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Darum sollten Sie die Wartung der Wärmepumpe nicht vernachlässigen

Wärmepumpen gelten allgemein als vergleichsweise wartungsarme Komponenten des Heizsystems. So entfällt beispielsweise die Reinigung von Abgasleitungen, weil es solche nicht gibt. Dennoch ist auch diese Technologie nicht völlig wartungsfrei. Abhängig von Alter und Zustand des Heizsystems sollte die Wartung der Wärmepumpe regelmäßig nach den Vorgaben des Herstellers erfolgen. Dabei überprüft der Fachbetrieb nicht nur Filter und Pumpen und tauscht diese gegebenenfalls aus, sondern nimmt auch Dichtheitsprüfungen sowie Optimierungen an der Anlage vor.
Der Wartungsaufwand kann dabei recht unterschiedlich ausfallen. Ob und welche gesetzlichen Vorschriften Sie beachten müssen, hängt von der Wärmepumpen-Art ab. Welche Arbeiten notwendig sind, welche Kosten für die Wartung entstehen und ob Sie eine Wärmepumpen-Wartung selber machen können, erklären wir in diesem Artikel.

Das Wichtigste zur Wartung der Wärmepumpe
auf einen Blick:

  • Die Wartung von Wärmepumpen unterscheidet sich je nach Funktionsprinzip.
  • Eine regelmäßige Wartung ist für die meisten Fälle zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber ratsam.
  • Arbeiten mit dem Kältemittel darf nur ein Fachpersonal durchführen.
  • Der Wartungsintervall sollte nach Herstellervorgaben erfolgen, mindestens aber alle ein bis drei Jahre.
  • Die Kosten für die Wartung liegen bei durchschnittlich 140 Euro.
  • Ein Wartungsvertrag sollte sowohl die Wärmepumpe als auch die restliche Heizungsanlage beinhalten.

Worum geht es bei der Wartung der Wärmepumpe?

Ein Verkaufsargument, das für die Wärmepumpe spricht, sind der geringere Verschleiß und der reduzierte Wartungsaufwand im Vergleich zu anderen Heizsystemen wie Gas oder Öl. Es muss kein Schornstein gefegt, kein Abgas überprüft und kein Ruß entfernt werden.

Doch das bedeutet nicht, dass eine Wärmepumpe komplett ohne Wartung auskommt. Die Wartungsintervalle hängen zum einen von den Herstellervorgaben ab, zum anderen maßgeblich von der Art der verwendeten Wärmepumpe. Dementsprechend können die Angaben zwischen ein und drei Jahren variieren. Da die verschiedenen Typen von Wärmepumpen unterschiedliche Details aufweisen, entsteht auch ein sehr spezifischer Wartungsbedarf.

Unterschiede bei der Wartung von Wärmepumpen

Es gibt verschiedene Wärmepumpen-Arten, die sich zwar vom Grundprinzip her ähneln, aber in der Praxis sehr unterschiedliche Betriebsbedingungen und Verschleißanfälligkeiten aufweisen. Dementsprechend variiert auch der Wartungsaufwand der Geräte. Vor allem Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen benötigen eine regelmäßige Wartung der Filter, da diese mit der Zeit stark verschmutzen können.

Obwohl die Konstruktion vieler Wärmepumpen geschlossene Flüssigkeitskreisläufe umfasst, die theoretisch keiner Wartung bedürfen, sind regelmäßige Überprüfungen auf Dichtheit und Funktion unbedingt anzuraten.

