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Gartenwasserzähler – Abwassergebühren einfach sparen

Ein Gartenwasserzähler misst die Wassermenge, die zum Gießen oder Rasensprengen verwendet wird und nicht als Abwasser entsorgt werden muss. Damit spart er Ihnen je nach Gartengröße viel Geld.

Aber wie genau funktioniert das?

Das Wichtigste zum Gartenwasserzähler auf einen Blick:

  • Durch einen Gartenwasserzähler können Sie die Abwassergebühren für Ihre Gartenbewässerung sparen.
  • Je nach Region gelten unterschiedliche Tarife und Regelungen für den Einbau. Informieren Sie sich daher bei Ihrem örtlichen Wasserversorger und -entsorger.
  • Der Zähler muss alle 6 Jahre neu geeicht oder ausgetauscht werden.
  • Kalkulieren Sie vor Einbau, ob sich ein Gartenwasserzähler für Sie lohnt, da Anschaffungs- sowie Wartungskosten anfallen.

Wie kann man mit einem Gartenwasserzähler sparen?

Trinkwasser verursacht Verbrauchern üblicherweise zweimal Kosten. Für jeden vom Haus- oder Wohnungswasserzähler verbuchten Kubikmeter Frischwasser fallen nämlich automatisch Abwassergebühren an – auch Schmutzwassergebühr genannt. Und zwar unabhängig davon, ob das eingehende Wasser später tatsächlich als Schmutzwasser in die Kanalisation fließt – oder beim Gartenbewässern im Boden versickert und von Pflanzen aufgenommen wird. Sie zahlen also auch für Abwasser, das gar nicht entsorgt werden muss.

Abhilfe schafft der Einbau eines Gartenwasserzählers. Er misst jeden Kubikmeter Wasser, den Sie zum Gießen oder Rasensprengen verwenden und der nicht als Abwasser entsorgt werden muss. Durch einen Abzug von der Gesamtmenge des bezogenen Frischwassers kann Ihr Wasserversorger den echten Schmutzwasser- bzw. Abwasseranteil ermitteln. Ihre Abwassergebühren reduzieren sich je nach Gartengröße, Bodenart, Lage, Wetter und Bepflanzung möglicherweise drastisch.

Wann lohnt sich ein Gartenwasserzähler?

Die Faustregel für Abwassergebühren lautet: Je größer der zu bewässernde Teil des Gartens, desto größer die Ersparnis. Durstige Pflanzen oder Rasenflächen erhöhen den Wasserbedarf, Kakteen oder wasserspeichernde, lehmige Böden reduzieren diesen Faktor. Bei kleinen Gärten mit genügsamen Pflanzen rentiert sich die Anschaffung eines Gartenwasserzählers meist nicht.

Zur Berechnung der Rentabilität eines Gartenwasserzählers sollten Sie

  • dessen Anschaffungs-, Abnahme- und Installationskosten zugrunde legen,
  • gegebenenfalls Grund-, Miet- oder Wartungsgebühren mit einbeziehen,
  • den eigenen Wasserverbrauch im Garten sowie
  • die mögliche Ersparnis bei den Abwassergebühren berechnen.

Ein Beispiel:

Jede Wasseruhr – so auch der Gartenwasserzähler – muss alle sechs Jahre geeicht werden. Alternativ bietet sich ein Zählerwechsel an. Bei Anschaffungskosten von etwa 60 €, einer Zählerabnahme durch die Stadt oder Gemeinde von etwa 50 € und geschätzten Einbaukosten von etwa 100 € belaufen sich die Kosten innerhalb dieser sechs Jahre also auf insgesamt 210 €.

Tipp: Fallen für den Betrieb eines Gartenwasserzählers Grund- oder Wartungsgebühren an, – etwa für die Anmietung des Zählers beim örtlichen Wasserversorger, die Überprüfung des Zählers auf korrekte Funktion oder das Ablesen des Zählerstands –, werden kleine Einsparungen bei den Abwassergebühren schnell aufgezehrt. Daher vor der Entscheidung pro oder contra Gartenwasserzähler immer genau erkundigen und kalkulieren!

