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Das Richtfest richtig planen und feiern!

Der ultimative Richtfest-Ratgeber für Bauherren und Gäste

Die erste Etappe zum Traumhaus ist geschafft! Der Rohbau steht, der Dachstuhl ist errichtet – und es wird sprichwörtlich Zeit, das Richtfest zu feiern.

Doch: Ist das Richtfest heutzutage überhaupt noch üblich? Und wie läuft das Richtfest eigentlich ab und was muss man dabei alles bedenken? Musterhaus.net gibt Tipps für die gut geplante Organisation des Richtfests und für eine unvergessliche Feier – für Bauherren und Besucher gleichermaßen.

Sind Sie der Ausrichter des Richtfests?
Es liegt auf der Hand: Am meisten Gedanken zum Richtfest müssen sich Bauherr und Bauherrin machen. Von der Einladung über den Ablauf, die Verpflegung bis hin zum Richtspruch gibt es auch für erfahrene Bauherren eine Menge zu planen – wir helfen, den Überblick zu behalten.

Oder Sind Sie zu Gast auf einem Richtfest?
Doch auch die Gäste haben viele Fragen … Was schenke ich zum Richtfest? Was ziehe ich an auf dem Richtfest? Alle Antworten finden Sie zum Ende dieses Ratgebers. Falls Sie also zum ersten Mal als Gast zum Richtfest eingeladen sind, können Sie abkürzen und bis dorthin vorspringen.

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Update Sommer 2021: Ist ein Richtfest in Zeiten von Corona erlaubt?

Richtfest mit Abstand und Hygieneregeln

Seit dem Frühjahr 2020 gestaltet sich die Ausrichtung eines Richtfests etwas anders als sonst üblich, denn die Corona-Pandemie sorgt für Beschränkungen auch beim Feiern. Richtig Pech hatte, wer sein Richtfest für März, April, Anfang bis Mitte Mai 2020 vorgesehen hatte, denn in der Zeit des ersten, harten „Lockdowns“ war aufgrund des Kontaktverbots offiziell gar kein Richtfest möglich! Im Sommer bis Herbst 2020 waren private Veranstaltungen dann wieder erlaubt, mit unterschiedlichen Personenzahlen, draußen mit mehr Personen als drinnen – es durfte wieder privat gefeiert werden, unter Wahrung der Hygieneregeln.

Mit dem „Lockdown light“ im Herbst 2020 wurden die Vorgaben wieder angezogen – so waren private Treffen bis zu den erneuten Lockerungen im späten Frühjahr 2021 nur noch mit Personen aus dem eigenen Hausstand und einem weiteren möglich, was für ein Richtfest ja eher ungünstig ist.

Im April 2021 griff dann obendrein bis Ende Juni die „Bundes-Notbremse“ bei einer Inzidenz von 100 und mehr, hier war nur ein Treffen eines Haushalts mit einer einzigen weiteren Person möglich – schon wieder keine gute Zeit für ein großes Richtfest. Unterhalb dieses Werts galten landesspezifische Regelungen. Aktuell, im Sommer 2021 mit niedrigen Inzidenzahlen, gelten wieder Lockerungen – viele Bundesländer fahren hier eigene Regelungen, Modell-Versuche oder lockern nach Stufenplänen.

Insgesamt fällt es deshalb sehr schwer, den Überblick zu wahren bzw. diese Infos angemessen zusammenzufassen.

Das einzige, was wir guten Gewissens empfehlen können, ist, sich vor der Planung eines Richtfests genau bei der Gemeinde bzw. dem entsprechen Landesministerium zu informieren. Zu den Corona-Regelungen in den Bundesländern gelangt man zum Beispiel über diese Seite der Bundesregierung.

Grundsätzlich müssen bei privaten Feiern wie Ihrem Richtfest die Kontaktregelungen für private Zusammenkünfte eingehalten werden, das bedeutet:
  • Abstand und Maske, wenn man nicht am Platz sitzt
  • Das Hygienekonzept muss beachtet werden
  • Zudem sind unterschiedliche Personenzahlen und Haushalte je nach Inzidenzwert zugelassen
  • Teils müssen Anwesenheitslisten zur Kontaktverfolgung geführt werden
Unser Fazit: Wenn man die jeweils aktuellen regionalen Regelungen berücksichtigt, steht auch in Corona-Zeiten dem Richtfest prinzipiell nichts entgegen. Alle Infos gibt es bei Ihrer Gemeinde bzw. der Landesregierung.

Alles rund ums Richtfest – Planen als Bauherr

Definition Richtfest

Was ist das Richtfest überhaupt? Was erwartet mich als Bauherr beim Richtfest?

Für den alten Brauch des Richtfests gibt es viele Namen: Bauheben, Weihfest, Hebefest, Hebauf, Hieb- oder Richtschmaus, Anrichte, Firstbier, Aufrichte (Schweiz), Dachgleiche (Österreich), Fensterbeer (niederdeutsch) oder Aufschlagfest und noch ein paar mehr – sie meinen aber alle das gleiche, die sprichwörtliche „Haustaufe“. Gefeiert wird es, wenn man die finale Form des Hauses zum ersten Mal erkennen kann: wenn der Rohbau fertig ist und der Dachstuhl errichtet, daher auch der Name Richtfest.

