Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen beim Feuer im Garten beachtet werden?
Insbesondere zu länger andauernden Trockenzeiten stellen Funkenflug und Stichflammen eine enorme Brandgefahr dar. Deshalb sind Sicherheitsvorkehrungen nötig, wenn im Garten Feuer gemacht werden soll.
1. Wetterbedingungen beachten
Kräftiger Wind kann das Feuer anheizen und zu einer erheblichen Funkenbildung führen. Daher sollten Sie darauf achten, nur bei passender Wetterlage ein Feuer im Garten zu entzünden. Wenn während des Feuers starker Wind oder sogar Windböen auftreten, ist es notwendig, die Feuerstelle sofort zu löschen.
2. Den richtigen Standort wählen
Der staubtrockene Gartenabfall im Kompost, die Thujahecke, das Gartenhäuschen aus Holz oder das Reetdach des Nachbarn – all diese Dinge sind leicht entzündbar. Deswegen wird der Garten auf brennbare Gegenstände geprüft, bevor die Streichholzschachtel gezückt wird! Als Faustregel gilt hier: Von Häusern und brennbaren Gegenständen sollte die Feuerstelle einen Sicherheitsabstand von mindestens drei Metern haben. Zum Nachbargrundstück sollten mindestens vier Meter eingehalten werden, am besten jedoch der größtmögliche Abstand, damit kein Rauch in die Wohn- und Schlafräume zieht. Zwischen der Feuerstelle und der Sitzbank sollten mindestens 1 Meter Abstand gehalten werden. Sie sollten aber keinesfalls in der Rauchfahne sitzen, denn selbst bei richtiger Verwendung von Brennholz sind die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauch am größten.
3. Lagerfeuer robust befestigen
Ein Feuer ist ständig in Bewegung – das gilt auch für das Brennmaterial. Verkohlen Äste oder Zweige, fallen in sich zusammen. Auch Wind beeinflusst das Brennverhalten des Feuers. Das hat Auswirkungen auf die Position der übrigen Holzscheite. Damit das Feuer nicht ausbricht, kann der Rand mit großen Steinen befestigt und davor einen Wall aus Sand aufgeschüttet werden. Außerdem gilt: Die Feuerstelle sollte immer auf einer feuerfesten, ebenen und stabilen Unterlage gebaut werden.
4. Geeigneten Untergrund wählen
Einige der Behälter strahlen während des Betriebes enorme Hitze nach unten ab. Achten Sie darauf, hitzeempfindliche Böden zu schützen. Dafür kann man spezielle Unterlegbleche kaufen oder die Grasnarbe im Vorfeld bewässern. Funkenflug wird bei Feuerschalen und Feuerkörben mit Hilfe eines engmaschigen Netzdeckels eingedämmt.
5. Geeignetes Brennmaterial nutzen
In Feuerschale, Feuerkelch, Lagerfeuer und Co. gehören ausschließlich natürliche und unbehandelte Materialien, die sich zum umweltverträglichen Abbrennen eignen. Dazu zählen:
- naturbelassenes, trockenes Holz
- kurze, trockene Zweige
- Holzbriketts
- Zapfen
- abgelagerte Holzscheite
6. Zu sicheren Anzündhilfe greifen
Als Anzündhilfe haben sich Holzwolle, altes Zeitungspapier, Pappe, trockene Tannenzapfen oder Birkenrinde, Grill- oder Kaminanzünder bewährt. Und aufgepasst: Auch wenn das Feuer nicht richtig in Gang kommen möchte – Finger weg von Benzin und anderen gefährlichen Brandbeschleunigern!
7. Feuer ständig beaufsichtigen
Es wird draußen kühl und die Mücken nerven total. Also ab nach drinnen und das Feuer sich selbst überlassen? Keine gute Idee! Das Feuer muss stets unter Beobachtung bleiben, bis es vollständig verglüht ist. Natürlich kann man auch mit Wasser oder Sand nachhelfen, um die Glut schnell zu löschen oder zu ersticken.
