Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert), was gibt er an?
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) drückt aus, welche Energiemenge je Grad Temperaturunterschied über die Fläche von einem Quadratmeter eines festen Bauteils verloren geht
Dem Wärmedämmwert liegen vor allem die Dicke und Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Materialien zugrunde, aber auch die Konvektion und Wärmestrahlung an der Oberfläche. Als Faustregel gilt: Umso geringer der U-Wert, desto besser die Dämmung. Das Energie- bzw. Wärmeschutzverhalten von einem Haus lässt sich ablesen an thermischen Eigenschaften wie den U-Werten für Fenster, Türen sowie Baustoffe wie Holz, Glas und Aluminium.
Wärmedurchgangskoeffizient bei Fenstern
Der Wärmedämmwert für das gesamte Fenster heißt Uw-Wert (w für window – Englisch). Zur Berechnung dieses Gesamtwerts werden der Uf-Wert als U-Wert des Rahmens (f für das englische frame), der Ug-Wert als U-Wert der Verglasung (g für das englische glazing), der lineare Wärmedurchgangskoeffizient sowie die Fenstergröße herangezogen. Der Wärmedämmwert der Fensterscheiben – sprich, der Ug-Wert – kommt zustande durch die Scheibenanzahl, den Scheibenabstand und die Art der Gasfüllung zwischen ihnen.
U-Wert bestimmen: Multiple Temperaturmessungen oder Wärmeflussmethode
U-Werte der Bauteile oder Materialien werden im Herstellerauftrag oftmals einmalig durch Material- und Prüfanstalten ermittelt. Diese Erhebung der Baustoffkennwerte ist im Hinblick auf Zulassung und Zertifizierung notwendig. Zudem lässt sich die Qualität der Fertighaus, Massivhaus oder Holzhaus Isolierung unmittelbar vor Ort durch dreierlei Methoden beurteilen:
Die Wärmebildkamera ermöglicht eine Strukturanalyse des Mauerwerks, jedoch nicht die Messung exakter Wärmedurchgangskoeffizienten. Multiple Temperaturmessungen mit einem spezifischen Temperaturfühler für U-Wert-Bestimmung benötigen für korrekte Messungen konstante Bedingungen. Die Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten via Wärmedurchflussmethode erfolgt mittels Wärmefluss-Sensor über eine Messdauer von 72 Stunden und erbringt verlässlichste Ergebnisse.
Typische U-Werte im Bauwesen
Folgende Wärmedurchgangskoeffizient Beispiele bilden typische U-Werte für Bauteile ab:
Bauteil |
Dicke |
U-WERT IN W/(M²K) |
Außenwand aus Beton ohne Wärmedämmung |
25 cm |
3,3 |
Außenwand aus Mauerziegeln |
24 cm |
circa 1,5 |
Mauerziegel-Außenwand (17,5 cm) plus Wärmedämmverbundsystem (PUR) |
30 cm |
circa 0,32 |
Außenwand in Holzrahmenbauweise |
25 cm |
0,15–0,20 |
Außenwand in Holzmassivbauweise (ohne Wärmedämmung) |
20,5 cm |
0,5 |
Haustür aus Kunststoff |
– |
3,49 |
Einfachfenster |
4 mm |
5,9 |
Doppelfenster |
– |
3,0 |
Fenster mit Isolierglas |
2,4 cm |
2,8–3,0 |
Fenster mit Wärmeschutzglas |
2,4 cm |
circa 1,3 |
Fenster für ein Passivhaus |
– |
0,5–0,8 |
Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) nach Gebäudeenergiegesetz
Welchen Wärmedurchgangskoeffizient nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) beispielsweise KfW-55-Häuser einzuhalten haben, verraten die technischen Mindestanforderungen. So muss der U-Wert ihrer Dachflächen, obersten Geschossdecken und Dachgauben 0,14 W/m² K unterschreiten, der Gesamt-U-Wert für ihre Fenster 0,90 W/m² K.