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Alternativen zur Öl- und Gasheizung: So rüsten Sie um!

Wie Sie mit Wärmepumpen, Solarthermie oder Brennstoffzellen zukunftssichere Wege gehen

Aufgrund der Abhängigkeit von russischem Gas rutschte Deutschland während des Ukraine-Krieges in eine Energiekrise. Daneben will die Bundesregierung den Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen vorantreiben und schreibt entsprechende Maßnahmen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) fest. Viele Eigenheimbesitzer fragen sich nun: Welche Alternativen gibt es, um nicht mehr von fossilen Brennstoffen abhängig zu sein? Und welche Kosten entstehen bei der Umrüstung? Wir geben Ihnen einen Überblick!

Das Wichtigste zu den Alternativen zur Gas- und Ölheizung auf einen Blick:

  • Die noch vorhandene Abhängigkeit von russischem Gas, die steigenden Heizkosten und immer knapper werdende Ressourcen machen die Umrüstung auf alternative Heizsysteme notwendiger und attraktiver denn je.
  • Zudem gibt es politische Vorgaben: Ab 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu mind. 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
  • Hauseigentümern stehen verschiedene Alternativen zur Öl- und Gasheizung zur Verfügung.
  • Ob Solarthermie, Wärmepumpe, Pellets, Brennstoffzelle oder Hybridheizung: die Nutzung regenerativer Energien ist kostensparend und schont die Umwelt.
  • Alternative Heizsysteme und Hybridsysteme werden vom Staat mit attraktiven Fördergeldern bezuschusst.

Gute Gründe: Darum sollten Sie umrüsten

Für immer mehr Hausbesitzer spielen zwei Dinge bei ihrer Heizung eine wichtige Rolle: Energiesparend heizen und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Besonders die durch den Ukraine-Krieg sichtbar gewordene Abhängigkeit von russischem Gas hat viele Unentschlossene aufgerüttelt. Wer umweltbewusst und effizient heizen möchte, hat heute zum Glück viele Möglichkeiten. Die Heizungstechnologie ist weit fortgeschritten, sodass es verschiedene Alternativen gibt, auf regenerative Energiequellen umzurüsten. Diese verursachen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen kaum Emissionen und sind auch unbegrenzt verfügbar – während der Gasvorrat erschreckend schrumpft.

Zusammengefasst: Gesetzliche Vorgaben für das Heizen mit erneuerbaren Energien

Die deutsche Bundesregierung will den Umstieg auf erneuerbare Energien im Heizungsbereich stärker vorantreiben, um den Klimaschutz und die Energieunabhängigkeit in Deutschland zu verbessern. Dazu wird unter anderem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) angepasst. Ab dem 1. Januar 2024 müssen bei Neubauten sowie im Falle eines Austauschs alter Heizungen 65% erneuerbare Energien genutzt werden. Bestehende, noch funktionstüchtige Heizungen dürfen aber weiterhin betrieben werden (beachte: Gesetz zur Austauschpflicht alter Gas- und Ölheizungen nach 30 Jahren, Paragraf 72 GEG). Ziel des Gesetzes ist es, fossile Brennstoffe einzusparen und die vorgegebenen Treibhausgasminderungen im Gebäudesektor zu erreichen, um somit den Klimaschutz voranzubringen. Zusätzlich soll der Umstieg auf erneuerbare Energien eine stabilere, resilientere Wärmeversorgung bewirken und klare Investitionsanreize setzen. Um die Investitionskosten für Haushalte zu senken, wird die Förderung angepasst und es gibt direkte Zuschüsse, Kredite und steuerliche Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen wie den Heizungstausch oder Dämm-Maßnahmen.

Stand: April 2023
Weiterführende Informationen zur Gesetzesgrundlage für erneuerbares Heizen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Welche Alternativen zur Öl- und Gasheizung gibt es?

