Doch wir interessieren uns nicht nur für diejenigen, die es bereits ins Eigenheim geschafft haben. Erstmals haben wir im Rahmen unserer Bauherrenumfrage auch gezielt die Gruppe derjenigen befragt, die ihr Ziel noch nicht verwirklichen konnten. Die Haussuchenden sollten uns vor allem sagen, welche Forderungen sie an die Politik haben: Was wäre vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung auf dem Immobilienmarkt besonders wichtig, um wieder mehr Deutschen den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen?
Das Resultat der aktuellen Studie: 7 Bautrends und 3 Forderungen an die Politik. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Trends!
Trend Nr. 1:
Wohnst du schon oder suchst du noch? Nicht einmal jeder Zweite schafft es ins neue Zuhause
Nur 43 Prozent der Befragten, die in den Jahren 2022/23 mit Musterhaus.net in Kontakt getreten sind, sind mittlerweile tatsächlich in ihr neues Eigenheim umgezogen. Die eine Hälfte dieser happy few wohnt im selbstgebauten Haus (20 Prozent der Befragten), die andere Hälfte (23 Prozent) in einer Bestandsimmobilie. Für 57 Prozent geht die Suche weiter: Sie haben noch nicht die richtige Immobilie gefunden.

Trend Nr. 2:
Bungalows bei Häuslebauern in Deutschland immer beliebter
Welcher Haustyp sind Sie? Das wollte Musterhaus.net von den frischgebackenen Bauherren wissen. Ergebnis: Mit 55 Prozent setzen die meisten auf das klassische Einfamilienhaus. Jeder Vierte (23 Prozent) ist hingegen stolzer Besitzer eines Bungalows. Damit hat die eingeschossige Bauweise deutlich an Beliebtheit gewonnen, denn bei der letzten Bauherrenumfrage von 2024 haben sich nur 16 Prozent der Häuslebauer für diesen Haustyp entschieden. Weniger en vogue ist aktuell die Stadtvilla: Nur 9 Prozent sind in eine solche Immobilie eingezogen – vor einem Jahr waren es noch 15 Prozent. Noch seltener sind die neuen Bauherren in Mehrfamilien-, Doppel- oder Kubushäusern anzutreffen – nur jeweils 5 Prozent der Befragten haben sich für eine entsprechende Immobilie entschieden.

Trend Nr. 3:
Weniger ist mehr – leider auch bei der Wohnfläche im Eigenheim
Die neuen Hausherren von 2025 wohnen deutlich bescheidener als die Befragten des Vorjahres. So kommen 41 Prozent mit 125 Quadratmetern aus – 2024 waren es nur 19 Prozent, die sich mit so wenig Platz begnügen mussten. Und während nur 5 Prozent in einen Neubau mit über 200 Quadratmetern eingezogen sind, waren es in der letzten Welle noch doppelt so viele. Die neuen Hausherren backen 2025 also deutlich kleinere Brötchen als die des Vorjahrs.

Trend Nr. 4:
Größere Dörfer bleiben beliebt – doch auch die Großstadt lockt immer mehr Bauwillige
Ein Grund für die schrumpfende Wohnfläche könnte der Ruf der Großstadt sein. So geben 14 Prozent der Bauherren von 2025 zu Protokoll, ihr Eigenheim in einer Metropole mit mehr als 100.000 Einwohnern errichtet zu haben – bei der Befragung vor einem Jahr waren es nur halb so viele (7 Prozent), die sich in einem solchen Ballungsraum niedergelassen haben. Nach wie vor entstehen aber die meisten Neubauprojekte in Dörfern mit mehr als 400 Einwohnern: Jeder dritte Bauherr ist hier heimisch geworden – auch wenn das weniger als im Vorjahr sind (39 Prozent), bleiben Dörfer damit weiterhin im Trend.

Trend Nr. 5:
Bauen ist teurer als kaufen
Neuware ist kostspieliger als Gebrauchtes – das gilt auch im Immobiliengeschäft. So fallen Investments für den Hausbau im Schnitt deutlich höher aus als für Bestandsimmobilien. Besonders deutlich wird das im hochpreisigen Segment. So steckt fast jeder zehnte Bauherr über 800.000 Euro in die Errichtung seines neuen Domizils, aber nur 4 Prozent der Eigenheimkäufer erwerben eine Immobilie in dieser Preisrange. Die Mehrheit rechnet allerdings mit kleineren Summen. So investieren 55 Prozent der Bauherren lediglich bis zu 400.000 Euro in ihr neues Eigenheim. Erstaunlicherweise ist das exakt die Summe, die auch 56 Prozent der Käufer in ihre Immobilie stecken. Ist Neues also doch nicht grundsätzlich teuer als Gebrauchtes? Doch ist es, denn die Häuslebauer müssen ja auch noch das Grundstück finanzieren.
Ausgaben für den Neubau

Ausgaben für den Kauf einer Bestandsimmobilie

Trend Nr. 6:
Herausforderungen bei der Bauplanung: Mischung aus viel Bürokratie und wenig Bauland belastet besonders
Die eigenen Träume verwirklicht man selten im Vorübergehen – das gilt umso mehr für diejenigen, die sich hierzulande nach einem eigenen Haus sehnen. Besonders fordernd sind dabei: Lange und komplexe Genehmigungsverfahren, Grundstückssuche/Mangel an geeignetem Bauland, Beschaffung stichhaltiger Informationen zum Hausbau und die hohen Baukosten (Rohbau, Innenausbau etc.) – jeweils 37 Prozent der Befragten sehen hier die größten Hindernisse beim Projekt Eigenheim. Aber auch die hohen Bauzinsen bereiten jedem Dritten ernstzunehmende Schwierigkeiten. 26 Prozent zählen im Rückblick zudem eine fehlende oder unsichere staatliche Förderung zu den größten Hürden auf dem Weg in die eigenen vier Wände.

