Die aktuelle Entwicklung im Überblick – so entwickelten sich Hausnachfrage und Hausbaukosten in jüngster Zeit bis heute
Auch 2023 zeigte sich auf dem Hausbaumarkt eine stark rückläufige Entwicklung. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts/Destatis gingen die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser noch einmal zurück – um 39,1 Prozent im Vergleich zum ebenfalls schon schwachen 2022, auf 47.600 gebaute Häuser. Bei Zweifamilienhäusern gab es ebenfalls einen massiven Rückgang um fast 50 (!) Prozent (48,3 Prozent) auf gerade einmal 14.300 Einheiten. Insgesamt liegt die Zahl der Baugenehmigungen (inklusive Wohnungsbau) auf einem Elf-Jahres-Tief – es wurden also lange Zeit nicht mehr so wenige Häuser gebaut wie jetzt.
Diese Situation ist für die Baufirmen natürlich eine große Herausforderung. Einzelne Hausbaufirmen verzeichneten 50 Prozent und mehr Nachfragerückgang im Vergleich zu vor drei, vier Jahren. Laut Meldung des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF), von dessen Mitgliedsunternehmen zahlreiche auch bei Musterhaus.net mit ihren Häusern zu finden sind, gab es im letzten Jahr speziell im Bereich Fertighausbau bei Ein- und Zweifamilienhäusern einen Rückgang von 38,1 Prozent im Vergleich zu 2022.
Noch konnte das ein oder andere Unternehmen zwar von starken Auftragsbeständen zehren, doch diese sind nun oft aufgebraucht. Und: Generell müssen sich die Baufirmen nicht nur mit immer noch vergleichsweise teurem Baumaterial und Handwerkermangel herumschlagen, sondern ebenfalls noch mit den höheren Energiekosten. Für viele, vor allem kleinere Hausbaufirmen, ist das eine ganz schöne Herausforderung. Das eine oder andere Unternehmen hat die Geschäftstätigkeit aufgeben müssen, eine erste Konsolidierung des Marktes war zu beobachten.
Hinzu kommt, dass die Bauzinsen nach langen Jahren des Stillstands auf niedrigstem Niveau seit Ende 2022 wieder in Bewegung geraten sind. Bis Ende 2023 stiegen sie auf über vier Prozent. Aktuell, im Frühjahr 2024, liegen sie bei rund 3,5 Prozent für ein Darlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung (welches auch wir im Folgenden in diesem Text bei Bauzinsangaben zugrunde legen).
Vor allem die hohen Zinsen in Verbindung mit hohen Baukosten haben dazu geführt, dass die Nachfrage so stark zurückging. Das haben uns auch die Baufirmen in unserer großen Branchenbefragung, dem Musterhaus.net-Marktbarometer, bestätigt: 81 Prozent der Baufirmen verzeichneten einen Nachfragerückgang und die Zinswende war der Hauptgrund: 95 Prozent der befragten Baufirmen nannten die Zinsen als Ursache, 78 Prozent die hohen Baupreise.
Wie sich diese immer noch relativ hohen Zinssätze für Bauinteressenten in diesem Jahr entwickeln dürften, dazu weiter unten mehr.
Kritik an unzureichender und unzuverlässiger Förderpolitik
Einen weiteren, wichtigen Grund für den Nachfrageeinbruch sehen die Baufirmen in der mangelhaften Unterstützung durch die Politik. Nach dem Auslaufen des Baukindergelds wurde auch noch die Förderung für die KfW 55-Häuser eingestellt – Unterstützung gab es nur noch für Neubauten nach dem Energieeffizienzstandard 40 mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Diese Mittel waren obendrein rasch aufgebraucht und wurden erst ab Februar 2024 – zu deutlich höheren Zinsen – wieder neu bereitgestellt. Der zweite wichtige Förderbaustein der KfW, die neue aufgesetzte Wohneigentumsförderung für Familien (WEF), wurde erst im Sommer 2023 aufgelegt, leider zu nicht marktrealistischen Konditionen. So war die Einkommensgrenze ursprünglich zu niedrig angesetzt und musste dann im Herbst nachgebessert werden. Alles Weitere zu den KfW-Fördermaßnahmen – und wie Sie diese auch 2024 für Ihre Bautätigkeit nutzen – weiter unten.
