Beispielrechnung für ein 1.000 m² Grundstück
Angenommen Sie erwerben ein Grundstück mit 1.000 m² in Baden-Württemberg. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt hier bei 318,32 Euro (Stand 2022, zuletzt abgerufen August 2024). Dementsprechend gehen wir von einem Kaufpreis in Höhe von 318.320 Euro aus. Die Baukosten für die Immobilie liegen in unserem Beispiel bei 378.000 Euro. Sie lassen ein Kurzgutachten für 500 Euro und ein Bodengutachten für 1.000 Euro erstellen.
Die Grunderwerbsteuer beträgt in Baden-Württemberg 5,0 Prozent und beläuft sich auf 15.916 Euro. Gehen wir bei den Grundbuch- und Notarkosten von 1,5 Prozent des Kaufpreises aus, fallen hierfür rund 4.774,80 Euro an. Die Maklerprovision beträgt 11.364,02 Euro (3,57 Prozent von 318.320 Euro).
Für die Baugenehmigung erhebt das Bundesland Baden-Württemberg eine Gebühr in Höhe von 0,6 Prozent der Baukosten und für die Bauüberwachung durch das Bauordnungsamt 0,05 Prozent der Baukosten. Bei Baukosten in Höhe von 378.000 Euro kostet die Genehmigung 2.457 Euro.
Hinzu kommen Erschließungskosten in Höhe von rund 3.700 Euro für die Anschlüsse an Abwasser, Trinkwasser, den Stromanschluss sowie den Telekommunikationsanschluss. Die Grundstücksvermessung kostet in unserem Beispiel 1.000 Euro.
Die Grundstückskosten belaufen sich in diesem Fall insgesamt auf 359.031,82 Euro.
Kaufpreis | 318.320 Euro | Grunderwerbsteuer | 15.916 Euro |
Grundbuch- und Notarkosten | 4.774,80 Euro |
Gebühren für die Genehmigung | 2.457 Euro |
Erschließungskosten | 3.700 Euro |
Maklerprovision | 11.364,02 Euro |
Kosten für die Grundstücksvermessung | 1.000 Euro |
Kosten für die Altlastensanierung | – |
Abbruchkosten | – |
Kosten für die Baumfällung | – |
Kosten für ein Wertgutachten | 500 Euro |
Kosten für ein Bodengutachten | 1.000 Euro |
Gesamtkosten: | 359.031,82 Euro |
So sparen Sie Geld beim Kauf
Natürlich sollten Käufer bei einem Grundstück nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität achten. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, mit denen Sie bares Geld beim Grundstückskauf sparen.
Angebote ohne Maklervermittlung suchen
Wie bereits erwähnt, kostet ein Makler zwischen 3,5 und 7 Prozent des eigentlichen Kaufpreises. Nicht bei jedem Grundstücksverkauf ist aber zwangsläufig ein Makler involviert. Wenn Sie gezielt nach solchen Angeboten suchen, können Sie sich die Maklerkosten sparen.Notauktionen nutzen
Gerät ein Grundstücksbesitzer in einen finanziellen Engpass, kann es passieren, dass die Bank seinen Grundbesitz notversteigert. Häufig sind diese Grundstücke deutlich unter Wert zu erstehen. Der Markt für Notversteigerungen ist aber sehr begrenzt.Richtige Grundstücksgröße wählen
Wer ein zu großes Grundstück wählt, verliert sowohl beim Kauf als auch bei der Grundstückspflege viel Geld. Sie sollten daher genau planen, welche Fläche Sie wofür brauchen.Förderungen in Anspruch nehmen
Bund, Länder und private Geldgeber bieten beim Hausbau vielfältige Fördermöglichkeiten an. Häufig denken Baufamilien dabei an Solardächer, Ökostrom und Ähnliches, aber auch die Kosten für das Grundstück eines Hauses können bei dieser Förderung zum Teil berücksichtigt werden.Grundstück separat erwerben
Wenn Sie Grundstück und Immobilie zusammen erwerben, ergibt sich die Grunderwerbsteuer aus dem gesamten Kaufpreis. Um zu sparen und die Steuer nur für das Grundstück zu zahlen, sollten Sie für den Grundstückskauf und Hausbau separate Verträge abschließen. Achten Sie dafür auf eine zeitliche und inhaltliche Trennung der Verträge. Dementsprechend dürfen Bauunternehmer und Grundstücksmakler nicht der gleichen Unternehmensgruppe angehören. Zudem sollten Sie eine mindestens sechsmonatige Frist einhalten, sodass das Finanzamt nicht von einem einheitlichen Vertragswerk ausgeht.Beim Kaufvertrag die Dienstleistung des Notars nutzen
Sie können auch bei der Vertragsgestaltung sparen. Hier fallen bereits Notargebühren an. Nutzen Sie die bereits bezahlte Dienstleistung des Notars und lassen Sie den Kaufvertrag von ihm und nicht vom Anwalt oder Steuerberater entwerfen. Die erforderliche Beratung rechnet der Notar in der Regel nicht zusätzlich zu den Notargebühren ab.Auch interessant
Fazit:
Das bebaute Grundstück kann, je nach Standort und Bodenpreis, einen hohen Anteil der gesamten Immobilienkosten ausmachen. Wer hier nicht vernünftig plant, gerät später unter Umständen in finanzielle Schwierigkeiten. Wenn Sie alle Fördermöglichkeiten nutzen und sich Zeit dafür nehmen, das passende Grundstück auszuwählen, sparen Sie beim Grundstückskauf bares Geld.
Häufig gestellte Fragen zu den Kosten beim Grundstückskauf
Wie hoch sind die Nebenkosten beim Grundstückskauf?
Bei einem Grundstückskauf müssen Sie mit Nebenkosten von etwa 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises für das Grundstück rechnen. Die Höhe der Nebenkosten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie etwa der Region, in der das Grundstück steht, ob das Grundstück erschlossen ist, es Altlasten enthält oder noch ein Bodengutachten gemacht wird.
Wo finde ich ein Grundstück zum Kaufen?
Grundstücke werden auf den gängigen Internetportalen für Immobilien angeboten. Sie können alternativ auch einen Makler mit der Suche nach einem passenden Grundstück beauftragen.
Welche laufenden Kosten entstehen auf einem Grundstück vor Baubeginn?
Wenn Sie nicht sofort mit dem Bauprojekt beginnen, fallen trotzdem laufende Kosten für Ihr Grundstück an. Neben der jährlichen Grundsteuer und den Kosten für die kommunale Versorgung müssen Sie auch die Grundbesitzerhaftpflichtversicherung bezahlen. Je nach Standort und Zustand können weitere Kosten entstehen. In der Regel belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten jedoch auf weniger als 500 Euro.
Was kostet eine Grundstücksteilung?
Für die Vermessung und den Prozess der Teilung können Sie mit einer Rechnung über 3.000 bis 5.000 Euro rechnen. Eine Grundstücksteilung kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn sich die Lebensumstände im Laufe der Zeit ändern und das einst gekaufte Grundstück nun zu groß ist.
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