Trend Nr. 7:
Bauphase beschert weitere Probleme durch unerwartete Kosten und Bauverzögerungen
Haben die Häuslebauer die undankbare Zeit der ersten Planungen überwunden, stehen auch schon die Herausforderungen der Bauphase an. Hier sind es zuallererst die unerwarteten Kosten und die Verzögerungen beim Bau, die jeden Zweiten an die eigenen Grenzen bringt. Und während ein Drittel das Thema Baumängel belastet, sind es für 29 Prozent Kommunikationsprobleme mit der Baufirma. Ein Viertel der Umfrageteilnehmer aus der Gruppe der frischgebackenen Hausherren erinnert sich zudem an Schwierigkeiten, die sich aus dem Handwerkermangel ergeben haben.

3 Lösungen für mehr Chancen auf ein Leben im eigenen Haus
Wie gezeigt, ist es nur eine Minderheit, die den Traum vom eigenen Haus bereits realisiert hat – die Mehrheit der Befragten konnte die eigenen Pläne hingegen noch nicht umsetzen. Die Frage lautet also: Welche politischen Maßnahmen wären dazu geeignet, um mehr Menschen in Deutschland zur eigenen Immobilie zu verhelfen? Das wollte Musterhaus.net gezielt von denen wissen, die aktuell nach einem Haus für sich und ihre Familie suchen – und dabei bisher erfolglos geblieben sind.
LÖSUNG Nr. 1:
Bau-Turbo hilfreich – aber für die Betroffenen nicht die erste Wahl
Im Oktober dieses Jahres hat die Koalition den „Bau-Turbo“ beschlossen. Die Maßnahme soll in erster Linie zu Entbürokratisierungen und schnelleren Genehmigungsverfahren führen. Keine unerheblichen Themen, schließlich sieht mehr als jeder dritte Bauherr in langwierigen bürokratischen Wegen eines der Haupthindernisse auf dem Weg ins eigene Domizil (siehe Trend Nr. 6). Auch die Haussuchenden stufen das Gesetz als positiv ein: 53 Prozent der Befragten bewerten es als wichtig oder sehr wichtig. Und doch: Im Vergleich mit allen anderen Instrumenten, die Musterhaus.net zur Abstimmung gestellt hat, landet die neue Regulierung abgeschlagen auf dem letzten Platz.
LÖSUNG Nr. 2:
Haussuchende wollen Baukosten am liebsten direkt von der Steuer absetzen
An die Spitze der Wunschliste wählen die Befragten steuerliche Anreize. Baukosten sollen demnach direkt von der Steuer abgesetzt werden können. 86 Prozent sind davon überzeugt, dass eine solche Möglichkeit den Hausbau in Deutschland stark/sehr stark ankurbeln würden. Natürlich gibt es schon heute Möglichkeiten, etwa Handwerkerleistungen in einem limitierten Rahmen steuerlich geltend zu machen. Aber für diejenigen, die ihr Haus nicht vermieten wollen, sondern davon träumen, selbst darin zu leben, sind die steuerlichen Anreize eher begrenzt.
LÖSUNG Nr. 3:
Die zweitbeste Option: Das Baukindergeld 2.0 als Zuschuss ohne Reue
Eine weiteres Instrument, um wieder mehr Deutsche ins Eigenheim zu bringen, wären aus Sicht der Häuslesuchenden direkte, nicht rückzuzahlende Zuschüsse. So wäre es für 69 Prozent wichtig/sehr wichtig, wenn der Staat wieder ein Programm analog zum Baukindergeld auflegen würde, wie es bis 2022 galt. Die glücklichen Familien, welche ihre Anträge im Förderzeitraum gestellt haben, erhalten über zehn Jahre hinweg einen Zuschuss von 1.200 Euro pro Kind – zurückzahlen müssen sie das Staatsgeld nicht. Immerhin gibt es mit dem Programm KfW 300 „Wohneigentum für Familien“ eine Nachfolgeregelung – auch diese schätzt die Mehrheit der Befragten: 60 Prozent stufen die zinsvergünstigten Darlehen als wichtig/sehr wichtig ein, um hierzulande wieder mehr Bauvorhaben zu verwirklichen.
Mit dem Baukindergeld ist das Programm KfW 300 allerdings nicht wirklich zu vergleichen, da es sich hierbei eben nicht um einen Zuschuss handelt, sondern um einen Kredit. Wer ihn nutzen will, muss zudem auf klimafreundliches Bauen setzen – das schadet nicht, ist aber bekanntlich nicht jedermanns Sache. Gleiches dürfte für den bürokratischen Aufwand gelten, der mit einem Förderantrag verbunden ist – jeder Zweite mit entsprechender Erfahrung bewertet diesen als komplex/sehr komplex.
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