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Fundament – Die richtige Basis für den Hausbau

Da ein typisches Einfamilienhaus gut und gerne mit 250 Tonnen auf die Erde drückt, ist ein entsprechendes Fundament zwingend erforderlich. Welche Basis für den Neubau das Richtige ist, hängt von mehreren Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit ab.
In diesem Ratgeber erhalten Sie wichtiges Hintergrundwissen zum Fundament beim Hausbau. Wir erklären, welche Arten es gibt und wie ein Fundament gegründet wird, damit das Eigenheim viele Jahrzehnte sicher und stabil steht.

Warum ist ein Fundament so wichtig?

Wie eingangs erwähnt, drückt das Gebäude mit seinem tonnenschweren Gewicht konstant in den Boden. Nicht umsonst steht das Sprichwort “Da baut jemand auf Sand” für ein äußerst unsicheres Vorhaben. So ist es auch beim Fundament. Wer ein Haus baut, möchte alle Faktoren aus Untergrund, Größe, Gewicht und Statik einberechnet wissen, um die Immobilie über Generationen weiterzuvererben. Bei einem unzureichenden Fundament drohen Risse im Mauerwerk, ein Absenken des Hauses, Wegbrechen des Bodens oder Schäden durch Frost und Feuchtigkeit. Mit anderen Worten, ein solides Fundament sorgt dafür, dass die Last des Bauwerks gleichmäßig auf den Baugrund übertragen und verteilt wird. Außerdem schützt es das Haus vor Einwirkungen durch das Erdreich.

Unterschied zwischen Flach- und Tiefgründung

Im Bauwesen unterscheidet man zwei wesentliche Arten des Fundaments: die Flach- und Tiefgründung. Bei der Flachgründung wird das Gebäudegewicht großflächig auf den Boden verteilt. Das Fundament reicht hier ca. 80 bis 150cm tief in den Boden (frostfreie Gründung).
Eine Tiefgründung kommt zum Einsatz, wenn die obere Bodenschicht zu weich oder wässrig ist, um eine stabile Basis für das Gebäude zu schaffen. In diesem Fall werden Pfähle eingesetzt, die das Fundament tiefer im Erdreich verankern und die Last dorthin ableiten.

Aufbau eines Fundaments

Ein Fundament muss einige Punkte erfüllen, damit das sicher steht. Der Aufbau gestaltet sich wie folgt:

Aufbau Fundament

Aufbau eines Fundaments beim Hausbau.

Erdreich

Erst wenn ein ausführliches Bodengutachten und die dazugehörigen statischen Berechnungen vorliegen, kann das Fundament für den Neubau festgelegt werden. Sowas übernehmen Bodengutachtende, die die Bodenart, die Beschaffenheit und die Wasserdurchlässigkeit des Bodens untersuchen. Für das Ausheben der Baugrube und die Gründung ist es entscheidend, ob der Boden aus Felsen, nicht bindigem oder bindigem Material oder aus organischen Stoffen besteht.
Unter Umständen kann es dazu kommen, dass eine Bodenverbesserung nötig ist. Wenn durch das Bodengutachten keine ausreichende Tragfähigkeit des Bodens oder ein ungünstiges Verformungs- oder Wasserdurchlässigkeitsverhalten festgestellt wird, müssen Verbesserungsmaßnahmen erfolgen. Das kann ein Verdichten des Bodens, ein Bodenaustausch oder das Vermischen des Bodens mit anderem Material sein.
Jedes Bauvorhaben wird in der Regel von einem:r ArchitektIn oder StatikerIn begleitet. Nur so kann sichergestellt werden, dass eine ausreichende Stahlarmierung und eine entsprechende Betongüte für eine sichere Standfestigkeit sorgt.

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Frostfreie Gründung

Das heißt, dass jede einzelne Stelle des Fundaments eine frostfreie Tiefe von mindestens 80 cm erreichen muss. In kälteren Gegenden von Deutschland können das bis zu 150 cm sein. Der Grund dafür: Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert. Das Fundament könnte also angehoben werden, wenn die Gründung nicht tief genug in den Boden reicht und in Folge dessen schwerwiegende Gebäudeschäden entstehen.

Sauberkeitsschicht

Der Stahlbeton fürs Fundament wird nicht einfach in die Baugrube gegossen. Eine mindestens 5 cm dicke Schicht aus Magerbeton oder Kies bereitet das Fundament vor – die sogenannte Sauberkeitsschicht.

Isolierung

Eine zuverlässige Feuchteisolierung und Wärmedämmung schützt vor Schäden durch Feuchtigkeit und hilft, die Energiebilanz im Haus auf einem angenehmen Level zu halten. Für die Isolierung kommt meistens Polyvinylchlorid (PVC) oder eine diffusionsdichte Folie aus Polyethylen (PE) zum Einsatz. Eine stärkere Wärmedämmung ist erforderlich, wenn das Haus ohne Keller gebaut wird.