Hohe Kosten für Baumaterial – und weiterhin Handwerkermangel
Dauerbrenner-Themen in den Medien sind die hohen Preise für Baumaterialien und der Mangel an Handwerkern. Auch die meisten aktuellen Bauherren und Immobilienbesitzer können ein Lied davon singen, wie schwer es immer noch ist, Handwerker zu bekommen. Es scheint geradezu paradox: Obwohl der Zentralverband des Deutschen Handwerks angesichts der Auftragsflaute im Baugewerbe vor einer Rezession der Handwerksbetriebe warnt, sind Handwerker in der Praxis immer noch schwer zu bekommen. Wochenlange Wartezeiten waren und sind die Regel, Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent für handwerkliche Jobs zu der Zeit vor drei, vier Jahren normal. Auf einen Maurer muss man auch Anfang 2024 rund sechs bis neun Monate warten, auf Dachdecker und Elektriker rund vier Monate, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Die Gründe hierfür laut der Branchenverbände: Fachkräftemangel, Nachfolgeprobleme, gestiegene Lohnkosten und zu viel Bürokratie. Zudem hat die schleppende Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes die Verbraucher zusätzlich verunsichert.
Dramatisch sah es zwischenzeitlich bei den Baumaterialien aus. Im Schnitt stiegen die Preise der Grundmaterialien wie Kies, Sand, Steine und Beton schon von 2015 bis 2020 um zehn bis 15 Prozent. Doch durch Corona und später den kriegsbedingten Energiepreisschock kam es teils zu wahren Preisexplosionen: Betonstahl hatte sich innerhalb eines Jahres bis 2021 um 50 Prozent verteuert, Bauholz wurde von November 2020 bis Mai 2021 gleich dreimal so teuer. Mittlerweile hat sich diese Entwicklung glücklicherweise abgebremst bzw. waren die sehr hohen Preise meist wieder rückläufig. Laut Destatis kostet Bauholz beispielsweise „nur noch“ 20-30 Prozent mehr als vor der Corona-Krise. Andere Dinge wie Baukies oder der energieintensive Zement hingegen sind immer noch rund 50 Prozent teurer.
Aber alles in allem sind die Kosten für fast alle Baumaterialien in den letzten Jahren deutlich gestiegen. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Die Mehrkosten nur allein aufgrund der Preissteigerungen beim Baumaterial und den Handwerkern belaufen sich pro Haus im Vergleich zu vor drei, vier Jahren auf zirka 25.000 bis 50.000 Euro. Insgesamt kosten Häuser rund 20-25 Prozent mehr als noch 2020.
Wird Bauen noch teurer? Wie ist die Perspektive für 2024?
Wie wird sich der Hausbaumarkt in diesem Jahr entwickeln? Werfen wir einen Blick in die Zukunft.
Zinsprognose 2024: Kein weiterer Anstieg
Die momentane Zinsentwicklung ist eine äußerst spannende Sache – und für Baufamilien von entscheidender Bedeutung. Sollten Häuslebauer auf weiter bzw. wieder sinkende Zinsen warten? Möglicherweise zumindest bis zum Sommer. Denn: Die meisten Banken und Finanzvermittler gehen aktuell davon aus, dass die Bauzinsen sich 2024 auf dem aktuellen Level halten werden, sich bei einem Zinssatz von um die 3,5 Prozent bewegen – oder aber sogar noch weiter leicht sinken. Rund die Hälfte der deutschen Kreditinstitute, die Interhyp für sein „Bauzinstrendbarometer“, also sein Expertenpanel, befragt, erwartet nämlich, dass die Zinsen in diesem Jahr mittel- bis langfristig sogar noch in Richtung drei Prozent fallen könnten. Ein wichtiger Grund dafür: Ab dem Sommer 2024 sei mit einer weiteren Leitzinsanpassung der EZB zu rechnen. Die Finanzierungsexperten von Dr. Klein hingegen erwarten für 2024 eine Seitwärtsbewegung der Bauzinsen.
