Was kostet ein Hausabriss?
Die Grundstückslage ist hervorragend und das Haus zu einem geringen Preis zu erwerben. Jetzt gilt es, den Bleistift zu spitzen und die Extrakosten für den Hausabriss genau zu berechnen. Die Preisspanne beim Abriss eines baufälligen Hauses liegt in der Regel zwischen 10.000 Euro und 25.000 Euro, beziehungsweise ca. 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter.
Welche Faktoren beeinflussen die Abrisskosten?
- Größe und Art des Gebäudes – Handelt es sich bspw. um einen Anbau oder ein Doppelhaus?
- Keller – Soll der Keller mit ausgehoben werden oder bleibt dieser bestehen?
- Entsorgung – Fällt Sondermüll wie Asbest an, der speziell entsorgt werden muss?
- Rahmenbedingungen – Ist es nötig, Bäume zu fällen, damit der Bagger in die Nähe des Hauses gelangen kann? Oder müssen Sicherheitsvorkehrungen wie Absperrungen vorgenommen werden?
Damit Sie eine ungefähre Vorstellung von einem Kostenplan für den Abriss bekommen, haben wir Ihnen eine Beispielrechnung für ein Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche erstellt.
Beispielrechnung – Abrisskosten für ein Haus mit 140 Quadratmetern:
Arbeitsschritt | Kosten |
---|---|
Planung des Abrisses von einem zertifizierten Profiunternehmen | 1.000€ | Vorbereitung, Entrümpelung und Entsorgung der Inneneinrichtung | 2.000€ |
Vollständige Abrissarbeiten | 10.000€ |
Keller abreißen: Fundament ausbaggern, mit Erde befüllen, Erdreich verdichten | 3.000€ |
Entsorgung des Bauschutts | 2.000€ |
Entsorgung von Sondermüll (beispielsweise Asbest, Eternit, Glaswolle) | 2.000€ |
Abrisskosten insgesamt | 20.000€ |
- Kann die Gebäudestruktur den energetischen Standard erreichen, um energieeffizientes Wohnen zu ermöglichen?
- Lässt der Grundriss einen modernen und auch seniorengerechten Wohnstil zu?
- Als Faustformel gilt: Betragen die Kosten einer Sanierung mehr als 75 Prozent der Neubaukosten, ist der Abriss wahrscheinlich die bessere Wahl.
Wie läuft ein Hausabriss ab?
Der Abbruch eines Hauses beginnt immer mit der Feststellung der Situation vor Ort: Die Substanz und Statik des Hauses wird durch einen Experten (Statiker oder Bauingenieur) eingeschätzt. Ist die Entscheidung zum Abriss gefallen, müssen Sie mit dem örtlichen Bauamt Kontakt aufnehmen, um das Vorhaben genehmigen zu lassen. Bevor der Bagger aufs Feld rollt, informieren Sie zum einen die angrenzenden Nachbarn. Je nachdem, wie nah die Gebäude beieinander liegen, müssen hier Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden – besonders beim Einsatz von Sprengkörpern. Zum anderen müssen Sie natürlich das Bauamt der Stadt oder Gemeinde in Kenntnis setzen.
Braucht man eine Genehmigung, um ein Haus abzureißen?
In der Landesbauverordnung Ihres Bundeslandes ist genau festgelegt, ob Sie eine Abrissgenehmigung benötigen oder nicht. Ihr örtliches Bauamt kann Ihnen darüber Auskunft geben. Meist reicht hier ein Anruf. So kann es sein, dass Sie den Hausabriss nur anzeigen müssen. Falls Sie eine Abrissgenehmigung benötigen, beantragen Sie diese beim Bauamt. Fragen Sie auch, ob weitere Genehmigungen notwendig sind: für denkmalgeschützte Häuser, für das Fällen von Bäumen oder falls die Arbeiten bis zum Grundwasser reichen.
Was kann man beim Hausabriss selbst erledigen, um Kosten zu sparen?
Arbeiten, die vor dem eigentlichen Abriss erledigt werden müssen, können oft selbst übernommen werden. Hierzu zählt zum Beispiel die Entrümpelung des Gebäudes. Klingt einfach, ist jedoch mühsam, sodass viele Bauherren lieber ein Unternehmen beauftragen. Aber das kostet natürlich. Auch Fenster und Türen können Sie vorab ausbauen, um eine Gefahr durch Glassplitter beim Abriss zu vermeiden. Mauer, Zaun, Hecke, Büsche oder Gartenhaus? Falls die Zufahrt zum Haus für die Baumaschinen versperrt ist, erledigen Sie dies möglichst selbst. Das spart der Abrissfirma Zeit und Ihnen Geld.
Was muss man beachten, wenn man ein Haus abreißen will?
Ist die Entscheidung für den Hausabriss gefallen, geht es an die Detailplanung. Damit Sie keine kostspieligen Überraschungen zu erwarten haben, gibt es einige Punkte, die Sie beachten können:
Gut planen:
Verschaffen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Abrissunternehmen einen umfassenden Eindruck vom Grundstück, der Lage und auch der Nachbarschaft. Besprechen Sie wichtige Parameter wie z. B.: Wie viele Meter trennen das Abrisshaus vom Nachbarhaus? Gibt es hier mögliche Gefahren für die Nachbarn? Wie gelangen die Baumaschinen zum Haus und ist das Gebäude von allen Seiten erreichbar? Auch der Bauschutt muss gut abtransportiert werden können und Platz für Laster geschaffen werden.Baustelle einrichten:
Sicherheit geht vor. Wenn ein Gebäude abgerissen werden soll, muss eine Baustelle mit nötigen Absperrungen eingerichtet werden. Wichtig sind die Nachbarn, jedoch auch angrenzende Straßen, Gehwege, Spielplätze u.s.w. Beachten Sie, wer und was von Ihrem Hausabriss beeinflusst wird – durch Lärm, Staub, Erschütterung, Bauschutt etc.Genehmigungen beantragen:
Die rechtliche Absicherung ist ein wesentlicher Punkt. Informieren Sie sich daher vorab beim örtlichen Bauamt, ob und welche Genehmigungen Sie benötigen.Bodengutachten erstellen:
Lassen Sie das Haus und den Boden von einem Bausachverständigen, Architekten oder Bauingenieur überprüfen. Falls sich dort giftige Altlasten befinden, können Sie vorab reagieren und werden nicht von zusätzlichen Kosten überrascht.Entsorgung von Bauschutt:
Wenn Sie ein Abrissunternehmen beauftragt haben, sollte dies auch die Trennung, Sortierung und Entsorgung des Bauschutts übernehmen. Sprechen Sie zuvor mit Ihrem Abrissunternehmen, wie die Entsorgung gehandhabt wird und ob eine Sonder-Entsorgung mit einkalkuliert ist. Falls beispielsweise der Verdacht auf Asbest fällt, ist immer mit Sonderkosten zu rechnen.Keller ausbaggern oder nicht:
Handelt es sich bei Ihrem Objekt um ein unterkellertes Gebäude? Dann besteht die Möglichkeit, diesen bestehen zu lassen und auf den Keller aufzubauen. Ansonsten müssen Sie den Aushub des Kellers und die neue Befüllung in Ihre Berechnung mit einplanen.Sie haben noch nicht Ihr Traumhaus gefunden?
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