Gute Gründe: Darum sollten Sie umrüsten
Für immer mehr Hausbesitzer spielen zwei Dinge bei ihrer Heizung eine wichtige Rolle: Energiesparend heizen und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Besonders die durch den Ukraine-Krieg sichtbar gewordene Abhängigkeit von russischem Gas hat viele Unentschlossene aufgerüttelt. Wer umweltbewusst und effizient heizen möchte, hat heute zum Glück viele Möglichkeiten. Die Heizungstechnologie ist weit fortgeschritten, sodass es verschiedene Alternativen gibt, auf regenerative Energiequellen umzurüsten. Diese verursachen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen kaum Emissionen und sind auch unbegrenzt verfügbar – während der Gasvorrat erschreckend schrumpft.
Die deutsche Bundesregierung will den Umstieg auf erneuerbare Energien im Heizungsbereich stärker vorantreiben, um den Klimaschutz und die Energieunabhängigkeit in Deutschland zu verbessern. Dazu wird unter anderem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) angepasst. Ab dem 1. Januar 2024 müssen bei Neubauten sowie im Falle eines Austauschs alter Heizungen 65% erneuerbare Energien genutzt werden. Bestehende, noch funktionstüchtige Heizungen dürfen aber weiterhin betrieben werden (beachte: Gesetz zur Austauschpflicht alter Gas- und Ölheizungen nach 30 Jahren, Paragraf 72 GEG). Ziel des Gesetzes ist es, fossile Brennstoffe einzusparen und die vorgegebenen Treibhausgasminderungen im Gebäudesektor zu erreichen, um somit den Klimaschutz voranzubringen. Zusätzlich soll der Umstieg auf erneuerbare Energien eine stabilere, resilientere Wärmeversorgung bewirken und klare Investitionsanreize setzen. Um die Investitionskosten für Haushalte zu senken, wird die Förderung angepasst und es gibt direkte Zuschüsse, Kredite und steuerliche Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen wie den Heizungstausch oder Dämm-Maßnahmen.
Stand: April 2023 Weiterführende Informationen zur Gesetzesgrundlage für erneuerbares Heizen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Welche Alternativen zur Öl- und Gasheizung gibt es?
Die wichtigsten Alternativen beim Austausch Ihrer alten Heizung sind:Solarthermie
Hybridsystem
Wärmepumpe
Brennstoffzellenheizung
Holz (Pellet- und Scheitholzheizung)
Neue Heizung: Welche ist die Richtige?
Wir haben Ihnen nun mehrere Alternativen zur Öl- und Gasheizung vorgestellt. Welche Heizung für Ihr Gebäude die Richtige ist, hängt von den verschiedenen Faktoren und Gegebenheiten vor Ort ab:
- Art des Gebäudes: Handelt es sich um ein Bestandsgebäude oder einen Neubau?
- Zustand & Rahmenbedingungen des Gebäudes: Welche Art von Heizkörpern sind vorhanden - klassische Konvektionsheizkörper oder eine Flächenheizung? Wie ist die Dämmung?
- Kosten: Welche Anschaffungs- und Betriebskosten fallen an? Welche Förderungen gibt es?
- Platzbedarf: Gibt es genügend Platz für Solarthermie auf dem Dach oder einen ausreichend großen Lagerraum für die Pelletheizung?
Heizung umrüsten: Diese Kosten entstehen
Die Kosten für die Umrüstung einer bestehenden Heizungsanlage fallen unterschiedlich aus. Grobe Richtwerte können jedoch helfen, eine erste Entscheidung zu treffen. Wenn Sie beispielsweise ihre bestehende Gasanlage mit einer Solarthermie nachrüsten möchten, liegen die Kosten bei ca. 4.000 bis 10.000 Euro. Bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe müssen Sie zwischen 10.000 und 20.000 Euro rechnen. Sie sehen, die Spanne ist groß, da die Installation von dem Aufwand der Umbaumaßnahmen abhängig ist. Erkundigen Sie sich deshalb bei einer Fachfirma und holen Sie unterschiedliche Angebote ein.
Folgende Richtwerte können Ihnen zur Orientierung dienen:Welche Förderungen gibt es bei der Umrüstung der Heizung?
Wer eine Alternative zu seiner Gasheizung sucht, wird vom Staat derzeit hervorragend unterstützt.
Die Bundesregierung hat ein neues Förderkonzept zum erneuerbaren Heizen beschlossen, das auf der bestehenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) aufbaut. Die Grundförderung für den Tausch alter Heizungen durch klimafreundliche Heizungen beträgt künftig einheitlich 30%. Zusätzlich gibt es Klimaboni für Bürgerinnen und Bürger, die ineffiziente Heizungen austauschen möchten, sowie für Empfänger einkommensabhängiger Transferleistungen. Wer die gesetzliche Anforderung übererfüllt, erhält zusätzlich 10% Förderung. Die finanzielle Belastung kann durch Förderkredite zeitlich gestreckt werden. Steuerliche Abschreibungen sind weiterhin eine Alternative.

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