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Timo Sillober, CEO von Energiekonzepte Deutschland im Interview

Interview mit Timo Sillober, CEO von Energiekonzepte Deutschland (EKD)

Die Energiekonzepte Deutschland GmbH (EKD) aus Leipzig ist einer der größten deutschen Anbieter für PV-Anlagen und vertreibt seine Energiesysteme auch über Musterhaus.net. Wir sprachen mit Timo Sillober, seit März 2023 CEO von EKD, über sein Unternehmen, über aktuelle Marktentwicklungen – und darüber, was Bauherren wie auch Besitzer von Bestandsimmobilien bei der Wahl einer PV-Anlage beachten sollten.

Herr Sillober, ist eine PV-Anlage eigentlich grundsätzlich für jeden Hausbesitzer (wirtschaftlich) interessant? Oder gibt es hier Einschränkungen?

Grundsätzlich ist eine PV-Anlage für jeden Eigenheimbesitzer wirtschaftlich interessant. Natürlich muss man vorher die persönlichen Gegebenheiten erörtern und schauen, ob es überhaupt umsetzbar ist. Zu beachtende Faktoren sind hier beispielsweise die Dachneigung, eventuelle Verschattungen durch Nachbargebäude oder Bäume und Ähnliches. Betrachtet man es jedoch rein wirtschaftlich, ist eine Solaranlage immer rentabel. Hier gibt es aber natürlich enorme qualitative Unterschiede, was sich letztendlich in der Amortisationszeit widerspiegelt. Dabei schneiden in der Anschaffung sehr günstige Anlagen und Speicher jedoch meist schlechter ab, da sie oft schlechtere Leistungen erbringen und eine deutlich kürzere Lebenszeit aufweisen.

Stichwort Hausneubau: Ab wann sollten sich angehende Bauherren mit dem Thema Solarenergie beschäftigen? Wann beginnt das Thema Solaranlage: Bereits bei der Entscheidung für das Grundstück? Bei der Wahl des Haustyps? Oder bei der Wahl des Dachs?

In einigen Bundesländern gibt es bereits die Pflicht, bei der Errichtung eines Neubaus auch eine PV-Anlage zu installieren. Hier muss schon bei der Planung eine solche berücksichtigt werden. Aber auch sonst ist es sinnvoll, das Projekt Hausbau bereits sehr früh auch von der energetischen Seite zu betrachten. Will man möglichst autark sein, ist die Anschaffung und damit die Planung einer Wärmepumpe sinnvoll, da diese später mit selbsterzeugtem Strom versorgt werden kann. Auch Besitzer von Elektroautos sollten sich bereits bei der Planung nicht nur mit dem Thema Wallbox, sondern mit der Möglichkeit eines umfänglichen Energieökosystems, wie dem EKD365+ Ganzjahresenergiesystem, auseinandersetzen.

Bei der Planung des Hauses per se kann dann darauf geachtet werden, dass beispielsweise die Dachlattung optimiert und ein klassisches Ziegeldach gewählt wird. Um später Kosten zu sparen, kann auch die PV-Unterkonstruktion direkt bei der Dachdeckung mitangebracht werden. Ein Leerrohr als sogenannte PV-Vorbereitung ist ebenfalls sinnvoll. So laufen die Kabel später direkt im Haus in den Technikraum und müssen nicht an der Außenfassade verlegt werden.

Photovoltaik Montage

Das PV-Montagesystem muss für die gewählten Module geeignet sein.

Übrigens: Eine Ost-West-Dachausrichtung ist bei modernen Solaranlagen fast genauso rentabel wie eine reine Südausrichtung. Bei sehr geringen Dachneigungen kann es sich inzwischen sogar lohnen, auch nach Norden gerichtete Dachflächen zu belegen. Hier können geschulte Fachberater Auskunft geben. EKD besitzt ein deutschlandweites Netzwerk von mehr als 2.300 Beratern, die hausintern und regelmäßig geschult werden.

Thema Bestandsimmobilien: Was sind Ihre drei wichtigsten Tipps in Sachen Planung der PV-Anlage für Besitzer einer Bestandsimmobilie?

Bei der Planung sollten Interessenten vor allem folgende drei Punkte beachten:

Ein sehr wichtiger Punkt, der häufig jedoch nicht beachtet wird, ist, den Anbieter selbst zu überprüfen und sich folgende Fragen zu stellen: Ist der Anbieter am Markt etabliert und kann er bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet nachweisen? Aufgrund der Marktschwemme an Anbietern in den letzten zwei Jahren und der daraus resultierenden enormen Konkurrenzsituation, melden derzeit viele vor allem kleine Solarteure Insolvenz an. In der Kombination mit der häufig verlangten Zahlungsart Vorkasse, stehen Kunden im schlimmsten Fall dann ohne Anlage und Geld da. In einem solchen Fall oder wenn es beispielsweise eine Anlage des Heim-und-Hofelektrikers ist, stellt sich auch oft die Frage, was mit der Garantie passiert. Deswegen ist es immer ratsam, sich ein etabliertes, finanzstarkes Unternehmen zu suchen, das auch nach Montage über die gesamte Lebensdauer der Anlage als Ansprechpartner fungieren kann.