Bodenplatte

Die Bodenplatte bildet den Übergang zwischen Erdboden oder Fundament und dem darüber liegenden Gebäude. Dabei unterscheidet man eine tragende Fundamentplatte, welche die Gebäudelast auf den Erdboden verteilt und einer Erdgeschoss-Bodenplatte, die keine tragende Funktion übernimmt.

Fußbodenaufbau

Auf der Bodenplatte wird der Fußbodenaufbau errichtet. Dazu gehören Trittschalldämmung, Estrich, eventuell eine Fußbodenheizung und schließlich der Bodenbelag.

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Fundamentarten im Überblick

Es gibt unterschiedliche Arten, ein Fundament zu errichten:

Einzel- oder Punktfundament

Bei diesem Fundamenttyp stützen einzelne Punkte schwere Traglasten wie etwa bei einem Carport oder großen Gebäuden wie einer Halle. Außerdem werden Punktfundamente ergänzend zu anderen Fundamenten genutzt werden, um Stellen mit besonders hoher Last zu stabilisieren.

Streifenfundament

Diese Fundamentart wird häufig im Hausbau verwendet und stützt die tragenden Wände im Umriss. Die Fundamentstreifen bestehen heutzutage meist aus Stahlbeton.

Streifenfundament

Das Streifenfundament stützt alle tragenden Wände.

Plattenfundament

Das Plattenfundament, auch Bodenplatte genannt, ist sehr gängig und gehört zu den günstigsten Fundamenten. Es verteilt die Gebäudelast großflächig auf den Boden.

Plattenfundament

Die Bodenplatte stützt das Haus großflächig.

Fertigfundament

Vorgefertigte Betonklötze oder Schraubfundamente befestigen kleinere Stützlasten für Zäune oder Spielgeräte.

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Streifenfundament und Plattenfundament im Vergleich

Beim Hausbau wird in der Regel ein Streifen- oder Plattenfundament eingesetzt. Wir erklären im Detail, wie diese Fundamentarten die Gründung für ein Haus bilden und welche Vor- und Nachteile sie haben:

Das Streifenfundament

Das Streifenfundament hat die Aufgabe, die Lasten der tragenden Wände zu stützen. Der Streifen reicht mindestens 80 Zentimeter in den Boden, wird dem Grundriss nach ausgebaggert und besitzt meist die doppelte Breite der darauf befindlichen Wände. Die Maße und die Bewehrung ergeben sich oft aus der Tragfähigkeit des Baugrundes. Auf das Streifenfundament kommt abschließend noch eine relativ dünne und nur gering stahlbewehrte Bodenplatte, die alle nicht tragenden Wände trägt.

Vorteile und Nachteile eines Streifenfundaments

Vorteile

  • Es gilt über Jahrzehnte hinweg als robuster und stabiler Untergrund.
  • Der Einbau einer nicht tragenden Kellerbodenplatte ist möglich.
  • Streifenfundamente müssen nicht zwangsläufig gedämmt werden.
  • Der Materialverbrauch ist geringer, als beim Plattenfundament, da nicht die gesamte Grundfläche betoniert werden muss.

Nachteile

  • Dieses Fundament ist auf tragfähige Böden angewiesen.
  • Es ist im Vergleich zum Plattenfundament zeitaufwendiger und kostspieliger.

Das Plattenfundament

Das Plattenfundament kommt bei modernen Häusern häufig zum Tragen und kann hohe Kosteneinsparungen erzielen. Bei diesem Fundament wird das ganze Gebäude von einer dicken Betonschicht getragen, was eine bessere Druckverteilung zufolge hat. Im Gegensatz zum Streifenfundament entfällt das Ziehen von Gräben, die Füllarbeiten mit Transportbeton, außerdem gestalten sich die Dämmarbeiten einfacher. Wo wir auch schon bei einem wichtigen Punkt wären: der Dämmung. Wer energieeffizient bauen möchte, hat mit der Bodenplatte die besten Möglichkeiten, sich zeitgenössisch zu dämmen, um eventuelle KfW Förderungen zu beantragen.

Ein anschauliches Beispiel ist die Thermoplatte oder auch Schwedenplatte genannt. Benannt nach dem Land, in dem es in den Wintermonaten mitunter sehr kalt werden kann, bietet die Schwedenplatte einen maximalen Vorteil in Sachen Isolation. Zwei Lagen Hartschaum, die im Verbund auf Schotterschichten verlegt werden, sollen verhindern, dass Feuchtigkeit und Kälte aufsteigen können. Durch die gedämmte Bodenplatte sind bei Energiesparhäusern U-Werte von 0,17 möglich. Beim Passivhaus können sogar Werte von 0,10 erreicht werden. Der Clou: Bei einer Thermoplatte können die Flächenheizung, sämtliche Warm- und Kaltwasserleitungen sowie Leerrohre schon im Vorfeld nach Grundriss verlegt werden.