Preisverhandlungen lohnen sich
Aktuell sind sehr viele Bestandsimmobilien auf dem Markt bei nur noch leicht fallenden Immobilienpreisen – und zwar doppelt so viele wie noch 2022. Die Immobilienpreise sind seit 2022 rückläufig. Bei Interhyp ist der Durchschnittspreis für finanzierte Immobilien 2023 aber nur noch um 1,4 Prozent gesunken. Der Hausmarkt ist insgesamt stark in Bewegung und es wird – dank sinkender Nachfrage bzw. aktueller Zurückhaltung vieler Bauinteressenten bei weitgehend gleichem Angebot an Neubauten und viel mehr Bestandsalternativen – immer öfter möglich, über den Preis zu verhandeln. Denn die eine oder andere Hausbaufirma passt aktuell lieber ihre Marge an, als in einem immer härter umkämpften Markt zu wenig Häuser zu verkaufen.
Wird Bauen wieder günstiger? Tendenz: Gleichbleibende Hauspreise
Zusammengefasst: Wir als das marktführende Hausbauportal erwarten unter dem Strich für 2024 tendenziell gleichbleibende Hausbaupreise auf hohem Niveau, die aber auch, je nach Anbieter und regionalem Angebot, hier und da sinken können – vor allem, wenn man gut verhandelt. Für sinkende Preise spricht unter anderem, dass die Nachfrage nach Häusern auch 2023 weiter eingebrochen ist. Von einer umfassenden Trendwende in der Baubranche gehen wir jedoch nicht aus – so wie die meisten Hausbaufirmen selbst. 54 Prozent sagten uns dementsprechend, dass sie nicht mit sinkenden Baukosten rechnen.
Mit Folgen für den Hausbaumarkt: Experten erwarten, dass die Zahl neugebauter Einfamilienhäuser sich weiterhin erstmal bei 50-60.000 pro Jahr einpendeln wird. Das wäre ein dauerhafter Nachfragerückgang von über 40 Prozent zu der Zeit vor 2022.
Schuld ist, wie bereits gesagt, vor allem das hohe Zinsniveau in Kombination mit den relativ hohen Hauspreisen/ Baupreisen. Die somit deutlich gestiegenen Anforderungen an die Finanzierung machen es vielen Familien mit durchschnittlichem Einkommen bis hin zum klassischen Mittelstand nach wie vor schwierig, aktuell einen Hausbau zu finanzieren. Oder etwas deutlicher formuliert: Seit vorletztem Jahr haben sich die Bedingungen für Bauinteressenten verschlechtert. Das nötige Haushaltsnettoeinkommen für eine Finanzierung ist stark gestiegen.
Viele Haushalte, die noch 2021 oder 2022 einen Hausbau im Auge hatten, können ihn sich aktuell nicht mehr so leicht leisten. Eine einfache Beispielfinanzierung der Verbraucherzentrale verdeutlicht das Ausmaß: Eine Finanzierung von 300.000 Euro mit einem Zins von einem Prozent und drei Prozent Tilgung ergab noch Anfang 2022 eine monatliche Rate von 1.000 Euro. Beim aktuellen Zins von rund 3,5 Prozent und gleichen Rahmenbedingungen beträgt die monatliche Belastung bereits 1.625 Euro!