Die wichtigsten Alternativen beim Austausch Ihrer alten Heizung sind:

Solarthermie

Hybridsystem

Wärmepumpe

Brennstoffzellenheizung

Holz (Pellet- und Scheitholzheizung)

Solarthermie:
Einfaches Umrüsten und Nutzung einer unerschöpflichen Quelle

Mit einer Solaranlage auf dem Dach kann Sonnenenergie in Wärmeenergie umgewandelt werden. Dies bezeichnet man als Solarthermie. In Regionen, in denen die Sonne nicht so häufig scheint, deckt eine thermische Solaranlage den Wärmebedarf eines gesamten Hauses jedoch oft nicht vollständig ab. Ideal ist dann eine Hybridheizung – eine Kombination aus Solarthermie und konventionellem Heizgerät.

Vorteile und Nachteile der Solarthermie:

  • Leicht und schnell zu installierende Technik, das macht das Umrüsten für Hausbesitzer sehr einfach.
  • Umweltfreundliches und emissionsarmes System, das die Energie aus einer unerschöpflichen, Quelle nutzt.
  • Benötigt wird eine ausreichend große Kollektorfläche und eine geeignete Ausrichtung des Dachs.
  • Abhängig von den Sonnenstunden: besonders im Winter ist die gesamte Wärmeversorgung eines Hauses dann nicht mehr ausreichend.
Solaranlage

Hybridsystem:
Sinnvoll kombinieren und umweltfreundlicher heizen

Eine Gas- oder Ölheizung kann sehr gut mit einem umweltfreundlichen Wärmeerzeuger aufgerüstet werden. Ein starkes Doppel ist zum Beispiel die Kombination aus Gas-Brennwert und Solarthermie. Aber auch Wärmepumpen und Pelletöfen lassen sich mit konventionellen Brennstoffen koppeln. Anders als bei einer reinen Solaranlage, kann bei einem Hybridsystem der Wärmebedarf das ganze Jahr vollständig abgedeckt werden. So wird in den warmen, sonnenintensiven Monaten auf natürliche Weise geheizt, während im Winter z.B. die Gasanlage einspringt. Ausreichend Kollektorfläche oder Platz für die Wärmepumpe sollte einkalkuliert werden.

Vorteile und Nachteile von Hybridsystemen:

  • Vollständige Abdeckung des Wärmebedarfs durch die Kombination aus regenerativer Energie und fossilem Brennstoff.
  • Nutzung von Solar- oder Wärmepumpenenergie von Frühjahr bis Herbst – dadurch werden Emissionen und Heizkosten gespart.
  • Die Umrüstung auf eine Hybridheizung verursacht einen geringen Installationsaufwand und -kosten.
  • Es findet nur teilweise eine Umstellung auf regenerative, unabhängige Energiequellen statt.

Wärmepumpe:
Zukunftssicher, emissionsarm und immer beliebter

Die Wärmepumpe hat sich in der vergangenen Zeit zu einer sehr beliebten Heizungsalternative entwickelt. Kein Wunder, denn sie nutzt die kostenlose Energie, die in der Luft, in der Erde oder im Wasser gespeichert ist. Fast die Hälfte der Neubauten werden heutzutage mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Anders verhält es sich bei der Umrüstung der alten Heizung. Hier ist die Installation aufwändiger. Doch das System wird staatlich attraktiv gefördert, sodass sich eine Umrüstung in den meisten Fällen lohnt.

Vorteile und Nachteile einer Wärmepumpe:

  • Die Wärmepumpe ist ein besonders emissionsarmes und zukunftssicheres Heizsystem.
  • Egal ob Erdwärme, Grundwasser oder Umgebungsluft – die Wärmepumpe nutzt kostenlose Energiequellen.
  • Höherer Aufwand bei der Umrüstung und Installation im Vergleich zu anderen Alternativen, dafür benötigen Sie nur sehr wenig Wartung.
  • Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe sind vergleichsweise hoch, sie amortisieren sich aber durch die besonders hohe Effizienz.
Wärmepumpe

Brennstoffzellen-Heizung
Hohe Wirkungsgrade, emissionsarm, umweltfreundlich

Ob Strom oder Wärme – die Brennstoffzelle kann einfach alles. Ein solches System ermöglicht es Hausbesitzern, selbst Energie zu produzieren. Und das hocheffizient und emissionsarm. Durch eine chemische Reaktion entsteht hierbei in einer Brennstoffzelle Wasserstoff. Dieser erzeugt emissionsarme Wärme und Strom. Damit Sie die Brennstoffzelle nicht mit Erdgas betreiben müssen, können Sie auch Biomethan einsetzen.