Was zudem für eine Bodenplatte bzw. ein Plattenfundament spricht, ist die Tatsache, dass es bedingt durch die nahezu ebenerdige Bauart kaum Probleme mit dem Grundwasser, also Feuchtigkeit und Schimmelpilz gibt.

Vorteile und Nachteile eines Plattenfundaments

Vorteile

  • Die Bodenplatte ist kostengünstiger, als eine Unterkellerung.
  • Die Gründung ist zeitsparend - eine Bodenplatte kann in ca. fünf Tagen hergerichtet werden.
  • Der Betonkörper wird isoliert und dient somit als Energiespeicher.
  • Feuchtigkeit aus dem Grundwasser kann das Haus nicht angreifen.
  • Das Gewicht wird gleichmäßig auf den Boden verteilt.
  • Eigenbewegungen des Bodens werden ausgeglichen.

Nachteile

  • Ohne Unterkellerung gehen Abstellmöglichkeiten verloren - das Haus muss unter Umständen größer geplant werden.
  • Ein qualitativ höherwertiger Beton ist notwendig.
  • Eine zusätzliche Dämmung des Bodens ist keine Option, sondern ein Muss. Sonst entstehen ein hoher Wärmeverlust und immense Heizkosten.

Kosten für das Fundament

Ein entscheidender Kostenfaktor beim Hausbau ist sicher das Fundament. Wir haben ein paar durchschnittliche Kosten aufgeführt, nach denen man sich richten kann. Grob gerechnet entstehen bei einer 100qm Grundfläche Kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro für das Fundament. Hinzu kommen allerdings noch Kosten für die vorbereitenden Erdarbeiten, die Sauberkeitsschicht und die Dämmung.

Art Kosten
Fundamentplatte ca. 70-100 Euro pro qm
Thermobodenplatte inkl. Fußbodenheizung ca. 130-150 Euro pro qm
Streifenfundament ca. 180 Euro pro Kubikmeter
Bewehrung einer Bodenplatte ca. 80-200 Euro pro qm
Unterkellerung ca. 30.000 Euro

Was in die Kostenrechnung unbedingt mit einfließen sollte, ist die Entscheidung, ob ein Keller nötig ist. Ohne Unterkellerung wird gegebenenfalls mehr Fläche beim Hausbau benötigt, was sich wiederum auf die Kosten pro Quadratmeter auswirkt. Und nicht zuletzt sollte auch der Wiederverkaufswert einberechnet werden. Häuser mit Keller erfreuen sich oft einer höheren Nachfrage und erzielen dadurch einen höheren Wert.

Tipp: Ein genauer Blick in die Bau- und Leistungsbeschreibung lohnt sich: Ist hier „Preis gilt ab OK“ (Oberkante Kellerdecke/Bodenplatte) vermerkt, fallen die Kosten für das Fundament noch zusätzlich an!

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Fundament

Welches Fundament ist für mein Haus das Richtige?

Welches Fundament für einen Neubau das Passende ist, hängt von mehreren Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit und Belastung durch das Bauwerk, aber auch den Kosten ab. Als BauherrIn braucht man sich um diese Entscheidung nicht zu sorgen – i.d.R. kümmert sich die Baufirma hierum bzw. ein:e erfahrene:r ArchitektIn oder StatikerIn. Denn diese:r kann die Gegebenheiten und Anforderungen an das Fundament fachkundlich bestimmen und so eine geeignete Basis für das Gebäude wählen.

Kann man die Bodenplatte in Eigenleistung gießen?

Es ist möglich, die Bodenplatte in Eigenleistung zu gießen. Allerdings ist dies eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und sollte daher nur mit genügend Kenntnissen und Vorerfahrung angegangen werden. Schließlich soll das neue Eigenheim standfest und sicher auf dem Grundstück stehen. Wer die Bodenplatte selbst gießen will, sollte dies nur in Zusammenarbeit mit einem:r StatikerIn machen und genau nach dem Fundament- und Bewehrungsplan arbeiten.

Fazit:


Ein gutes Fundament sorgt für eine stabile Basis beim Hausbau

Welches Fundament ist für mein Haus das Richtige? Die Frage kann pauschal nicht beantwortet werden. Vielmehr hängt die Antwort von der Lage, dem Boden, dem Platz und den Kosten ab. Faktisch gesehen werden heute die meisten Häuser auf einem Plattenfundament gebaut. Vorteile wie Zeitersparnis, gute Dämmmöglichkeiten und überschaubare Kosten sprechen in den meisten Fällen für eine Bodenplatte. Wer einen Keller in seinem Neubau eingeplant hat, sollte dagegen mit einem Streifenfundament kalkulieren.
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