 

Diese Wärmepumpen kommen in Deutschland am häufigsten zum Einsatz:

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe (auch Luftwärmepumpe genannt) entzieht der Umgebungsluft Wärme und führt sie dem Heizungskreislauf zur Unterstützung dieser oder Warmwasserbereitung zu.
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe oder Erdwärmepumpe holt die thermische Energie aus dem Erdreich. Dies geschieht über sehr tief installierte Erdsonden oder oberflächennahe Erdkollektoren.
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die gleichbleibende Temperatur des Grundwassers in etwa 20 Meter Tiefe als Wärmequelle. Sie wird auch als Grundwasserwärmepumpe bezeichnet.
Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist eine Sonderform der Luftwärmepumpe, die Wärmeenergie beispielsweise aus der Abluft einer Lüftungsanlage im Haus oder aus überschüssiger Wärme in Heizungsräumen, Wasch- und Trockenräumen bezieht. Sie spielt in dem weiteren Artikel keine große Rolle.
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Gibt es eine gesetzliche Vorschrift für die Wartung der Wärmepumpe?

Für die meisten Besitzer im privaten Bereich gibt es keine gesetzlichen Vorgaben zur Häufigkeit der Wartung von Wärmepumpen.

Allerdings steht verpflichtend eine jährliche Dichtheitsprüfung für Wärmepumpen an, deren Anlagen mit mehr als drei Kilogramm Kältemittel betrieben werden. Da diese Menge an Kältemittel in Einfamilienhäusern eher selten zum Einsatz kommt, betrifft diese Vorschrift die meisten Privathaushalte jedoch nicht. Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen kann je nach Wohnort eine regelmäßige Überprüfung des Grundwasserstandes im gebohrten Brunnen verlangt sein.

Doch auch ohne eine gesetzliche Vorgabe ist die regelmäßige Wartung von Wärmepumpen zu empfehlen, um die Anlage funktionstüchtig zu halten, Verschleiß zu minimieren und drohende Defekte rechtzeitig zu erkennen. So sollten Sie L aufgrund der bereits erwähnten verschmutzten Filter jährlich warten lassen. Zudem hängt die Herstellergarantie in der Regel von der Bedingung ab, dass eine fachgerechte Wartung der Wärmepumpe regelmäßig stattfindet.

Bei ordnungsgemäßer Wartung weist eine Wärmepumpe eine durchschnittliche Lebensdauer von circa 15 bis 20 Jahren auf. Diese kann sich durch die Vernachlässigung von Wartungsintervallen aber stark reduzieren. Besonders angesichts der teilweise hohen Investitionskosten (zum Beispiel für Erdwärmepumpen) lohnt sich die Wartung zur Werterhaltung ebenso wie zur Sicherung des reibungslosen Betriebs des gesamten Heizsystems.

Allgemeine Wartung von Wärmepumpen

Allgemeine Wartungsarbeiten sind bei Wärmepumpen unabhängig von ihrer Konstruktionsart immer ähnlich gelagert.

Checkliste für allgemeine Wartungsarbeiten:

Prüfung der elektrischen Installation: Erdung, Zustand von Steckern und Kontakten, eventuell Leitungsschäden
Prüfung der Sicherheitsventile von Kühlkreislauf beziehungsweise Wasserkreislauf
eingehende Sichtprüfung der gesamten Anlage, um zum Beispiel Lecks zu entdecken
Prüfung und gegebenenfalls Reinigung des Wasserfilters im Heizungskreislauf
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Spezielle Wartungsarbeiten bei unterschiedlichen Wärmepumpen-Arten

Neben den allgemeinen Arbeiten kommen bei den verschiedenen Wärmepumpen-Typen weitere Wartungsmaßnahmen hinzu.

Spezielle Wartung von Luft-Wasser-Wärmepumpen

  • Prüfung von Zuluft- und Abluftkanal der Außenluft
  • Prüfung und gegebenenfalls Reinigung des Ablaufs für Kondenswasser des Verdampfers
Luft-/Wasser-Wärmepumpe

Äußerer Teil der Luft-Wasser-Wärmepumpe

Spezielle Wartung von Sole-Wasser-Wärmepumpen

  • Kontrolle der chemischen Zusammensetzung der Sole, die im Erdreich zirkuliert (zum Beispiel auf ausreichend Frostschutz oder auf Verunreinigungen)
  • Kontrolle und Reinigung des Filters im Sole-Kreislauf
  • Druckprüfung des Flüssigkeitskreislaufs
  • bei Druckabfall gegebenenfalls Suche und Beseitigung von Lecks, anschließend Auffüllen der fehlenden Sole
  • Prüfung von hausseitigen Sole-Leitungen auf intakte Wärmeisolierung

