Ein Mehrfamilienhaus als Fertighaus bietet einen modernen und effizienten Wohnraum, doch die Kosten können je nach Größe und Ausstattung stark variieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Preise aktuell realistisch sind, welche Bauweisen es gibt und welche Vorteile ein Fertig-Mehrfamilienhaus bietet.
Seiteninhalt:
- Was versteht man unter einem Fertig-Mehrfamilienhaus?
- Was kostet eine Mehrfamilienhaus als Fertighaus?
- Werden solche Häuser gefördert?
- Welche Kosten sind steuerlich absetzbar?
- Welche Anbieter bieten Fertighaus Mehrfamilienhäuser an?
- Welche Bauweisen gibt es bei Mehrfamilienhäusern als Fertighaus?
- Wie lange dauert es, so ein Mehrfamileinhaus zu bauen?
- Welche baurechtlichen Vorschriften sind beim Mehrfamilienhaus zu beachten?
- Grundrisse von Mehrfamilienhäusern in Fertighausbauweise
- Was sind die Vor- und Nachteile eines Fertig-Mehrfamilienhauses?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein Fertig-Mehrfamilienhaus wird aus vorgefertigten Elementen gebaut und ist dadurch schneller und günstiger als ein Massivbau.
- Die Kosten liegen im Schnitt zwischen 1.800 und 2.500 €/m², je nach Größe und Ausstattung.
- Förderungen gibt es über die KfW-Programme 296, 297 und 298, wenn der Neubau den EH40-Standard erfüllt.
- Absetzbar sind AfA, Kreditzinsen, Instandhaltung und Verwaltungskosten, sofern das Gebäude vermietet wird.
- Die Bauzeit beträgt 6 bis 12 Monate, und die Bauweise beeinflusst Energieeffizienz, Schallschutz und Kosten.
WAS VERSTEHT MAN UNTER EINEM FERTIG-MEHRFAMILIENHAUS?
Ein Fertig-Mehrfamilienhaus ist ein Wohngebäude mit mehreren Wohneinheiten, das in vorgefertigten Modulen oder Elementen im Werk produziert und auf der Baustelle montiert wird. Diese Bauweise verkürzt die Bauzeit deutlich und reduziert Kosten. Mehrfamilienhäuser als Fertighaus eignen sich besonders für Investoren oder Bauherren, die schnell und effizient Wohnraum schaffen möchten, ohne auf Qualität oder Energieeffizienz zu verzichten.
WAS KOSTET EIN MEHRFAMILIENHAUS ALS FERTIGHAUS?
Ein Mehrfamilienhaus als Fertighaus kostet zwischen 1.800 und 2.500 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Ein 4-Familienhaus kostet somit rund 600.000 bis 850.000 €, ein 6-Familienhaus etwa 750.000 bis 1,0 Million €, je nach Größe, Anbieter und Ausstattung.
Für größere Objekte beginnen die reinen Baukosten oft schon bei 1.400 €/m² und reichen bei schlüsselfertiger Ausführung bis 3.300 €/m². In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten eines Mehrfamilienhauses als Fertighaus:
| Wohnungsanzahl | Durchsch. Wohnfläche | Durchsch. Baukosten | Durchsch. Gesamtkosten |
|---|---|---|---|
| 2 Wohnungen | 180 m² | 2.000 – 2.500 €/m² | 360.000 – 450.000 € |
| 3 Wohnungen | 270 m² | 1.900 – 2.400 €/m² | 510.000 – 650.000 € |
| 4 Wohnungen | 360 m² | 1.800 – 2.300 €/m² | 650.000 – 830.000 € |
| 5 Wohnungen | 420 m² | 1.700 – 2.200 €/m² | 710.000 – 920.000 € |
| 6 Wohnungen | 480 m² | 1.600 – 2.000 €/m² | 770.000 – 960.000 € |
| 7 Wohnungen | 560 m² | 1.500 – 1.900 €/m² | 840.000 – 1.060.000 € |
| 8 Wohnungen | 640 m² | 1.500 – 1.900 €/m² | 960.000 – 1.210.000 € |
| 9 Wohnungen | 720 m² | 1.400 – 1.800 €/m² | 1.010.000 – 1.300.000 € |
| 10 Wohnungen | 800 m² | 1.400 – 1.800 €/m² | 1.120.000 – 1.440.000 € |
WERDEN SOLCHE MEHRFAMILIEN-FERTIGHÄUSER GEFÖRDERT?
Fertig-Mehrfamilienhäuser werden durch die KfW-Programme „Klimafreundlicher Neubau“ (296, 297, 298) gefördert. Pro Wohnung sind bis zu 150.000 Euro Kredit möglich, bei einer Laufzeit von bis zu 35 Jahren und 10 Jahren Zinsbindung. Voraussetzung ist ein energieeffizienter Neubau nach dem EH40-Standard mit nachhaltiger Bauweise. Die Förderung gilt für Neubau und Erstkauf von Mehrfamilienhäusern.
WELCHE KOSTEN SIND STEUERLICH ABSETZBAR?
Bei einem Fertig-Mehrfamilienhaus sind alle Kosten im Zusammenhang mit Bau, Betrieb und Instandhaltung steuerlich absetzbar, sofern das Gebäude vermietet wird. Dazu zählen insbesondere Abschreibungen (AfA), Zinsen für Baukredite, Instandhaltungs- und Verwaltungskosten sowie Betriebskosten.
Abschreibung (AfA)
3 % jährlich über 33 Jahre bei Neubauten nach § 7 Abs. 4 EStG.
Finanzierungskosten
Zinsen aus Bau- oder Immobilienkrediten sind voll absetzbar.