Vorteile und Nachteile einer Brennstoffzellen-Heizung:

  • Brennstoffzellenheizungen haben Hohe Wirkungsgrade, sind emissionsarm und umweltfreundlich.
  • Die Systeme sind geräuschlos und sehr wartungsarm.
  • Platzsparende Technologie, die wenig Raum in Anspruch nimmt.
  • Allerdings verursachen Sie hohe Anschaffungskosten.
  • Brennstoffzellen besitzen bislang nur eine Lebensdauer von ca. 10 Jahren. Die Tendenz ist jedoch steigend.

Pelletheizung / Heizen mit Holz:
CO2-neutral heizen mit einem nachwachsenden, natürlichen Brennstoff

Eine gute Alternative zur Gasheizung ist eine Pelletheizung oder das Heizen mit Hackschnitzeln oder Scheitholz. Wer auf den nachwachsenden Rohstoff setzt, heizt zukünftig CO2-neutral. Das heißt, es wird nur so viel CO2 bei der Verbrennung freigesetzt, wie der Baum vorher an CO2 aus der Luft entnommen hat. Nicht vergessen und unbedingt einkalkulieren: für die Lagerung des Brennmaterials benötigt man ausreichend Platz. Ebenfalls sollten Sie beachten, dass die Holzbeschaffung mit Zeit und Aufwand verbunden ist.

Vorteile und Nachteile vom Heizen mit Holz:

  • Sie heizen CO2-neutral mit einem nachwachsenden, natürlichen Brennstoff.
  • Es gibt die Möglichkeiten mit Pellets, Hackschnitzeln oder Scheitholz zu heizen.
  • Hoher Aufwand: Reinigung und Pflege des Kessels oder Ofens sowie regelmäßige Wartung des Geräts sind erforderlich.
  • Regelmäßiges Messen der Feinstaubbelastung – je nach System notwendig.
Alternative Heizen mit Holz
Doppelseite eines Hauskataloges

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Neue Heizung: Welche ist die Richtige?

Wir haben Ihnen nun mehrere Alternativen zur Öl- und Gasheizung vorgestellt. Welche Heizung für Ihr Gebäude die Richtige ist, hängt von den verschiedenen Faktoren und Gegebenheiten vor Ort ab:

  • Art des Gebäudes: Handelt es sich um ein Bestandsgebäude oder einen Neubau?
  • Zustand & Rahmenbedingungen des Gebäudes: Welche Art von Heizkörpern sind vorhanden - klassische Konvektionsheizkörper oder eine Flächenheizung? Wie ist die Dämmung?
  • Kosten: Welche Anschaffungs- und Betriebskosten fallen an? Welche Förderungen gibt es?
  • Platzbedarf: Gibt es genügend Platz für Solarthermie auf dem Dach oder einen ausreichend großen Lagerraum für die Pelletheizung?
Um das richtige Heizsystem für Ihr Gebäude zu finden, wenden Sie sich am besten an einen Energieberater. Dieser macht eine Bestandsaufnahme und kann Ihnen anschließend sagen, welche Heizung sich für Sie lohnt. Auch bei der Planung und Umsetzung des Einbaus kann Sie der Energieberater begleiten. Beim Neubau besprechen Sie Ihr gewünschtes Heizsystem mit Ihrer Baufirma.

