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Bauzeitenplan

Ein Bauzeitenplan ist der Terminplan vom Baubeginn bis zum Fertigstellungstermin eines Hauses inklusive aller erforderlichen Zwischenschritte.

Der Bauzeitenplan: Was genau ist damit gemeint?

Wer ein Haus baut, weiß vermutlich besser als jeder andere: Zeit ist Geld. Der bisherige Wohnsitz ist gekündigt oder verkauft und spätestens dann, wenn der eingeplante zeitliche Puffer zu verstreichen droht, bedeutet jeder Tag der Verzögerung vielleicht unnötigen Ärger und Kosten.

Um ein Haus in der vereinbarten Zeit fertigzustellen, müssen daher die verschiedenen, am Bauprojekt beteiligten Gewerke ihre Arbeiten genau aufeinander abgestimmt erledigen. Für einen Überblick zum Bauablauf und um mit allen Gewerken richtig kommunizieren zu können, erstellt der Bauverantwortliche (in der Regel der Bauleiter oder Architekt) den Bauzeitenplan oder auch Bauablaufplan genannt.

Dieser ist für alle ein wichtiges Planungs- und Kontrollinstrument. Denn während einige Gewerke durchaus parallel arbeiten können, müssen andere auf die Fertigstellung bestimmter Bauabschnitte warten, um dann zu starten.

Der Bauzeitenplan als wichtiger Bestandteil eines Bauvertrags

Eine rechtliche Pflicht für die Erstellung eines Bauablaufplans besteht nicht. Oft ist er jedoch zur gegenseitigen rechtlichen Absicherung ein wichtiger Vertragsbestandteil des Bauvertrags. Ist der Vertrag so formuliert, wird er automatisch bindend und hat die entsprechenden rechtlichen Konsequenzen für Auftraggeber und Auftragnehmer.

Wenn Sie außerdem mit dem Auftragnehmer einen fixen Termin für die Fertigstellung Ihres Bauprojekts vereinbart haben und dieser danach ohne weiteren Hinweis in Verzug gerät, können Sie ihn im Zweifel rechtlich in die Verantwortung nehmen.

Der Bauzeitenplan hat immer das Ziel, dass der Bauablauf mit so wenigen Verzögerungen wie möglich gelingt. Deshalb wird er meist vom Bauleiter mit allen Beteiligten, auch dem Auftraggeber, genau abgestimmt. Da es jedoch allein durch Witterungsumstände oder andere unbeeinflussbare Faktoren immer zu Verschiebungen kommen kann, sollten Sie bei Ihrer persönlichen Planung wie der Wohnungskündigung und den Terminabsprachen mit Umzugsunternehmen immer einen Puffer berücksichtigen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Praxistipp: Wenn Sie als Auftraggeber bei den Bauzeiten und deren Kontrolle auf der sicheren Seite stehen wollen, bestehen Sie auf die Erstellung eines Bauzeitenplans. Mit ihm können Sie höhere Baukosten verhindern, da Sie den Baufortschritt besser beurteilen, gegebenenfalls nachhaken und so mehr Einfluss auf den tatsächlichen Fertigstellungstermin nehmen können.

Was sollte ein Bauzeitenplan beinhalten?

Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Informationen, die während des Bauablaufs für Auftraggeber und Auftragnehmer von Bedeutung sind, damit alle Termine eingehalten werden können. Darum beinhaltet ein Bauzeitenplan beispielsweise:

  • alle einzelnen Arbeitsabschnitte mit Angabe des jeweiligen Gewerkes
  • Zeitrahmen für Beginn und Ende dieser Arbeitsschritte (Angabe der Dauer in Tagen)
  • Personalplanung
  • Einplanung von Eigenleistungen nach Tagen und Umfang
  • Auflistung und Zeitangabe für alle arbeitsunabhängigen Zeiträume, beispielsweise Trocknungszeiten, zu erwartende Witterungsumstände wie Frost etc.
  • Zwischenstände der Bauleistungen in Euro
  • Liste der verbauten Materialien und der eingesetzten Techniken
  • Terminangaben für erforderliche Zwischenprüfungen und/oder Teilabnahmen

Die visuelle Darstellung des Bauzeitenplans sorgt für Übersichtlichkeit

Für den besseren Überblick wird der vorgesehene Bauablauf beispielsweise in einem Balkendiagramm visuell dargestellt. Das erleichtert allen Beteiligten die Terminplanung und gibt dem Bauleiter die Möglichkeit, den vereinbarten Bauablauf sicherzustellen beziehungsweise Verzögerungen frühzeitig zu kommunizieren. Lange war das erwähnte Balkendiagramm die bevorzugte Darstellungsform, da es sich insbesondere für einfachere Bauvorhaben bewährt hat.

Komplexere Bauzeitenpläne zeigt das sogenannte Gantt-Diagramm auf. Es ist ebenfalls kalendarisch aufgebaut, berücksichtigt aber über den rein zeitlichen Ablauf hinaus auch Aspekte wie voneinander abhängige Arbeitsschritte, Kapazitätenpläne, Auslastung der eingeplanten Mitarbeiter sowie Material und Maschinen. Auch Zwischenschritte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht sein sollen, sind erkennbar. Das Gantt-Diagramm ist also deutlich detaillierter und zeigt rechtzeitig mögliche Engpässe auf. Auch diese Darstellungsform eignet sich gut für den Einfamilienhausbau, sodass Bauplaner und Auftraggeber darauf zurückgreifen.

Die Terminplanung komplexer Bauvorhaben wie etwa Mehrfamilienhäuser oder komplette Wohnanlagen werden heute über sogenannte Netzpläne dargestellt. Diese Bauzeitenpläne stellen alle Arbeiten der einzelnen Gewerke und deren Abhängigkeit voneinander dar. Außerdem enthalten sie eine Auflistung über die damit verbundenen Kosten und die erforderlichen Ressourcen. Zudem werden bauliche Verzögerungen durch die Angabe von frühester und spätester Fertigstellung einkalkuliert. Alle Daten unterliegen einer ständigen Überwachung. Dieses Vorgehen macht den Netzplan zu einem komplexen Steuerungsmittel bei größeren Bauprojekten.

Die Vorteile eines Bauzeitenplans im Überblick

Mit einem über konkrete Termine fixierten Bauzeitenplan sind Sie als Baufamilie bei der Fertigstellung Ihres Traums vom eigenen Haus auf der sicheren Seite. Der einzige erkennbare Nachteil liegt darin, dass Sie sich vermutlich in die Materie einarbeiten müssen. Wenn Sie diese Zeit investieren, haben Sie ein wichtiges Kontrollinstrument an der Hand.

Mithilfe eines korrekt ausgearbeiteten Bauablaufplans können Sie den Baufortschritt Ihres Bauvorhabens vom Anfang bis zum Ende begleiten. Der Plan versetzt Sie in die Lage, die Angaben der Bauleitung zu überprüfen und gegebenenfalls einzuschreiten. Er sollte Ihnen die erforderliche Sicherheit geben, Ihre weiteren Schritte bis zum Einzug zum richtigen Zeitpunkt in die Wege zu leiten.

Außerdem können Sie auf der Basis eines Bauzeitenplans mit schriftlich fixierten Daten zur Fertigstellung den Auftragnehmer gegebenenfalls haftbar machen. Das wird spätestens bei einem Verzug interessant, wenn es um ungeplante Mietzahlungen oder gar Hotelkosten geht.

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