8. Löschmittel für den Ernstfall
Fängt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Gegenstand Feuer, zählt jede Sekunde, um den ausbrechenden Brand unter Kontrolle zu halten und zu löschen. Deswegen sollte man vorbereitet sein und ausreichend Löschmittel in unmittelbarer Nähe des Feuers parken. Das können ein Feuerlöscher, eine Löschdecke, ein angeschlossener Gartenschlauch oder auch drei Eimer Wasser sein. Gerät das Feuer außer Kontrolle, hilft nur noch die 112.
9. Asche richtig entsorgen
Die Asche von Lagerfeuern sollte vollständig abgekühlt im Restmüll entsorgt werden. Sie ist nicht für den Garten oder den Kompost geeignet, da sie zu einer Anreicherung von Schwermetallen (die natürlicherweise im Holz vorkommen) sowie von Schadstoffen aus der Verbrennung, wie z. B. PAKs, im Boden führen kann.
Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit aller Angaben auf dieser Seite.Schwedenfeuer – für die bequemen Outdoor-Fans
Die Schwedenfackel, auch als Finnenfackel oder Baumfackel bekannt, ist eine recht schlichte Feuerstellen-Variante. Die Fackel besteht lediglich aus dem Holz eines Baumstammes. Zumeist werden Nadelbäumen wie Kiefer oder Fichte für diesen Zweck verwendet. Ihr Holz bringt besonders gute Brenneigenschaften mit. In den Stamm vertiefen sich mehrere Schlitze, die von der Mitte aus abgehen. Durch diese Längsschnitte zieht das Feuer Sauerstoff. So bleibt es lebendig und verkümmert nicht zur Glut. In der Mitte der Baumfackel befindet sich eine Aussparung für eine Anzündhilfe, wie beispielsweise einen Grillanzünder.
Je nach Umfang und Höhe des Baumstammes brennt das Schwedenfeuer etwa eine bis sechs Stunden. Da die Fackel sehr heiß wird und bis zum Boden herunterbrennt, sollte man sie auf einem feuerfesten und unempfindlichen Untergrund platzieren. Für diesen Zweck gibt es spezielle Zubehör für Schwedenfeuer.
Vorteile des Schwedenfeuers
- kompakt
- lange Brenndauer von bis zu fünf Stunden
- günstig in der Anschaffung
- bequem einsetzbar
- mehrere Schwedenfeuer sorgen für ein besonderes Ambiente im Garten
- spendet bei kühlen Temperaturen Wärme und Licht bei der Gartenparty
- flexibel aufstellbar
Nachteile des Schwedenfeuers
- anfällig für Wind und Funkenflug
- abstrahlende Hitze kann Untergrund schädigen
- Nadelhölzer neigen zu Funkenflug
- glühende Holzteile können herausfallen
Lagerfeuer – romantisch, aber nur für Profis geeignet
Besondere Wild West-Romantik verströmt das klassische Lagerfeuer. Um dieses kontrolliert abzubrennen, ist ein freistehender, erdiger Platz in Garten die erste Wahl. Der Boden muss festgeklopft und die Feuerstelle mit einem Wall aus Sand und Erde sowie größeren, trockenen Steinen befestigen sein. In der Mitte der Feuerstelle wird das Brennmaterial aufgeschichtet.
Damit das Feuer wie geplant abbrennt und es zu keinen unvorhergesehenen Problemen kommt, benötigt man jedoch reichlich Know-how zu Wurzelbrand, Entzündungstechnik, Brennphasen und Co. sowie ggf. eine Genehmigung der Behörde.
Vorteile des Lagerfeuers
- gute Sicht auf das Feuer
- romantische, ursprüngliche Atmosphäre
- günstig
Nachteile des Lagerfeuers
- platzintensiv (bereits bei kleinere Lagerfeuern sollte sich im Radius von etwa drei Metern kein brennbares Material befinden)
- häufig genehmigungspflichtig
- aufwendige Vorbereitung, mühsames Entfachen
- Voraussetzung ist differenziertes Wissen über das Entzünden eines Lagerfeuers
- anfällig für Wind und Funkenflug
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