt es darauf an, die Anschlussdetails zwischen Putz und Fenster besonders sorgfältig auszuführen und wirkungsvoll zu verhindern, dass Wind oder Regen eindringt. Führt das Bauunternehmen Anschlussdetails nicht sorgfältig aus, kann es zu Wasserschäden in der Fensterlaibung kommen.

Platz 10:
Baumängel in der Haustechnik

Die Haustechnik umfasst – neben der bereits erwähnten Lüftungsanlage – auch die Heizungsanlage, die Sanitärtechnik und die Elektrotechnik im Gebäude. Typische Baumängel im Bereich der Haustechnik sind schlecht gedämmte Rohrleitungen, ein falsch dimensioniertes Heizungssystem oder Leckagen im Sanitärbereich.

Auf in den Kampf:
Das sind Ihre Rechte bei Baumängeln

Wenn Sie als Bauherr Mängel am Gebäude feststellst, müssen Sie diese natürlich keineswegs hinnehmen und können auf eine Mängelbeseitigung bestehen, ohne für die Kosten aufkommen zu müssen. Um die Mängel transparent und sorgfältig nachweisen zu können, ist eine lückenlose Dokumentation das A und O.

Grundsätzlich empfehlen wir, schon vor dem Einzug ins neue Haus eine förmliche Abnahme zu verlangen und im Zuge dieser Abnahme alle entdeckten Mängel in einem Protokoll zu dokumentieren. Wenn Sie bei der Kontrolle gravierende Fehler finden, haben Sie sogar das Recht, die Abnahme des Baus zu verweigern.

Unser Tipp: Bei der Bauabnahme alle Mängel mit bloßem Auge zu entdecken, ist eine Herausforderung und vor allem nicht immer möglich. Denn nicht jeder Bauherr ist auch ein Spezialist auf allen Fachgebieten des Hausbaus. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen einen Vier-Augen-Check durch einen Experten: Sie können einen unabhängigen Architekten oder Bausachverständigen engagieren, der Bauabschnitt für Bauabschnitt sorgfältig und kritisch begutachtet und Mängel sofort reklamieren kann. In den meisten Fällen lohnt sich die Investition in eine professionelle Baubegleitung.

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Rechte bei Baumängeln

Sie haben bei der Abnahme einen Mangel übersehen? Dann können Sie diesen Baumangel innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von fünf Jahren auch später noch reklamieren und kostenlos ausbessern lassen. Der Haken: Bei einer nachträglichen Reklamation können die tatsächlichen Ursachen der Mängel schwieriger eindeutig festgestellt und nachgewiesen werden.

Übrigens: Wenn das ausführende Bauunternehmen Mängel arglistig verschweigt, haben Sie auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von fünf Jahren noch das Recht auf die kostenlose Mängelbeseitigung. Bei der Reklamation von Mängeln ist es wichtig, diese möglichst per Foto zu dokumentieren und dem ausführenden Bauunternehmen schriftlich mitzuteilen. Setzen Sie dem Unternehmen in einem Schreiben eine angemessene Frist zur Beseitigung des Mangels. Damit schaffen Sie eine Grundlage für spätere rechtliche Schritte.

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Schlagworte: Baustoffe, Dach, Fassade, Fenster, Hausbau

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