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„Die Aussichten für 2025 sind positiv“

Ricardo Tunnissen

Interview mit Ricardo Tunnissen, Geschäftsführer Baufi Deutschland

Ricardo Tunnissen ist Mitgeschäftsführer und Gesellschafter des Baufinanzierungsvermittlers Baufi Deutschland. Das Unternehmen verhilft nicht nur seinen Kunden zur optimalen Immobilienfinanzierung und vergleicht dafür die Konditionen von bis zu 600 Banken – sondern ist durch seine starke mediale Präsenz auch über die Branche hinaus bekannt. Mit regelmäßigen Kolumnen in Business Insider Deutschland und dem Cash-Magazin sowie durch seinen populären Instagram-Kanal zählt Baufi Deutschland zu den reichweiten- und meinungsstärksten Baufinanzierungsspezialisten. Wir sprachen mit Ricardo Tunnissen über die jüngsten Entwicklungen auf dem Markt für Baufinanzierungen, über die Aussichten für 2025 – und darüber, wie Hausanbieter sich im umkämpften Markt optimal positionieren können.

Herr Tunnissen, die Bauzinsen sind aktuell wieder gesunken und bewegen sich zwischen 3 und 3,5 Prozent für ein Darlehen mit zehn Jahren Sollzinsbindung. Was erwarten Sie als Experte für 2025 hinsichtlich der Zinsen und der Nachfrage durch Bauinteressenten?

Am 12. Dezember 2024 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagenzins, ihren wichtigsten Leitzins, um 0,25 Prozentpunkte auf 3,00 Prozent. Diese erwartete Maßnahme hatte jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Bauzinsen, die weiterhin zwischen 3,0 und 3,8 Prozent für zehnjährige Darlehen schwanken, abhängig von der Bonität der Kreditnehmer. Bei längeren Zinsbindungen kommt ein Aufschlag von etwa 0,15 bis 0,20 Prozentpunkten pro Dekade hinzu.

Wir bei Baufi Deutschland gehen wie die meisten Finanzexperten davon aus, dass die EZB ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung vorsichtig fortsetzen wird. Prognosen für den Leitzins bis Ende 2025 schwanken zwischen 3,0 und 2,25 Prozent. Es ist zu erwarten, dass die EZB kleinere Zinsschritte unter Berücksichtigung der Inflation, der Konjunktur und der US-Geldpolitik vollziehen wird. Die US-Notenbank hat ihre Leitzinsen ebenfalls gesenkt, ist jedoch bei weiteren Lockerungen vorsichtiger, was den Handlungsspielraum der EZB einschränken könnte.

Daher erwarten wir unter dem Strich, dass die Bauzinsen eher stabil bleiben, ohne signifikante Ausschläge. Gelegentliche Schwankungen sind jedoch möglich – wenn, dann vermutlich tendenziell leicht nach unten.

Kann die Hausbaubranche also optimistisch ins neue Jahr schauen?

Ja, die Aussichten sind positiv. Vergleichsweise niedrige beziehungsweise sinkende Bauzinsen, die 2025 durchaus auf 2,5 bis 3,0 Prozent fallen könnten, eröffnen vielen Haushalten neue Möglichkeiten, den Traum vom Eigenheim jetzt zu verwirklichen. Die Ersparnis ist erheblich: Bei einem Darlehen von 300.000 Euro spart man mit einem Zinssatz von 3 Prozent im Vergleich zu 4 Prozent rund 250 Euro monatlich. Über 20 Jahre summiert sich das auf etwa 60.000 Euro – eine attraktive Perspektive für viele Bauherren.

Natürlich bleiben hohe Materialkosten und der Fachkräftemangel Herausforderungen. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Die Preise für einige Rohstoffe zeigen erste Entspannungstendenzen, und die Branche reagiert zunehmend innovativ, um Lösungen für den Personalengpass zu finden.