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Aber: Zinsdellen bieten neue Chancen für Hauskauf
Kurzfristiger betrachtet, hat sich die Situation allerdings wieder etwas entspannt – und könnte den einen oder anderen Bauherren in seiner Entscheidung, jetzt zu bauen, weiter bestärken. Dank mittlerweile wieder „normaler“ Inflation (März 2024: 2,2 Prozent) haben viele Haushalte real mehr Geld zur Verfügung – und in Zusammenhang mit den niedrigeren Zinsen geht die eine oder andere Haushaltsrechnung, die 2023 nicht passte, zwischenzeitlich doch wieder auf. Umso mehr, falls die Zinsen noch Spielräume bieten im Rahmen sogenannter Zinsdellen. Die Interhyp beispielsweise empfiehlt: „Nutzen Sie Zinsdellen und schöpfen Sie Förderungen aus. Immobilieninteressierten hilft eine frühzeitige Beratung und Vorbereitung, um bei Zinsschwankungen schneller reagieren und Sparchancen ergreifen zu können.“
Die angespannte Nachfragesituation bei hohen Kosten hat dazu geführt, dass in den letzten zwei Jahren einige Hausbaufirmen den Betrieb einstellen und Insolvenz anmelden mussten – auch eine Reihe bekannter größerer Unternehmen. Eine solche Situation ist für Baufamilien während eines laufenden Hausbaus natürlich ein Albtraum. Wenn der Bau stoppt und das Geld möglicherweise weg ist, können Hausträume ohne Schuld der Baufamilien komplett zerplatzen.
Umso wichtiger ist es, in etwas unsichereren Zeiten wie wir sie aktuell haben, möglichst gut vorzusorgen. Dazu gibt es eine Reihe Möglichkeiten. Ganz oben auf dieser Liste steht die Baufertigstellungsversicherung oder auch Baugarantieversicherung, die viele seriöse Hausanbieter von sich aus anbieten. Sie dient als Bürgschaft für einen Teil der Bausumme, falls das Hausbauunternehmen Konkurs geht. Die Kosten liegen bei rund drei Prozent der gesamten Bausumme, diese werden in den Kaufpreis eingerechnet.
Eine weitere, sehr sinnvolle und deutlich günstigere Maßnahme, ist eine Auskunft über die wirtschaftliche Situation des Hausanbieters bei einer Wirtschaftsauskunftei wie Creditreform. Dies ist für jeden Bauherren mit wenigen Mausklicks möglich, kann aber auch beispielsweise über Hausbauexperten wie den Bauherren-Schutzbund erfolgen. Der Vorteil hier: Man kann die Wirtschaftsauskunft anschließend von einem Fachanwalt oder Bauberater auswerten lassen. Wie Sie sich noch vor einer Insolvenz schützen können, können Sie in unserem Ratgeber zum Thema Baufirmen-Insolvenz lesen.
Haus bauen 2024 – Unser Tipp: Neue staatliche Förderungen nutzen – schnell sein ist wichtig
Auch Vater Staat unterstützt weiterhin Bauwillige. Dazu stehen vor allem zwei Förderprogramme zur Verfügung: Für Familien mit kleinem oder durchschnittlichem Einkommen bietet die KfW die neue Wohneigentumsförderung für Familien (WEF) mit mindestens einem Kind. Sie ermöglicht zinsverbilligte KfW-Kredite von bis zu 270.000 Euro. Mit den KfW-Mitteln kann dann nicht vorhandenes Eigenkapital bei der Finanzierung ersetzt werden. Die Einkommensgrenze für eine Familie mit einem Kind liegt bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 90.000 Euro, für jedes weitere Kind steigt sie um 10.000 Euro. Genutzt werden kann die neue Förderung allerdings nur für Neubauten, die den Standard „Klimafreundliches Gebäude (KFG) Basisstufe“ erfüllen – und die zur eigenen Wohnnutzung gedacht sind (Wohneigentum).
Frisch verlängert wurde im Februar 2024 das Programm Klimafreundlicher Neubau (KFN). Es zielt auf Baufamilien, die den Neubau eines klimafreundlichen und energieeffizienten Hauses nach Standard Effizienzhaus 40 (EH 40) planen. Zusätzlich müssen die Anforderungen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erreicht werden. Für Häuser dieser Förderstufe ist eine maximale Kreditsumme von 100.000 Euro möglich. Entspricht das Haus den noch strengeren Kriterien eines klimafreundlichen Wohngebäudes mit QNG-Zertifikat, sind bis zu 150.000 Euro Kredit drin.
Für beide Programme sind die Fördertöpfe zunächst begrenzt, so dass sich eine schnelle Antragstellung lohnt. Alle Infos zu den Standard-Programmen der KfW für Häuslebauer findet man zusammengefasst auf der Seite der KfW selbst.
