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Sauberkeitsschicht

Was ist die Sauberkeitsschicht? Per Definition ist eine Sauberkeitsschicht (kurz: SKS; Synonyme: Unterbeton oder Unterlagsbeton) eine Betonschicht, die zwischen Baugrubensohle und Gebäudefundament eingebracht ist. Die Aufgabe der Sauberkeitsschicht ist es in erster Linie, eine gerade, saubere Arbeitsfläche für die nachfolgenden Arbeiten zu schaffen.

Indem eine Sauberkeitsschicht auf das Erdreich aufgearbeitet wird, lässt sich ein Eindrücken der Bewehrungseisen und Abstandhalter in dieses verhindern und die geforderte Mindestabdeckung ist gewährleistet. Zusätzlich schützt der Unterlagsbeton als Trennlage die Baugrubensohle vor schädigenden Wettereinflüssen. Von Bedeutung ist dies gerade bei einem empfindlich auf Feuchtigkeit reagierenden Baugrund – z.B. bei bindigen Bodenarten.

Wozu dient die Sauberkeitsschicht?

Die Sauberkeitsschicht stellt zum einen eine ebene Fläche für das Gebäudefundament her. Unebenheiten im Boden werden so ausgeglichen, was wichtig ist, um die folgenden Schichten und Bauteile wie etwa Abstandhalter präzise aufstellen zu können. Diese wiederum schaffen die Grundlage für die nötige Betonüberdeckung der Bewehrungseisen.

Die Sauberkeitsschicht vermeidet spätere Setzungsschäden im Gebäude: Ohne sie würden sich die Abstandhalter der Bewehrung in den Erdboden verschieben, wodurch die Bewehrungsmatten später rosten könnten. Zum anderen beugt die Sauberkeitsschicht Verunreinigungen und der daraus resultierenden herabgesetzten Tragfähigkeit der untersten tragenden Schicht vor. Bei negativen Beeinträchtigungen durch das Fehlen einer Sauberkeitsschicht muss mit einer Herabsetzung der üblichen Nutzungsdauer des Hauses gerechnet werden.

Aus welchem Beton besteht die Sauberkeitsschicht?

Bei der Sauberkeitsschicht handelt es sich um eine dünne Magerbetonschicht niedriger Festigkeitsklasse (zumeist C 8/10 mit Expositionsklasse X0). Wie hoch wird der Unterbeton aufgetragen? Wird die Sauberkeitsschicht bewehrt ausgeführt, beträgt ihre Höhe mindestens 5 bis 8 Zentimeter. Bestehen höhere Anforderungen an die Sauberkeitsschicht – etwa bei chemisch-aggressivem Erdreich oder dem Bau einer Schwarzen Wanne – muss diese 10 cm stark ausgeführt werden.

Sauberkeitsschicht-Infografik

Die Sauberkeitsschicht ist Teil des Gebäudefundaments.

Aufbau einer Sauberkeitsschicht

In einem Fundament oder einer Bodenplatte mit Sauberkeitsschicht wird diese an folgender Position eingebracht:

  1. Baugrubensohle
  2. Sauberkeitsschicht
  3. Trennlage
  4. Bodenplatte/Fundament

Bevor die Hausbaufirma die Sauberkeitsschicht anlegen kann, muss die Erde aus dem Baugrund gehoben werden. Der aufgelockerte bindige Boden wird entfernt und der aufgelockerte nichtbindige Boden verdichtet und planiert. Anschließend lässt sich die Sauberkeitssicht betonieren. Wie lange muss der Unterlagsbeton trocknen? Der Magerbeton braucht eine Trocknungszeit von mindestens einem Tag, um auszuhärten.

Anschließend folgt als Trenn- und Schutzschicht die PE-Folie. Diese Gleitschicht zwischen Sauberkeitsschicht und Bodenplatte lässt den Beton der Platte „zwangsfrei erhärten“. Sie unterbindet das Absickern von Wasser aus der betonierten Bodenplatte in das Erdreich und somit ihre zu schnelle Trocknung. Auf der Folie werden die Abstandhalter der Bewehrung platziert. Der Aufbau der Bodenplatte kann folgen.

Als Alternative zur Sauberkeitsschicht aus Magerbeton kann eine Schicht aus Kies, Schotter, Sand oder Glasschaumschotter eingebracht werden. Allerdings bewirken diese eine größere Ungenauigkeit des Untergrundes, welche bei der Betonüberdeckung der Bewehrung berücksichtigt werden muss. Folglich muss das Fundament oder die Bodenplatte um das zu erwartende Maß der Abweichung dicker geplant werden. Nur so kann die in sämtlichen Bereichen verlangte Überdeckung gewährleistet werden. Das dafür notwendige Toleranzmaß gilt es bereits bei der Festlegung der Baugrubentiefe zu beachten.

Fundament oder Bodenplatte ohne Sauberkeitsschicht

Um Zeit und Kosten zu sparen wird beim Bauen in Einzelfällen auf die Einbringung einer Sauberkeitsschicht verzichtet. Kosten entstehen hierbei beispielsweise für die speziellen Baugeräte, die zum Auftragen von Unterlagsbeton benötigt werden. Statt auf den Unterbeton wird dann auf dickwandige Noppenbahnen oder PE-Folie als Alternative zur Sauberkeitsschicht zurückgegriffen. Sicherer ist allerdings das Bauen mit Sauberkeitsschicht, da Noppenbahnen und PE-Folie Höhendifferenzen der Baugrubensohle kaum ausgleichen können und überdies das Risiko besteht, dass Abstandhalter und Bewehrung durchgetreten werden, woraufhin die Mindestbetondeckung nicht mehr gegeben ist.

Möglich ist das Bauen ohne Sauberkeitsschicht mit unbewehrten Fundamenten (z.B. erdschaligen Streifenfundamenten) oder mit einer Perimeterdämmung unter der Bodenplatte. Bei beiden Varianten darf die Baugrubensohle lediglich minimale Unebenheiten aufweisen.

Was kostet eine Sauberkeitsschicht? Die Kosten einer Sauberkeitsschicht für ein Einfamilienhaus belaufen sich auf circa 1.500 Euro.

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