Besonders vielversprechend sind die Chancen durch nachhaltiges Bauen. Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt zwar höhere Standards, doch diese lohnen sich langfristig. Energieeffiziente Gebäude senken nicht nur Betriebskosten, sondern steigen auch im Wert – will man manchen Studien glauben, können sie bis zu 20 Prozent höhere Preise erzielen.

Ist eine Baufinanzierung ohne oder mit nur wenig Eigenkapital 2025 noch eine realistische Option?

Eine solche Vollfinanzierung bleibt auch 2025 grundsätzlich möglich, ist jedoch mit einigen Einschränkungen verbunden. Banken sind bei Finanzierungen mit hohem Fremdkapitalanteil vorsichtiger, da die Risiken durch steigende Baukosten und unsichere Marktbedingungen höher eingeschätzt werden. Kreditnehmer ohne ausreichendes Eigenkapital müssen mit strengeren Bonitätsprüfungen und höheren Zinssätzen rechnen. Einige Banken bieten jedoch noch Vollfinanzierungen an, allerdings nur bei sehr guter Bonität und stabilem Einkommen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass Kreditnehmer zusätzliche Sicherheiten einbringen, um die Bank von der Tragfähigkeit des Finanzierungskonzepts zu überzeugen.

Ein Trend zu hybriden Finanzierungsmodellen zeichnet sich ab, die klassische Baukredite mit staatlichen Förderprogrammen kombinieren. Diese Fördermittel können den Eigenkapitalbedarf verringern und die durchschnittlichen Gesamtfinanzierungskosten senken.

Unser Appell an die neue Regierung: Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Bauherren als auch Bauunternehmen unterstützt, ist entscheidend!

Ricardo Tunnissen Geschäftsführer des Baufinanzierungsvermittlers Baufi Deutschland

2025 startet direkt mit Neuwahlen. Was sollte die neue Bundesregierung tun, um Baufamilien und Baubranche besser zu unterstützen?

Die neue Bundesregierung sollte die Förderprogramme ausweiten und vereinfachen. Besonders im Bereich des energieeffizienten Bauens und Sanierens könnten eine Erhöhung der Fördersummen oder zusätzliche Anreize den finanziellen Druck auf Bauherren mindern. Der Zugang zu Fördermitteln sollte zudem weniger bürokratisch gestaltet werden, damit mehr Familien von diesen Programmen profitieren.

Darüber hinaus wäre eine gezielte Förderung von Familien mit geringerem Eigenkapital sinnvoll, etwa durch eine staatliche Absicherung von Teilen des Baukredits oder spezielle Zuschüsse, die direkt in die Baufinanzierung einfließen. So könnten mehr Menschen den Traum vom Eigenheim verwirklichen.

Ein weiterer Hebel liegt in der Schaffung von Anreizen zur Kostensenkung in der Baubranche. Steuerliche Erleichterungen für Bauunternehmen, die energieeffizient oder nachhaltig bauen, könnten dabei helfen, die hohen Baukosten zu senken. Gleichzeitig sollten Investitionen in die Ausbildung und Rekrutierung von Fachkräften Priorität haben, um den Fachkräftemangel zu lindern und Bauzeiten zu verkürzen.

Unser Appell an die neue Regierung: Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Bauherren als auch Bauunternehmen unterstützt, ist entscheidend!

Kein Haus von der Stange! Individualisierung ist King.

Ricardo Tunnissen

Wie können Hausanbieter sich Ihrer Meinung nach im immer größeren Wettbewerb um solvente Baufamilien besser positionieren, gerade auch regionale Anbieter?

Hausanbieter, insbesondere regionale Unternehmen, können sich vor allem durch maßgeschneiderte Lösungen und eine hohe Flexibilität von der Konkurrenz abheben. Familien schätzen es zunehmend, wenn sie ihre Wunschimmobilie individuell gestalten können – von der Raumaufteilung bis hin zu nachhaltigen Bauweisen. Anbieter, die persönliche Beratung und individuelle Anpassungen bieten, können hier punkten. Ganz nach dem Motto: Kein Haus von der Stange! Individualisierung ist auch 2025 King.