All das eben Genannte führt nun zu unserer Empfehlung in Bezug auf den Hausbau 2024:
Expertentipp
von Patryk Moretto, Geschäftsführer Musterhaus.net
Jetzt zu bauen ist nach wie vor empfehlenswert!
„Die Preise fürs Hausbauen werden sich im Großen und Ganzen 2024 voraussichtlich nicht nach unten bewegen, aber auch nicht weiter steigen, sondern kurzfristig auf dem aktuell recht hohen Niveau bleiben. Auch wenn die zwischenzeitlich sehr hohen Baustoffpreise teils wieder deutlich gefallen sind, werden die Hauspreise deshalb nicht signifikant sinken, da die Hausbaufirmen dies nicht einpreisen werden bzw. können.
Zudem ist die aktuelle Zinsentwicklung im Vergleich mit Ende 2022 und dem Jahr 2023 positiv für alle, die einen Hausbau finanzieren müssen – und es sind (noch) recht attraktive Fördermöglichkeiten verfügbar. Wenn Sie also noch unentschlossen sein sollten, weil Sie mittel- bis langfristig auf „günstigere Zeiten“ für den Hausbau und dessen Finanzierung hoffen: Diese werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht (mehr) kommen.
Deshalb raten wir Ihnen auch weiterhin: Falls Sie so oder so bauen möchten und über einen ausreichenden Anteil Eigenmittel verfügen, dann gilt: Sie sollten jetzt bauen und den Hausbau nicht weiter aufschieben, denn die Konditionen werden aus Bauherrensicht vermutlich erst einmal nicht mehr deutlich günstiger bzw. attraktiver werden. Und langfristig gesehen werden die Immobilienpreise weiter steigen.
Je zeitnäher Sie bauen, desto länger können Sie von Ihrem neuen Haus profitieren, denn gute Gründe für ein eigenes Haus gibt es auch 2024 reichlich! In einem weiteren Ratgeber haben wir die Top 10-Gründe für einen Hausbau zusammengefasst – reinlesen lohnt sich!
Es empfiehlt sich zudem, bei der Finanzierung aktuell ganz genau hinzuschauen und zu vergleichen, weil die Kreditinstitute ihre Konditionen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit an die sehr volatile Marktlage anpassen. Auch vermeintlich kleine Zinsunterschiede, sogenannte Zinsdellen, von 0,1 oder 0,2 Prozent, machen sich bei einer sechsstelligen Finanzierungssumme rasch bemerkbar!
Und nicht zuletzt gilt: Achten Sie darauf, beim Kaufvertrag bzw. Bauvertrag eine Bauzeitgarantie und möglichst einen garantierten Festpreis zu vereinbaren, wobei die Festpreisgarantie länger sein muss als die Bauzeitgarantie. Viele der Baufirmen auf unserem Portal bieten Ihnen eine Festpreisgarantie! “
Haus bauen 2024 und die Kosten senken: 5 Tipps, wie man jetzt günstig bauen kann
Was sollte man beachten, wenn man jetzt baut? Gerade jetzt, wo die Hauspreise und Zinsen vergleichsweise hoch sind und das Baubudget noch schneller ausgereizt, sind Tipps für bezahlbares Bauen natürlich Gold wert. Hier sind unsere 5 Top-Tipps, um beim Hausbau 2024 unnötige Hausbaukosten zu sparen, ohne dabei allzu große qualitative Abstriche machen zu müssen!
