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Ansprechpartner für den Hausbau: Wer hilft wie weiter?

Der Hausbau ist ein komplexes Projekt, das ein Laie allein nicht überblicken kann. Fachpersonal muss her, und zwar nicht wenig davon! Vom Bauberater über den Architekten bis hin zum Baugutachter und den Handwerkern der einzelnen Gewerke, sind in der Regel zahlreiche Fachleute mit an Bord, wenn ein neues Gebäude entsteht. Je nach Bauweise, können Sie sich einige davon im Einzelfall sparen, um andere wiederum kommen Sie nicht herum.
Wir stellen die einzelnen Ansprechpartner für den Hausbau vor, umreißen ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld und machen Angaben zu den Kosten. So können Sie im Vorfeld überlegen, wen Sie alles kontaktieren müssen und wissen vor allem, dass Sie bei keiner Frage allein dastehen.

Das Wichtigste zu den Ansprechpartnern beim Hausbau auf einen Blick

  • Sie brauchen für jedes Bauprojekt einen Architekten, eine fachkundige Bauleitung und die verschiedenen Gewerke.
  • Optional können Sie noch einen unabhängigen Bauberater oder einen Bausachverständigen hinzuziehen.
  • Vom Bauamt benötigen Sie die Baubewilligung. Die Behörde kann Ihnen nebenbei auf verschiedene Weise dienlich sein.
  • Echte Experten kosten immer viel Geld, doch meistens lohnt sich die Investition, um so problemlos wie möglich durch die Bauphase zu kommen.

Der Bauberater: Wofür ist er da?

Wenn Sie sich entschieden haben, ein Haus zu bauen, stehen Sie vor vielen kleinen und großen Fragen – von der Grundstückssuche über die Wahl der passenden Baufirma bis hin zur Detailplanung des künftigen Eigenheims. Für Laien kann das ganz schön überfordernd sein und für Unsicherheiten bei der Entscheidungsfindung sorgen. Wer sich hierbei Unterstützung wünscht, kann einen Bauberater aufsuchen.
Eine Bauberatung hilft dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und kann ggf. bei allen Schritten des Bauprozesses mit gutem Rat zur Seite stehen. Der Bauberater kann zum Beispiel bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück helfen und die Hausbauplanung gemeinsam mit dem Bauherren durchführen. Auch bei der Auswahl von Materialien und der Suche nach Handwerkern und Dienstleistern kann ein Bauberater unterstützen.
Ein Bauberater arbeitet in der Regel als unabhängiger Dienstleister und agiert daher neutral und im Interesse der Baufamilie. Somit kann er auch als Schnittstelle zwischen Bauherr und Bauunternehmen auftreten. Qualifizierte Bauberater sind Architekten oder Bauingenieure, da sie über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Bauplanung, Baurecht, Baustoffe und Bauausführung verfügen und somit eine kompetente Beratung bieten.
Durch die Unterstützung eines Bauberaters kann somit der Bauprozess effizienter und erfolgreicher gestaltet werden.

Aufgaben eines Bauberaters:

  • Sorgfältige Bedarfsanalyse entsprechend Ihrer Wünsche
  • Intensive Fachberatung zur Umsetzung Ihrer Ideen
  • Hilfe bei der Grundstückssuche, wenn benötigt und
  • Inklusive einer detaillierten Kostenberatung
  • Berät oft auch zur Baufinanzierung und Versicherungen
  • Angebote von Baufirmen einholen und diese miteinander vergleichen
Tipp: Einen Haken hat die Sache: Ein professioneller Bauberater nimmt ungefähr 100 Euro pro Stunde. Einige Dienstleistungen, wie die Prüfung des Vertrags oder der Bau- und Leistungsbeschreibung rechnen Bauberater teilweise auch als Einzelleistungen ab. Da dies nicht immer der Fall ist, sollten Sie sich gut überlegen, wie lange und wie oft Sie ihn benötigen – oder ob Sie ganz ohne das Sicherheitsnetz auskommen, das er Ihnen als Bauherr bietet. Manche Bauberater bieten auch kostenlose Dienstleistungen an. Hier sollten Sie aber immer vorsichtig sein, da vermutlich nicht unabhängig gearbeitet wird, sondern der Bauberater eine Provision der Baufirmen erhält.

