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Schutzerdung

Die Schutzerdung dient der Ableitung elektrischer Ströme in das Erdreich, um Menschen und Tiere vor einem elektrischen Schlag zu schützen. Diese Form der Erdung gehört zu den ältesten und zugleich wirkungsvollsten Schutzmaßnahmen für elektrische Anlagen.

So funktioniert die Schutzerdung

Die Schutzerdung verbindet die nicht zum Betriebsstromkreis gehörenden Teile einer elektrischen Anlage über einen Schutzleiter mit der Erdung des Gebäudes. Hierzu gehören im Haushalt beispielsweise elektrische Geräte wie die Waschmaschine oder ein Toaster, deren metallene Teile Sie berühren könnten.

Tritt innerhalb eines Geräts ein Fehler auf, kann das Gehäuse unter Strom stehen. Würde ein Mensch das entsprechende Gerät berühren, dann würde der Strom durch dessen Körper abfließen. Lebensgefährliche Verletzungen oder der Tod wären die Folge. Aus diesem Grund ist das Metallgehäuse beziehungsweise sind metallene Teile elektrischer Geräte mit der Erdung des Gebäudes verbunden.

Der Leitungswiderstand über den Schutzleiter ist wesentlich geringer als der Widerstand des menschlichen Körpers. Auf diese Weise wird die Spannung zuverlässig über den Schutzleiter abgeleitet. Bei Auftreten einer gefährlichen Berührungsspannung entsteht so über die Schutzerdung ein Fehlerstrom, der wiederum zum Auslösen der Sicherung des entsprechenden Stromkreises führt. Das fehlerhafte Elektrogerät wird in der Folge spannungslos. Diese Sicherheitseinrichtung ergänzt in modernen Elektroinstallationen üblicherweise noch ein Fehlerstrom-Schutzschalter.

Um Ströme wirksam in die Erde ableiten zu können, muss ein Fachbetrieb die Einrichtungen zur Erdung gewissenhaft planen und ausführen. Die Basis bildet ein belastbarer Erder, der bei neuen Gebäuden in der Regel als Ringerder oder Fundamenterder erstellt wird. Den Fundamenterder arbeiten die Experten großflächig in das Betonfundament des Gebäudes ein, während sie Ringerder ringförmig im Fundament oder um das Gebäude verlegen.

Seltener kommen zur Erdung von Gebäudeinstallationen auch Tiefenerder zum Einsatz, die die Fachfirma tief in die Erde treibt. Der fertig erstellte Erder wird über ein Erdungsband ins Innere des Gebäudes geführt. Hier erfolgt die Verbindung der Schutzleiter-Installation des Gebäudes über eine Potentialausgleichsschiene mit dem Erder.

Schutzleiter an elektrischen Geräten

In Deutschland verfügen elektrische Geräte mit Metallgehäuse zumeist über einen Schutzkontaktstecker, kurz Schukostecker, der zwei Kontaktflächen für den Schutzkontakt aufweist. Diese Kontakte werden beim Einstecken des Steckers als Erstes mit den entsprechenden Kontaktfahnen der Steckdose verbunden. Über die dreiadrige Leitungsinstallation der Steckdose ist der Schutzkontakt mit der Erdungsschiene der Elektroverteilung verbunden, von wo wiederum eine Verbindung zur Erdung besteht.

Eine Ausnahme bilden schutzisolierte Geräte, bei denen andere Maßnahmen den Schutz gegen Berührungsspannung sicherstellen. Diese verfügen lediglich über Stecker mit zwei Kontaktstiften, jedoch nicht über einen Schutzkontakt.

Schutzerdung im Neubau: Ist sie vorgeschrieben?

Bei Neubauten ist eine wirksame Erdung der elektrischen Anlagen notwendig und laut VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.) vorgeschrieben. Auch seitens der Stromnetzbetreiber bestehen in der Regel die Anforderungen an die Ausführung der Schutzerdung. Hier kann beispielsweise ein Fundamenterder verbindlich gefordert sein.

Im Neubau erstellen Fachfirmen die Schutzerdung stets nach den neuesten Anforderungen und VDE-Vorschriften. Bereits seit längerem gehört hierzu auch der Potentialausgleich über eine Potentialausgleichsschiene in der Nähe des Hausanschlusses.

Alle Elemente der Schutzerdung unterliegen nach fertiggestellter Installation einer Überprüfung. Eine wiederkehrende Prüfung der Schutzerdung ist bei privaten Wohngebäuden in der Regel nicht vorgesehen, jedoch empfehlenswert. Dies kann beispielsweise im Zuge einer regelmäßigen Inspektion der Elektroinstallation durch einen Fachbetrieb erfolgen.

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Erdung in Altbauten

Nicht alle Altbauten sind mit einer wirkungsvollen Schutzerdung versehen, was Sie bei einer Sanierung beachten sollten. Nicht selten hat eine vorhandene Erdung auch ihre Wirksamkeit verloren.

Bei Altbauten wurde die Erdung in früheren Zeiten teilweise über die metallene Wasserleitung des öffentlichen Versorgers hergestellt. Das ist nach VDE heute nicht mehr zulässig. Viele Wasserversorger tauschen Hausanschlussleitungen oder Verbindungsstücke gegen Kunststoffleitungen aus, die elektrisch nicht leitend sind. Eine Erdung mittels Ringerder rund um das Fundament lässt sich im Zuge einer Sanierung nachrüsten.

Schutzerdung

Die verschiedenen Varianten der Schutzerdung beim Neu- und Altbau.

Schutzerdung, Betriebserdung, Funktionserdung: Das sind die Unterschiede

Neben der Schutzerdung, die für die Erdung von leitfähigen und nicht zum Betriebsstromkreis gehörenden Anlagenteilen sorgt, existieren noch andere Arten von Erdungen.

Betriebserdung

Eine Betriebserdung ist die Erdung eines zum Betriebsstromkreis gehörenden Punktes, der sich häufig in unmittelbarer Nähe zur Trafostation befindet. Je nach Art des Versorgungsnetzes werden Schutzerdung und Betriebserdung an der Potentialausgleichsschiene zusammengeführt.

Funktionserdung

Eine Funktionserdung gewährleistet die störungsfreie Funktion elektrischer Komponenten innerhalb der elektrischen Anlage. Sie leitet keine gefährlichen Spannungen ab, sondern dient der Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit. Dies kann beispielsweise die Ableitung von Störsignalen aus Abschirmungen betreffen. Hierzu erfolgt die Führung der Funktionserdung getrennt von der Schutzerdung.

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