Für ein 1.000 m2 großes Grundstück kann man mit einem Wasserverbrauch von etwa 25 m3 pro Jahr rechnen. Bei einem Abwasserpreis von ca. 3 €/m3 ergibt sich eine mögliche Ersparnis bei den Schmutzwassergebühren von 75 € jährlich. Hochgerechnet auf die sechsjährige Laufzeit des Wasserzählers ergibt sich eine Ersparnis von 450 € (6 x 75 €). Abzüglich der Kosten für den Gartenwasserzähler (210 €) sparen Sie in den ersten sechs Jahren 240 €, also 40 € jährlich.

Welche Vorschriften für den Gartenwasserzähler gelten?

Für die Versorgung der Bürger mit Trinkwasser sind örtliche Zweckverbände oder die Stadtwerke zuständig. Je nach Region gelten daher unterschiedliche Tarife und Regelungen zur Installation eines Gartenwasserzählers. Manche Versorger schreiben etwa vor, dass der Zähler an der Außenwasserleitung im Haus montiert werden muss, andere lassen auch eine externe Installation am Außenwasserhahn zu.

Erkundigen Sie sich bezüglich der für die Genehmigung eines Gartenwasserzählers erforderlichen Unterlagen. In der Regel müssen beispielsweise Fotos eingereicht werden, die den Installationsort und die Zählerdaten zeigen. Am kompliziertesten bei der Antragstellung sind übrigens zuweilen die Titel der Formulare, die schon mal „Antrag auf Absetzung von nicht in Entwässerungsanlagen eingeleiteten Wassermengen bei der Berechnung des Schmutzwasserentgeltes“ lauten können.

Wie wird der Verbrauch eines Gartenwasserzählers abgerechnet?

Den Bezug von Frischwasser müssen Sie – Garten hin oder her – komplett zahlen. Lesen Sie den für die Bewässerung des Gartens entnommenen Wasseranteil vom Zählerstand des Gartenwasserzählers ab und melden Sie diesen Ihrem Wasserversorger. Er zieht ihn von der Gesamtmenge des bezogenen Frischwassers ab und berechnet Ihnen anschließend nur Abwassergebühren für jenen Wasseranteil, der tatsächlich über die Kanalisation entsorgt.

Tipp: Die Erstattung von Abwassergebühren ist meist nur im Rahmen gewisser Fristen nach Erstellen des Gebührenbescheids möglich. Erkundigen Sie sich, innerhalb welcher Zeit nach Ablesung des Hauptwasserzählers Sie Ihren Gartenwasserzählerstand übermitteln müssen.

Wann und warum muss ein Gartenwasserzähler ausgetauscht werden?

Ein Gartenwasserzähler muss wie erwähnt alle sechs Jahre geeicht oder ersetzt werden (Eichfrist). Da Wasserzähler günstig und die Kosten meist identisch sind, wird bei dieser Gelegenheit meist ein Zählerwechsel gegen ein neues Modell vorgenommen.

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Wie wird ein Gartenwasserzähler eingebaut?

In jedem Fall muss der Gartenwasserzähler hinter dem Hauptzähler installiert werden, der die bezogene Leitungswassermenge in Kubikmetern misst. Wie erwähnt, sind je nach Region Zähler im Haus vorgeschrieben oder auch solche zum Aufsetzen auf den Außenwasserhahn erlaubt. Ein solcher Aufschraubzähler muss allerdings frostsicher sein oder bei Wintereinbruch entfernt und im Frühjahr neu verplombt werden.

Das Aufschrauben eines Wasserzählers ist recht einfach und wird in zahlreichen Youtube-Videos gezeigt.
Die Installation im Haus(anschlussraum) oder in einer Wasseranschlussgrube hingegen stellt hohe Anforderungen an das handwerkliche Geschick des Monteurs, da unter anderem ein Teil der bestehenden Trinkwasserleitung abgetrennt werden und eine Leitung durchs Mauerwerk ins Freie geführt werden muss. Wer Wasserschäden und anderen Ärger vermeiden möchte, beauftragt einen Fachbetrieb mit der Montage. Dieser übernimmt meist auch die Anmeldung des Zählers beim Wasserversorger.

Welche technischen Angaben sind wichtig?