Gleich mitgeliefert! Die Bauberatung beim Generalunternehmen

Bei vielen größeren Fertighaus-Baufirmen ist der Übergang bei der Bauberatung oft nahtlos, da sie als Generalunternehmen agieren und somit die gesamte Planung, Koordination und Ausführung eines Bauprojektes aus einer Hand übernehmen. Der Vertriebsmitarbeiter des jeweiligen Anbieters ist Ihre erste Anlaufstelle und kümmert sich bis zum Vertragsabschluss um Ihre Bedürfnisse und Rückfragen. Nachdem Sie einen Bauvertrag geschlossen haben, wird Ihnen ein persönlicher Bauberater, meist ein Architekt oder eine Architektin, zur Seite gestellt. Dieser Ansprechpartner kümmert sich nun vor und teilweise auch während der Bauphase um Sie.

Der Architekt: Was ist sein Job?

Der Architekt plant Ihr Traumhaus von der Pike auf, führt statische Berechnungen durch und überwacht anschließend in Ihrem Auftrag die Ausführung. Tatsächlich kann Ihr Architekt auch Ihr persönlicher Bauleiter sein, wenn Sie sich gegen eine Baufirma entscheiden und Ihr Haus von Grund auf selbst planen möchten. Oftmals sind die Architekten von Generalunternehmern auch Ihre persönlichen Bauberater.

Aufgaben eines Architekten:

  • Exakte Gebäudeplanung inkl. Statik
  • Hilft bei der Erstellung des Bauantrags
  • Visualisierung Ihrer Wünsche
  • Wichtige Schnittstelle zwischen Bauherrn und Gewerken
  • Kann die komplette Bauleitung übernehmen
  • Koordiniert dann den Ablauf der Baumaßnahmen
  • Überwacht den Baufortschritt
  • Berät und betreut Sie als Kunde bzw. Kundin

Entscheiden Sie sich jedoch für ein sogenanntes Typenhaus einer Baufirma, ist dieses in der Regel bereits von einem Architekten vorgeplant. Sie können dennoch individuelle, kleinere Änderungen vornehmen. In diesem Fall übernehmen oft andere Personen den Job eines Architekten.

Was kostet mich ein Architekt?

Die Dienste eines Architekten als hauptsächlicher Ansprechpartner beim Hausbau kosten Sie ungefähr 12 bis 15 Prozent des Gesamt-Baupreises (Kosten für das Grundstück und Baunebenkosten nicht inbegriffen). Das gilt, wenn Sie alle Leistungsphasen in Anspruch nehmen. Wenn die Baumaßnahmen sich also auf 300.000 Euro belaufen, geben Sie etwa 36.000 bis 45.000 Euro allein für den Architekten aus. Beim Bau über eine Baufirma sind die Kosten des Architekten inkludiert.

Doppelseite eines Hauskataloges

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Der Bauleiter: Was macht er?

Einer muss beim Hausbau der Chef oder die Chefin sein, die ordnungsgemäße Ausführung aller Arbeiten überwachen und die beteiligten Gewerke möglichst perfekt koordinieren. Einige Bauherren definieren sich selbst als Bauleitung – das ist unter bestimmten Bedingungen möglich, die wir unter „Kosten“ näher erläutern. Die meisten jedoch greifen auf eine fachkundige Person zurück, die den Job für sie übernimmt. Sie setzen zum Beispiel ihren Architekten oder einen Ingenieur als Bauleitung ein. Übrigens: Ihre Baufirma wird wahrscheinlich einen eigenen Bauleiter stellen, der im Auftrag des Unternehmens nach dem Rechten sieht.

