Deckenhöhe
Als „Deckenhöhe“ wird umgangssprachlich die Höhe eines fertig ausgebauten Raumes bezeichnet. Sie beeinflusst unter anderem das Wohngefühl und sollte daher bei der Planung eines Neubaus nicht unbeachtet bleiben.
Was ist die lichte Höhe?
Der umgangssprachliche Ausdruck Decken- oder Raumhöhe entspricht meistens der im Bauwesen verwendeten Messgröße „lichte Höhe“. Diese misst den Abstand zwischen der Oberkante des Fußbodenaufbaus und der Unterkante der Decke. Während die lichte Höhe damit die nutzbare Deckenhöhe des fertig ausgebauten Raumes angibt, werden im Vergleich dazu bei der Rohbauhöhe Deckenputz und Fußbodenaufbau nicht berücksichtigt.
Wie hoch muss die Raumhöhe laut gesetzlichen Vorschriften sein?
Die gesetzliche Vorschrift zur Raumhöhe unterscheidet sich je nach Bundesland und ist in den Landesbauordnungen (LBO) festgelegt. In der Regel müssen Wohnräume mindestens 2,30m – 2,50m hoch sein. Ausgenommen von dieser Regelung sind Zimmer, die nicht als Wohnräume zählen und eine niedrigere Deckenhöhe aufweisen dürfen. Dazu zählen beispielsweise Waschküchen, Keller oder Abstellkammern.
Welche Deckenhöhe sorgt für das beste Wohngefühl?
Wie hoch die optimale Decke sein sollte, lässt sich pauschal nicht festlegen – schließlich ist das Wohngefühl stark von individuellen Vorlieben abhängig. Hohe Räume punkten mit Großzügigkeit und Geräumigkeit. Niedrigere Zimmer vermitteln stattdessen eine unverwechselbare Gemütlichkeit. Oft spielen auch Gewohnheit und Körpergröße eine Rolle: So empfinden große Menschen hohe Decken oft als angenehmer.
Es lohnt sich also durchaus, die Deckenhöhe bei der Planung eines Neubaus zu beachten und die Bauvorgaben den persönlichen Wünschen entsprechend anzupassen.
Zudem sollte auch die Höhe des Fußbodenaufbaus berücksichtigt werden, da sich dieser durch eine Fußbodenheizung schnell um einige Zentimeter erhöht. Ein weiterer, ausschlaggebender Faktor kann die Bauart des Hauses sein. Beispielsweise wirken Bungalows aufgrund ihrer oft langen Räume schnell eng und schlauchförmig.
Welche Kosten fallen für eine Raumerhöhung beim Neubau an?
Die Standard-Deckenhöhe für einen Neubau ist grundsätzlich in den Bau- und Leistungsbeschreibungen der einzelnen Baufirmen ausgeschrieben. Wird von den Bauherren eine Erhöhung des Raumes gewünscht, ist aufgrund der Vergrößerung des umbauten Raumes mit Zusatzkosten zu rechnen.
Zum einen entstehen während der Bauphase höhere Kosten durch zusätzlichen Arbeitsaufwand und Materialkosten, hierzu gehören Maurer-, Putz- und Elektroarbeiten sowie das Malern und Tapezieren. Außerdem müssen Fensteröffnungen, die Länge der Rollläden und die Höhe von Innentüren angepasst werden. Zum anderen können während der Wohndauer höhere Heizkosten entstehen und eventuell anfallende Renovierungsarbeiten teurer werden.
Lassen Sie sich im Vorfeld ein Angebot von Ihrer Baufirma erstellen, um die Zusatzkosten abschätzen zu können. Manche Baufirmen bieten eine Raumerhöhung ohne Aufpreis an. Grundsätzlich ist die individuelle Anpassung der Deckenhöhe beim Bau eines Massivhauses günstiger, als beim Fertighaus, da hier Änderungen leichter realisierbar sind.
Die ideale Deckenhöhe ist nicht nur Geschmackssache – es gibt auch einige Argumente, die für oder gegen eine niedrige bzw. hohe Raumhöhe sprechen.
Die Vor- und Nachteile niedriger Decken
Vorteile
- Gemütliches Wohngefühl
- Geringere Heizkosten fallen an, da das Volumen des Wohnraums kleiner ist
- Zukünftige Renovierungsarbeiten an der Decke sind einfacher auszuführen
- Die Materialkosten fallen beim Bau und bei Renovierungen geringer aus
Nachteile
- Große Möbelstücke könnten nicht passen oder schnell "raumausfüllend" wirken
- Höhere Raumtemperaturen im Sommer, da sich kleine Räume schneller aufheizen
- Kleine Räume sind i.d.R. dunkler, da die Fenster kleiner und tiefer eingebaut werden müssen und somit weniger Licht einfällt
Die Vor- und Nachteile hoher Decken
Vorteile
- Großzügiges, luftiges Wohngefühl
- Angenehme Kühle im Sommer, da sich größere Räume langsamer aufheizen
- Barrierefreiheit durch flache, ebenerdige Bauweise
- Viel Tageslicht, wenn gleichzeitig höhere Fenster eingefügt werden
Nachteile
- Höhere Heizkosten entstehen, da ein größeres Wohnraumvolumen geheizt werden muss
- Die Akustik ist häufig schlechter, da Schall schwieriger gedämpft werden kann
- Renovierungsarbeiten sind schwieriger durchführbar teurer
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