Für die Montage eines Gartenwasserzählers gelten seit 2006 die Richtlinien 2004/22/EG beziehungsweise 2009/137/EG des Europäischen Rats zu Messgeräten (Measurement Instrument Directive oder MID).
Beim Kauf eines Wasserzählers müssen Sie auf das Anschlussgewinde achten, das dem der Trinkwasserleitung entsprechen muss. Üblich sind Gewindestärken von ½- bzw. ¾-Zoll.

Was bedeuten die technischen Angaben auf meinem Wasserzähler?

Die Kürzel Q1-Q4 stehen für den Wasserdurchfluss. Auf Zählern mit Baujahr < 2006 finden sich noch abweichende Kürzel und Bezeichnungen:

bis 31. Oktober 2006 seit 1. November 2006
Qmin Minimaldurchfluss Q1 Mindestdurchfluss
Qtrenn Trenndurchfluss Q2 Übergangsdurchfluss
Qn Nenndurchfluss Q3 Dauerdurchfluss
Qmax Maximaldurchfluss Q4 Überlastdurchfluss

Was kostet ein Gartenwasserzähler?

Gartenwasserzähler sind im Fachhandel oder Baumarkt je nach Modell für etwa 20-60 € erhältlich. Außerdem werden Anschlüsse, Verbindungsstücke und Dichtungen benötigt. Da alle sechs Jahre ein Zählerwechsel oder eine Eichung stattfindet, sollte man diese vorab als regelmäßige Ausgabe einplanen.

Einmalige Kosten fallen für die Installation an, falls Sie den Gartenwasserzähler nicht selbst einbauen (ca. 100-150 €). Die Abnahme des Zählers durch die Stadt oder Gemeinde schlägt mit etwa 50-70 € zu Buche. Je nach örtlicher Bestimmung müssen außerdem Wartungskosten und Gebühren für das Ablesen des Zählerstands einkalkuliert werden. Montiert man den Zähler bei Wintereinbruch ab, sind für die Neuverplombung im Frühjahr zusätzlich etwa 40 € zu entrichten.

Fazit:

Die Installation eines Gartenwasserzählers kann Besitzern größerer Gärten über die Jahre mehrere Tausend Euro Abwassergebühren ersparen. Allerdings sollten alle Faktoren im Vorfeld genau berechnet werden. Wird für den Betrieb etwa eine monatliche Wartungsgebühr fällig, übersteigen die Gesamtkosten möglicherweise die der eingesparten Schmutzwassergebühren.

Häufig gestellte Fragen zum Gartenwasserzähler

Darf ich meinen Pool über den Gartenwasserzähler befüllen?

Nein. Poolwasser wird mit Chemikalien und Desinfektionsmitteln versetzt. Daher ist es zum Bewässern des Gartens ungeeignet und muss über die Kanalisation entsorgt werden. Diese Regelung bezieht sich übrigens auch auf Leitungswasser, das aus dem Pool verdunstet und wieder aufgefüllt wird. Für Poolwasser fallen also immer Abwassergebühren an.

Kann ich über den Gartenwasserzähler eine Außendusche versorgen?

Generell ja. Da Frischwasser für eine Dusche zum Trinkwasser zählt, müssen allerdings die Trinkwasserverordnung und Hygienevorschriften beachtet werden. Die sommerliche Abkühlung wird andernfalls schon mal von Legionellen begleitet, die sich im Trinkwasser des durch die Sonne erwärmten Zulaufschlauches bilden. Ebenso wie andere Verunreinigungen in der Zuleitung können sie zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Wo können Gartenwasserzähler gekauft werden?

Wasseruhren – nichts anderes sind Gartenwasserzähler – können in jedem Baumarkt erworben werden. Wer ein spezielles Modell sucht, wird im Fachhandel fündig. Bitte achten Sie auf die Gewindestärke, üblich sind Anschlüsse mit ½- oder ¾-Zoll-Gewinde!

Muss ein Mindestverbrauch beachtet werden?

Jein. Manche Wasserversorger reduzieren die Abwassergebühren erst ab einer Mindestmenge des über den Gartenwasserzähler entnommenen Leitungswassers. Gerichtlich wurde allerdings wiederholt festgestellt, dass diese Regelung gegen das Gleichbehandlungsgebot verstößt. Um juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden, informieren Sie sich am besten vorab bei Ihrem örtlichen Wasserversorger.

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Schlagworte: Garten, Nachhaltigkeit, Pool, Sparen

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