Spartipp 1: Kompakte Bauweise und Architektur/Typenhäuser in Erwägung ziehen
Kompakt und platzsparend bauen ist nicht nur Markttrend, sondern spart viel Geld, denn jeder Quadratmeter extra kostet im Schnitt mindestens 2.500 -3.000 Euro zusätzlich! Baut man also statt 140 qm Haus „nur“ 120 qm, sind grob geschätzt mindestens 50.000-60.000 Euro weniger Budget für das Eigenheim nötig. Man sollte sich also ganz nüchtern überlegen: Wie viel Wohnraum braucht man tatsächlich? Benötigt man ein fast nie genutztes Gästezimmer oder ein Ankleidezimmer wirklich? Es gibt einige Preistreiber, auf die man ohne großen Komfortverlust verzichten kann. Auch am Grundriss kann man sparen: Ein offener Grundriss, der sich durch wenige Innenwände und Türen auszeichnet, ist deutlich günstiger zu realisieren. Alles, was keinen ständigen Nutzen bringt, lässt sich grundsätzlich einsparen. Ein weiterer Tipp sind Typenhäuser. Hier werden viele standardisierte Teile genutzt, weswegen die Hausbaufirmen diese Häuser besonders günstig anbieten können.
Spartipp 2: Standard-Innenausbau und -einrichtung
Richtig teuer wird es für viele Bauherren dann, wenn es an die Inneneinrichtung geht. Im Bemusterungszentrum der Hausanbieter sind die Augen oft größer als das Budget – und man gönnt sich dann doch die Smart Home Einbauküche statt der eigentlich schon sehr guten Standardküche, wählt das edle Parkett statt Laminat usw. Besonders Küche und Bad zählen zu den teuersten Räumen im ganzen Haus. Man kann zudem größere Ausgaben, wie etwa eine PV-Anlage, einen Pool oder eine Sauna, auch erstmal einsparen und später nachkaufen.
Spartipp 3: Auf Keller verzichten
Keller ja oder nein? Diese Frage stellt sich für alle Bauherren irgendwann. Im Prinzip ist ein Keller eine praktische Sache, keine Frage. Aber um ihn nur als Lagerraum zu nutzen oder für die Haustechnik, ist er im Grunde genommen leider zu teuer. Das gilt ganz besonders dort, wo der Baugrund an sich preiswert ist, denn in diesem Falle sind die Alternativen, wie ein Schuppen oder eine Garage, einfach unschlagbar günstig. Die Entscheidung ist letztlich eine Kostenfrage: Ein Keller kostet im Vergleich mit der einfachen Bodenplatte je nach Größe des Hauses im Schnitt 20.-30.000 Euro mehr.
Spartipp 4: Festpreis vereinbaren – 2024 wichtiger denn je!
Wer schon beim Vertragsabschluss den Gesamtpreis fest vereinbart, ist klar im Vorteil. So kann man verhindern, dass unliebsame Markttrends und Unsicherheiten wie weiter steigende Bau- und Baunebenkosten sowie Handwerkerkosten an einen weitergereicht werden. Festpreisgarantien gibt es vor allem bei Fertighausanbietern, siehe auch unseren Experten-Tipp dazu weiter oben.
Spartipp 5: Eigenleistungen
Der Klassiker unter den Spartipps hat nichts an Aktualität verloren, im Gegenteil. In Zeiten, wo Handwerker schwierig zu bekommen und deutlich teurer geworden sind, lohnt es sich natürlich erst recht, selbst Hand anzulegen. Die Hausbaufirmen haben Häuser in unterschiedlichen Ausbaustufen im Programm, die sich gezielt an Baufamilien richten, die am und im Traumhaus selbst etwas tun wollen. Mehr als die Hälfte aller Baufamilien erbringt immerhin Eigenleistungen im Wert von 10.-15.000 Euro, sagen die Statistiken. Es geht sogar noch deutlich mehr! Aber Vorsicht: Man sollte sein handwerkliches Talent nicht überschätzen. Viele Dinge, Gas, Strom etc. sind nur etwas für Profis! Trotzdem kann man auch durch einfache Arbeiten wie Verputzen, Streichen oder Tapezieren viele Euros sparen. Und ein weiterer, aktuell noch wichtigerer Pluspunkt: Manche Banken berücksichtigen Eigenleistungen wie Eigenkapital, was die Finanzierung dann insgesamt vergünstigt.
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Der Ratgeber wurde zuerst veröffentlicht am 21.März 2022. Aktualisierungen bzw. umfangreiche Überarbeitungen erfolgten am 14. Dezember 2022, am 30. Juni 2023 und mit dieser Version am 11. April 2024.
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