Spezielle Wartung von Wasser-Wasser-Wärmepumpen

  • Prüfung aller Pumpen, Ventile des Grundwasser-Kreislaufs
  • Prüfung und Reinigung der Filter
  • Prüfung auf Funktionsfähigkeit des Brunnens (kann sich mit zunehmendem Alter der Bohrung reduzieren)

Fazit:

Obwohl Wärmepumpen häufig als wartungsfrei angepriesen werden, gibt es einige allgemeine Wartungsarbeiten, die bei allen Wärmepumpen-Arten regelmäßig durchzuführen sind. Je nach Funktionsprinzip kommen zusätzlich spezifische Wartungen hinzu. Die Wartung der Wärmepumpe sollten Sie nicht vernachlässigen, um den optimalen Betrieb der gesamten Anlage zu erhalten. Dies kommt auch der Lebensdauer der Wärmepumpe zugute. Ein Wartungsvertrag für die Heizungsanlage sollte (insbesondere bei einer Nachrüstung) auch die Wartung der Wärmepumpe umfassen. Zusätzliche Arbeiten wie die Optimierung des Heizungskreislaufs oder der hydraulische Abgleich sind ohne Einbeziehung der Wärmepumpe nicht zielführend.

Häufig gestellte Fragen zur Wartung der Wärmepumpe

Kann ich die Wärmepumpen-Wartung selber machen?

Je nach Wärmepumpen-Art können Sie manche Arbeiten wie eine regelmäßige Sichtprüfung oder die Reinigung von Filtern selbst erledigen. Allerdings kann das Selbermachen sehr schnell zum Erlöschen von Garantieansprüchen gegenüber dem Hersteller führen.

Zudem dürfen einige Arbeiten generell nur von Fachpersonal durchgeführt werden. Dies gilt insbesondere für Arbeiten am elektrischen System und am Kältemittelkreislauf. Der Umgang mit Kältemittel erfordert eine entsprechende Zertifizierung und unterliegt gesetzlichen Dokumentationspflichten, damit keine klimaschädlichen Gase unkontrolliert in die Umwelt entweichen.

Neben der technischen Wartung von Wärmepumpen kommt der energetischen Optimierung der Heizungsanlage eine große Bedeutung zu. So sollten Laien weder einen hydraulischen Abgleich durchführen noch Veränderungen an der Heizkurve vornehmen. Fehlfunktionen oder eine ineffiziente Leistung der Heizung können die Folge sein. Daher sollten Sie diese Arbeiten immer einem qualifizierten Fachbetrieb überlassen.

Wie lange dauert die Wärmepumpen-Wartung?

Je nach Typ variiert der Zeitaufwand bei der Wartung. In der Regel können Fachbetriebe die Inspektion und Wartung von Heizungsanlage und Wärmepumpe aber gut planen und innerhalb weniger Stunden durchführen.

Welche Wartungskosten entstehen bei einer Wärmepumpe?

Der finanzielle Aufwand für die Wartung einer Wärmepumpe ist im Vergleich zu den Wartungskosten für konventionelle Heizsysteme überschaubar, zumal manche Modelle so gut wie keinen Wartungsaufwand verursachen.

Sofern keine unerwarteten Defekte auftreten und größere Reparaturen anstehen, belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für die Wärmepumpen-Wartung im Einfamilienhaus auf circa 140 Euro.

In welcher Jahreszeit sollten Sie die Wärmepumpe warten lassen?

Alle Inspektions- und Wartungsarbeiten am Heizsystem lassen sich außerhalb der Heizperiode meist besser planen und ausführen. Falls eine Abschaltung der Heizung erforderlich ist, muss niemand im Kalten sitzen.

Mehr zu: Wohnen
Schlagworte: Heizung, Kosten, wohnen

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