Nebenkosten
Notar, Grundbucheintrag, Makler und Grunderwerbsteuer können bei Vermietung anteilig berücksichtigt werden.
Erhaltungsaufwand
Laufende Wartung, Modernisierung oder Renovierung mindern direkt die Steuerlast.
Verwaltungskosten
Hausverwaltung, Energieausweis oder Steuerberatung können ebenfalls geltend gemacht werden.
WELCHE ANBIETER BIETEN FERTIGHAUS MEHRFAMILIENHÄUSER AN?
WELCHE BAUWEISEN GIBT ES BEI MEHRFAMILIENHÄUSERN ALS FERTIGHAUS?
Bei Fertig-Mehrfamilienhäusern kommen verschiedene Bauweisen zum Einsatz, die sich in Material, Aufbau und Energieeffizienz unterscheiden. Jede Variante hat spezifische Vorteile bei Kosten, Dämmung und Bauzeit.
Holzrahmenbau
Diese Bauweise ist leicht, nachhaltig und besonders schnell zu errichten. Die Holzständerwände bieten eine sehr gute Wärmedämmung und eignen sich ideal für energieeffiziente Gebäude.
Holztafelbau
Vorgefertigte Wand-, Decken- und Dachelemente werden im Werk produziert und vor Ort montiert. Dadurch sind hohe Präzision und kurze Bauzeiten möglich.
Massivbauweise (Beton oder Ziegel-Fertigteile)
Bietet hohe Stabilität, gute Schalldämmung und eine lange Lebensdauer. Diese Variante ist oft teurer, dafür aber wartungsarm und wertbeständig.
Hybridbauweise
Kombiniert Holz- und Massivbau. Tragende Elemente bestehen meist aus Beton oder Stahl, Wände und Decken aus Holz. Diese Lösung verbindet ökologische Bauweise mit hoher Schall- und Brandschutzsicherheit.
Modulbauweise
Ganze Wohnmodule werden im Werk vollständig vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt. Der Modulbau ermöglicht extrem kurze Bauzeiten und planbare Kosten, eignet sich aber vor allem für standardisierte Grundrisse.
WIE LANGE DAUERT ES, SO EIN MEHRFAMILIENHAUS ZU BAUEN?
Der Bau eines Fertig-Mehrfamilienhauses dauert im Durchschnitt 6 bis 12 Monate, abhängig von Größe, Ausstattung und Bauweise. Die reine Montage der vorgefertigten Module auf der Baustelle erfolgt meist innerhalb weniger Wochen. Planung, Genehmigung und Innenausbau benötigen die meiste Zeit. Damit ist ein Fertighaus deutlich schneller bezugsfertig als ein konventionell gebautes Mehrfamilienhaus, das oft 18 bis 24 Monate benötigt.
WELCHE BAURECHTLICHEN VORSCHRIFTEN SIND BEIM MEHRFAMILIENHAUS ZU BEACHTEN?
Beim Bau eines Fertig-Mehrfamilienhauses gelten zahlreiche baurechtliche Vorschriften, die Sicherheit, Energieeffizienz und Nutzung regeln u.a. die Landesbauordnung und die Brandschutzverordnung. Sie müssen bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden, damit Sie spätere Genehmigungsprobleme vermeiden. Wichtige Vorschriften sind:
Landesbauordnung (LBO)
Regelt Abstandsflächen, Gebäudehöhen, Brandschutz und Stellplätze. Jede Landesbauordnung kann leicht unterschiedliche Anforderungen haben.
Baugesetzbuch (BauGB)
Bestimmt die Zulässigkeit des Bauvorhabens im jeweiligen Bebauungsgebiet und regelt Themen wie Erschließung und Flächennutzung.
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Legt die energetischen Mindeststandards für Neubauten fest. Für Förderungen sind meist höhere Effizienzstufen wie EH40 oder EH40 Plus erforderlich.
Brandschutzverordnung
Vorschrift über Rettungswege, Brandabschnitte und Materialwahl. Besonders bei Mehrfamilienhäusern sind feuerbeständige Wände und Türen Pflicht.
Schallschutz- und Wärmeschutzrichtlinien
Dienen dem Komfort und der gesetzlichen Mindestdämmung zwischen einzelnen Wohneinheiten.
Barrierefreiheit (DIN 18040)
Ab einer bestimmten Wohnungsanzahl müssen Mehrfamilienhäuser teilweise barrierefrei geplant werden, z. B. mit Aufzügen und schwellenlosen Zugängen.
Stellplatzverordnung
Regelt die Zahl und Lage der verpflichtenden Parkplätze pro Wohneinheit.
WAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE EINES FERTIG-MEHRFAMILIENHAUSES?
Ein Fertig-Mehrfamilienhaus bietet den Vorteil einer kurzen Bauzeit, planbaren Kosten und hoher Energieeffizienz. Zudem sind die Gebäude durch industrielle Vorfertigung besonders präzise gefertigt. Nachteile ergeben sich durch eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten, hohe Transportkosten und teilweise geringere Schallschutzwerte gegenüber Massivbauten. Die Wahl der passenden Bauweise entscheidet über Wirtschaftlichkeit und Wohnkomfort.
Vorteile
- Kurze Bauzeit durch Vorfertigung
- Planbare Kosten und feste Bauzeiten
- Hohe Energieeffizienz durch moderne Dämmung
- Präzise Fertigung im Werk
- Nachhaltige Materialien wie Holz
- Geringeres Kostenrisiko
Nachteile
- Weniger individuelle Planung möglich
- Transport und Montage können teuer sein
- Anpassungen nach Baubeginn kaum möglich
- Geringere Wärmespeicherung im Sommer
- Wertstabilität abhängig vom Hersteller