Nachhaltigkeit ist ein weiterer Differenzierungsfaktor. Anbieter, die energieeffiziente Baukonzepte, innovative Technologien wie Smart-Home-Lösungen und den Einsatz regionaler, umweltfreundlicher Materialien in den Vordergrund stellen, sprechen die Bedürfnisse moderner Bauherren an. Regionale Firmen können darüber hinaus ihre lokale Verwurzelung betonen und durch kurze Lieferketten sowie die Zusammenarbeit mit lokalen Handwerksbetrieben überzeugen.

Ein transparenter Service ist ebenso entscheidend. Eine klare Kostenstruktur, umfassende Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln und eine enge Begleitung während des gesamten Bauprozesses schaffen Vertrauen und heben Anbieter garantiert von der „großen“ Konkurrenz ab.

Viele größere Hausbauunternehmen arbeiten mit festen Finanzierungspartnern zusammen. Lohnt sich solch eine Kooperation auch für kleine und mittelständische Anbieter?

Ja, eine Zusammenarbeit mit einem festen Finanzierungspartner lohnt sich gerade auch für kleine und mittelständische Hausbauunternehmen. Denn viele Bauherren sind von der Vielzahl an Finanzierungsmöglichkeiten überfordert. Ein zuverlässiger Finanzierungspartner kann hier eine echte Erleichterung bieten und Vertrauen schaffen. Ein solcher Partner übernimmt die komplexen Finanzierungsfragen und ermöglicht es dem Hausanbieter, sich auf sein eigentliches Kerngeschäft – das Bauprojekt – zu konzentrieren. Unserer Meinung nach ist hier „Fokus auf die eigene Expertise“ entscheidend.

Warum wäre Baufi Deutschland hierfür ein guter Partner? Wie könnten Hausanbieter ganz konkret von einer solchen Kooperation profitieren?

Eine Partnerschaft mit Baufi Deutschland bietet Hausbau-Anbietern die Möglichkeit, ihren Kunden maßgeschneiderte Finanzierungen – „alles aus einer Hand“ – anzubieten. Mit einem Netzwerk von rund 600 Banken finden wir für jeden Kunden das passende Angebot, sei es für klassische Baufinanzierungen oder individuelle Fördermittel. Unsere persönliche Videoberatung garantiert, dass die Finanzierung optimal auf die Bedürfnisse der Bauherren und des Projekts abgestimmt ist.

Hausbau-Anbieter profitieren von einer Entlastung in der gesamten Finanzierungsbetreuung. Wir übernehmen die gesamte Kommunikation und Koordination mit den Banken, gehen aktiv in die Verhandlungen mit den Entscheidungsträgern vor Ort und holen das beste Angebot für die Kunden heraus. So können sich Hausbauanbieter auf ihr Kerngeschäft fokussieren und wissen ihre Kunden „in guten Händen“.

Vielen Dank für das Gespräch!


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Musterhaus.net aus Lüneburg ist mit mehr als 4 Mio. Besuchern im Jahr das größte Hausbauportal Deutschlands und seit Januar 2022 ein Tochterunternehmen der FUNKE Mediengruppe. Bauinteressierte finden hier bis zu 2.500 Häuser von 350 Hausanbietern sowie viele weitere Produkte rund um Haus und Wohnen wie Küchen oder PV-Anlagen. Mit der Übernahme des führenden Energie-Portals gruenes.haus im Frühjahr 2024 hat Musterhaus.net seine Präsenz im Wachstumsmarkt für nachhaltiges Bauen und Sanieren massiv ausgeweitet. In einer umfangreichen Verbraucherstudie von ntv und DISQ wurde Musterhaus.net seit 2019 sechsmal in Folge zum „besten Hausbauportal“ Deutschlands gewählt.

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