Heizung umrüsten: Diese Kosten entstehen

Die Kosten für die Umrüstung einer bestehenden Heizungsanlage fallen unterschiedlich aus. Grobe Richtwerte können jedoch helfen, eine erste Entscheidung zu treffen. Wenn Sie beispielsweise ihre bestehende Gasanlage mit einer Solarthermie nachrüsten möchten, liegen die Kosten bei ca. 4.000 bis 10.000 Euro. Bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe müssen Sie zwischen 10.000 und 20.000 Euro rechnen. Sie sehen, die Spanne ist groß, da die Installation von dem Aufwand der Umbaumaßnahmen abhängig ist. Erkundigen Sie sich deshalb bei einer Fachfirma und holen Sie unterschiedliche Angebote ein.

Folgende Richtwerte können Ihnen zur Orientierung dienen:
Brennwertheizung: 5.000 bis 10.000 Euro
Solarthermie: 4.000 bis 10.000 Euro
Wärmepumpe: 10.000 bis 20.000 Euro
Holzheizung: 12.000 bis 18.000 Euro
Hybrid Heizung: 15.000 bis 25.000 Euro (konventionelles Heizsystem + alternatives Heizsystem)
Brennstoffzelle: 25.000 bis 50.000 Euro

Hinweis: Weitere Kosten können für den Austausch von Heizkörpern und Leitungen anfallen – dies vorher unbedingt in Erfahrung bringen und gegebenenfalls einkalkulieren.

Welche Förderungen gibt es bei der Umrüstung der Heizung?

Wer eine Alternative zu seiner Gasheizung sucht, wird vom Staat derzeit hervorragend unterstützt.

Die Bundesregierung hat ein neues Förderkonzept zum erneuerbaren Heizen beschlossen, das auf der bestehenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) aufbaut. Die Grundförderung für den Tausch alter Heizungen durch klimafreundliche Heizungen beträgt künftig einheitlich 30%. Zusätzlich gibt es Klimaboni für Bürgerinnen und Bürger, die ineffiziente Heizungen austauschen möchten, sowie für Empfänger einkommensabhängiger Transferleistungen. Wer die gesetzliche Anforderung übererfüllt, erhält zusätzlich 10% Förderung. Die finanzielle Belastung kann durch Förderkredite zeitlich gestreckt werden. Steuerliche Abschreibungen sind weiterhin eine Alternative.

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Fazit

Kosten sparen, die Umwelt schonen, unabhängig von fossilen Brennstoffen sein: die Gründe für eine den Einbau einer neuen Heizung liegen auf der Hand. Alternativen zur Öl- und Gasheizung gibt es heute viele. Welche Heizung am Ende für Ihr Bestandsgebäude die Richtige ist, erfahren Sie von einem Energieberater. Beim Neubau berät Sie hierzu auch Ihre Hausbaufirma.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Heizung umrüsten

Wohin mit der alten Heizung? So wird sie entsorgt

Der alte Gaskessel hat ausgedient, entsorgt wird er auf dem Wertstoffhof. Hilfe kann man sich bei einem Heizungsfachbetrieb holen, der die alte Anlage vollständig demontiert und abtransportiert. Oft müssen auch die alten Heizkörper ausgetauscht werden, sodass sich viel schweres Material ansammelt. Bei Öltanks oder alten Nachtspeicheröfen muss der Ausbau sogar stets von einem Heizungsbauer übernommen werden. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Einige der großen Hersteller nehmen ihre alten Heizungsgeräte auch wieder zurück – hier sollte man unbedingt nachfragen.

Kann man von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe umrüsten?

In der Regel kann auch in älteren Bestandsgebäuden eine alte Gasheizung gut durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Vorteilhaft ist dabei, wenn bereits eine gute Wärmedämmung des Gebäudes vorhanden ist und über eine Fußbodenheizung geheizt wird, da diese eine geringere Vorlauftemperatur benötigt. Lassen Sie sich am besten von einem Experten (Energieberater) beraten, ob eine Wärmepumpe für Ihr Gebäude Sinn macht.

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