Aufgaben eines Bauleiters:

  • Hauptkontaktperson für Baufamilien während der Bauphase
  • Die wichtigste Person auf dem Bau, auch für Handwerker
  • Er kennt den zeitlichen Ablauf genau
  • Er überwacht die verschiedenen Leistungen

Die Kosten für den Bauleiter

Die Kosten für den Bauleiter betragen ungefähr 3 bis 4 Prozent der reinen Baukosten. Der Tagessatz liegt bei etwa 520 bis 800 Euro. Das scheint Ihnen sehr hoch? Um eine professionelle Bauleitung kommen Sie aber leider nicht herum, das legen die Landesbauordnungen so fest. Wenn Sie selbst den Bau leiten möchten, benötigen Sie laut Gesetz „Sachkunde und Erfahrung“. Das sind Eigenschaften, die nur die wenigsten Bauherren vorweisen können.

Architekt mit Bauplan

Was ist der Unterschied zwischen Bauberater und Bauleiter?

Die Übergänge zwischen Bauberater und Bauleiter sind fließend. Es lässt sich aber festhalten, dass die Bauleitung eher praktischer Natur ist: Der Bauleiter befindet sich regelmäßig vor Ort, ist fester Ansprechpartner im Hausbau für alle Beteiligten. Der Bauberater hingegen beschränkt sich eher auf die theoretische Planung. Er ist der Ansprechpartner des Bauherrn, nicht der Handwerker.

Tipp: Manchmal verfügt die beauftragte Baufirma über einen Bauleiter, während sich der Auftraggeber zusätzlich einen Bausachverständigen an seine Seite holt. So haben Sie sich eine unabhängige Fachperson gesichert, die Ihnen in mancher Situation eine andere Perspektive vermittelt.

Das Bauamt: Wozu ist es gut?

Das Bauamt kommt immer ins Spiel, wenn jemand ein Haus bauen will: Gesetzlich führt kein Weg daran vorbei. Diese Behörden arbeiten lokal, das heißt, jede Baufamilie hat ein eigenes Bauamt in ihrer Nähe, das für sie zuständig ist. Dort reichen Sie ihren Bauantrag ein und warten anschließend auf dessen Genehmigung.

Aufgaben des Bauamtes:

  • Kenner der Gesetzeslage
  • Steht als Ansprechpartner bezüglich Baugesetz bereit
  • Organisiert mit Ihnen Baustrom und Wasser
  • Prüft Ihren Bauantrag
  • Stellt fest, ob der Antrag dem Gesetz entspricht
  • Erteilt eine Baugenehmigung, evtl. unter Auflagen
  • Führt auferlegte Abnahmen durch

Das kostet die Baugenehmigung

Für die Baugenehmigungskosten können Sie von etwa 0,5 Prozent Ihres Gesamtbudgets ausgehen. Wenn, Sie also für den Bau Ihres individuellen Traumhauses ein Budget von 300.000 Euro haben, dann müssen Sie mit 1.500 Euro für die Baugenehmigung rechnen. In der Regel verwenden die jeweiligen Behörden jedoch eine Formel für die Berechnung der Baugenehmigungskosten, in der auch der umbaute Raum in Kubikmetern berücksichtigt wird.

(Umbauter Raum in Kubikmetern x Bauwert in Euro pro Kubikmeter) x 0,5

Demnach kommt es bei den Kosten für eine Baugenehmigung auch auf die Größe des Grundstücks an, das Sie bebauen möchten. Die Preise variieren jedoch, je nach dem in welchem Bundesland Sie Ihren Hausbau planen.

Der unabhängige Baugutachter: Was macht er?

Im Gegensatz zum Bauamt ist der unabhängige Baugutachter nur optional mit dabei. Er ist spezialisiert auf Baumängel, diese erkennt er frühzeitig und gibt der Baufirma so die Möglichkeit zur direkten Korrektur.
Gutachter sind nicht nur als Ansprechpartner beim Hausbau sehr nützlich, sie stehen auch Hauskäufern mit ihrem Rat zur Seite. Beim Hausbau kann der Baugutachter den Bauplan und die Kostenkalkulation überprüfen und den Baufortschritt überwachen. Er dient Ihnen somit als eine Art Bauleiter, der bei Mängeln schnell einschreitet, bevor das Problem größere Kreise zieht.