Ein zweiter Punkt, auf den geachtet werden sollte, sind selbstverständlich hochwertige Produkte. In jedem Fall sollten bifaziale Glas-Glas-Module mit einem starken Schwachlichtverhalten und einem hohen Wirkungsgrad gewählt werden. Beim Speicher sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit einer hohen Kapazitätsgarantie zu empfehlen. Alle Komponenten sollten zudem über ein intelligentes Energiemanagementsystem miteinander vernetzt sein. Nur so kann der Kunde am Ende das Maximum an Energie für sich aus der Anlage ziehen und entsprechend Kosten sparen.

Der letzte Punkt ist vor allem mit Blick in die Zukunft wichtig. Ist die Anlage in den Strommarkt integriert, kann der Kunde auch im Winter und an Schlechtwettertagen seinen Profit daraus ziehen, wenn herkömmliche Solaranlagen keinen Vorteil bieten. Durch die Möglichkeit, mit einem intelligenten Energiemanagementsystem Strom besonders günstig aus Netz zu beziehen, können Wärmepumpen, Wallboxen und der steigende Energiebedarf der Zukunft günstig gedeckt werden.

Mit den Produkten des EKD365+ Ganzjahresenergiesystems und der intelligenten IoT-Plattform sind Kunden in allen drei Punkten mit Energiekonzepte Deutschland auf der sicheren Seite und die Anlage nicht nur heute oder morgen, sondern auch in Zukunft immer auf dem technisch neuesten Stand.

EKD hat die Zahl der Aufträge 2023 im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent gesteigert. Wie schaffen Sie dies angesichts von knappen Monteuren und Elektrikern, aber auch Speichern und Anlagen?

Energiekonzepte Deutschland setzt auf ein eigenes, bundesweites Netzwerk an Partnerfirmen. Im letzten Jahr wurde dieses signifikant ausgebaut. Zudem beziehen wir unsere Produkte von einem exklusiven Hersteller, mit dem wir eine langfristige Lieferbeziehung für Hardware geschlossen haben. Um alle Aufträge zeitnah umzusetzen, bevorraten wir langfristig Material. So ist die Hardware bereits bei der Bestellung ab Lager verfügbar und muss nicht erst bestellt werden, was eine hohe Zeitersparnis mit sich bringt.

Vor allem beim Anschluss an das Netz scheint es branchenweit immer noch Engpässe zu geben. Wo ist hier der Flaschenhals – und wer kann gegensteuern, z.B. die Politik?

In Deutschland gibt es rund 900 Netzbetreiber. Hier hat jeder seine eigenen Bedingungen an die Anmeldung von Erzeugungsanlagen. Die einen setzen auf Formulare, die per E-Mail gesendet werden müssen, andere haben Online-Portale. Hier ist es dringend notwendig, dass dieser Vorgang bundesweit vereinheitlicht wird. Auch zugesicherte Zeiten seitens der Netzbetreiber in Bezug auf die Anmeldung und Inbetriebnahme wären für uns und vor allem die Kunden sehr wichtig. Leider ist es häufig so, dass die Anlagen von uns lange Zeit betriebsbereit fertiggestellt sind, die zuständigen Netzbetreiber aber aufgrund von mangelnden Kapazitäten nicht dazu kommen, diese danach zeitnah in Betrieb zu nehmen.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn, 15 Jahren? Und was werden Ihrer Meinung nach bis dahin die größten Herausforderungen sein – für das Unternehmen und für die Branche erneuerbarer Energien im Allgemeinen?

Ich sehe die EKD in spätestens 10 Jahren als einen der großen integrierten Energieversorger Deutschlands, mit einem vollintegrierten Energie-Ökosystem für die Stromerzeugung – mit eigenen Produkten und eigenen Stromtarifen.

Die bis dahin größte Herausforderung wird es sein, durch den Ausbau der erneuerbaren Energien das Verhältnis zwischen Netzbelastung und Verbrauch in Einklang zu bringen. Durch den massiven Anstieg der Netzlast – bedingt durch beispielsweise immer mehr Elektroautos und Wärmepumpen – ist es unabdingbar, diese beherrschbar zu halten. Dazu ist zum einen der kontinuierliche Netzausbau unabdingbar. Ein zweiter ebenso wichtiger Punkt ist die Steuerbarkeit von Lasten am öffentlichen Netz. Hierzu bedarf es intelligenter IoT-Plattformen, die die Energiemenge der Verbraucher optimal verteilen und netzdienlich anpassen. Die Software von EKD bietet diese Möglichkeit bereits heute und wird sich durch Updates den Bedingungen und Herausforderungen des Energiemarktes auch zukünftig immer wieder anpassen können.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Schlagworte: Energieeffizienz
EKD

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