Aufgabe eines unabhängigen Baugutachters:

  • Bauplan überprüfen
  • Kostenkalkulation
  • Vertragsprüfung
  • Regelmäßige Baustellenbesuche
  • Durchsetzung von Mängelkorrekturen
  • Schlussendliche Bauabnahme

Die Gewerke: Was machen sie?

Als „Gewerke“ bezeichnet man die einzelnen Bau- und Handwerksunternehmen, die an einem Hausbau beteiligt sind. Ihre Baufirma beauftragt diejenigen, die Sie für den jeweiligen Baustil benötigen und im Bauvertrag erwähnt sind. Bedarf es weiterer Handwerker, sprechen Sie das vorzugsweise mit dem Bauleiter ab, zur gemeinsamen Koordination. Als Bauherr kommen Sie wahrscheinlich regelmäßig mit den Gewerken direkt am Bau in Kontakt, um Infos einzuholen oder ihnen auf die Finger zu schauen.

Aufgaben der Gewerke:

  • Fachgerechte Fertigstellung des Hauses

Fazit

Kaum einem Bauherrn gelingt es, das Hausbauprojekt ganz allein zu koordinieren. Dafür sind tiefe Fachkenntnisse nötig, aber auch viel freie Zeit, um diese mit Terminen und Baukontrollen zu füllen. Die meisten zukünftigen Hausbesitzer haben beides nicht, darum engagieren sie zumindest eine fachkundige Bauleitung und die verschiedenen Gewerke, die den Bau hochziehen. Nur mit einem kompetenten Team an der Seite stehen die Zeichen auf Erfolg.

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUM THEMA ANSPRECHPARTNER BEIM HAUSBAU

Gibt es außer den genannten Ansprechpartnern noch mehr Experten?

Sie können für die Grundstückssuche auf einen Makler zurückgreifen, der Ihre individuellen Wünsche entgegennimmt und nach passenden Angeboten Ausschau hält. Bei einem Notar schließen Sie den Kaufvertrag beim Grundstückskauf ab, er besiegelt darüber hinaus noch andere Verträge und wird rechtlich beratend tätig.

Wie finde ich einen guten Architekten / eine Architektin?

Hören Sie sich in Ihrer Umgebung bei anderen Baufamilien um, ob diese mit ihrem Architekten zufrieden waren. Falls Sie niemanden kennen, können Sie auch ins nächste Neubaugebiet fahren und sich dort erkundigen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im Internet zu recherchieren und sich vor allem die Referenzen der einzelnen Architekten anzuschauen. So erhalten Sie Aufschluss darüber, ob Ihnen der Baustil liegt und dieser zu der geplanten Bauweise passt und ob sich namhafte Kunden unter den bisherigen Auftraggebern befinden.

Auf welchen Ansprechpartner beim Hausbau kann ich verzichten?

Im Grunde ist beim Hausbau jede Hilfe willkommen. Möchten Sie aus verschiedenen Gründen trotzdem auf einen externen Ansprechpartner verzichten, können Sie sich am ehesten die Dienste eines Baugutachters sparen. Dazu raten wir allerdings nur, wenn Sie mit einer renommierten und erfahrenen Hausbaufirma arbeiten, die schon diverse Häuser gebaut und ohne Mängel übergeben hat.

Wie kündige ich einen Architektenvertrag?

Ein Architektenvertrag bedarf der schriftlichen Kündigung. Eine vorzeitige Beendigung bedarf immer einer stichhaltigen Begründung, dabei muss der Paragraph § 314 Absatz 2 und 3 BGB Beachtung finden. Die bis zur Kündigung erfolgten Leistungen müssen Sie bezahlen.

Mehr zu: Bauen
Schlagworte: bauen

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