Grundsätzlich soll das Richtfest dem Bauherrn beziehungsweise den Bewohnern des neuen Hauses Glück und Segen spenden und es wird allen am Bau Beteiligten gedankt in Form einer zünftigen Feier. Gastgeber, Ausrichter und Finanzier des Richtfests ist natürlich: der Bauherr.

Richtfest-Ablauf

Der Ablauf ist traditionell geprägt und deutschlandweit recht ähnlich: Der Bauherr begrüßt seine Gäste und die Handwerker. Am Dachfirst wird vom Zimmermeister der Richtkranz oder Richtbaum befestigt. Der Chef-Handwerker hält im Anschluss auch den Richtspruch, dankt allen Beteiligten und dem lieben Gott für das bisher problemlose Bauen und wünscht mit einer launigen Rede für Haus und Bewohner Glück und Segen. Darauf stößt er mit allen Anwesenden an und wirft anschließend sein Glas auf den Boden oder gegen den Dachfirst. Nun muss der Bauherr noch hinauf aufs Dach und den letzten Nagel ins Gebälk schlagen. Danach starten Richtschmaus und das Fest.

Übrigens: Bei Häusern ohne Dachstuhl (Flachdach) wird mitunter ein sogenanntes Deckenfest gefeiert.

Richtfest Nagel einschlagen

Warum feiert man eigentlich Richtfest?

Der Brauch des Richtfests ist eine alte Tradition, die mindestens bis auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Dabei spielen abergläubische, traditionelle und gesellschaftliche Faktoren eine Rolle, denn ein Hausbau hatte früher noch einen völlig anderen Stellenwert. Damals bestand das komplette Haus aus Fachwerk und die ganze Nachbarschaft war am Richten der Hölzer und am Bau des Hauses beteiligt. Im Laufe der Zeit übernahmen mehr und mehr Fachleute diese Arbeit.

Das Richtfest war einerseits Dank an Nachbarn und Dorfgemeinschaft. Andererseits handelt es sich laut Experten um eine „rituelle Form der Zinszahlung und der Abgeltung von Arbeitsleistungen“, dies sei im Mittelalter nicht ungewöhnlich gewesen – das Haus sollte frei von Verbindlichkeiten sein. Zudem spielte der Aberglaube eine entscheidende Rolle: Gott sollte das neue Haus sicher vor Unheil und überirdischen Kräften wie Blitzschlag und Feuer schützen. In seinen Grundzügen ist das Richtfest heutzutage also erhalten geblieben, was sicherlich auch an der sehr seit jeher besonders traditionsbewussten Handwerkerschaft liegt.

Muss ich feiern – ist das Richtfest noch üblich?

Gute Gründe: Ob man ein Richtfest feiern möchte oder ob man diese Tradition letztlich doch zu altmodisch findet oder sie gar als lästige Pflichtveranstaltung sieht, bleibt zweifellos Geschmacksfrage. Pflicht ist es zumindest nicht. Der grundsätzliche Gedanke dahinter ist zunächst einmal ein sympathischer – und verständlicher: Der anstrengende Hausbau ist weitestgehend geschafft, das wird gefeiert! Und zwar mit allen, die irgendwie daran beteiligt waren und die künftig mit dem Haus zu tun haben. Für viele Bauherren ist das Richtfest ein wirklich bedeutender emotionaler Abschnitt beim Hausbau. Kein Wunder, denn das Gröbste ist vorbei und die meisten Sorgen sind ausgestanden – wenn das kein guter Grund für eine ordentliche Feier ist!

Großzügigkeit: Hinzu kommt das gute Gefühl einer verdienten und großzügigen Danksagung an all die fleißigen Helfer, die am Hausbau beteiligt waren: von den Handwerkern bis zu den Freunden und Verwandten. Man präsentiert sich als spendabler und dankbarer Bauherr, Freund, Verwandter. Dies kann sich kurz- oder mittelfristig auch doppelt rentieren: Mit besonders engagierteren Handwerkern etwa oder sogar mit Beamten, die sich beim geplanten neuen Anbau gerne an einen erinnern.

Einmalige Gelegenheit: Und vielleicht das stärkste Argument: Vermutlich wird dieses Richtfest die einzige Gelegenheit bleiben, je eines zu feiern. Wer baut schon öfter als einmal im Leben ein Haus? Andererseits: Wer auf das Richtfest verzichtet, kann es alternativ auch bei einer Einweihungsparty ordentlich krachen lassen, nur ohne die zahlreichen Bräuche und Rituale.

Übrigens: Es gibt sogar Bauträger und Baufirmen, bei denen das Richtfest als fester Bestandteil im Bauzeitenplan verankert wird und somit mehr oder weniger ein Pflichtbestandteil ist.

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Kontakt: Farina Lüddecke, lueddecke@musterhaus.net. Besten Dank und viel Freude bei Ihrem Bauprojekt!

Termin fürs Richtfest

Wann feiere ich das Richtfest genau?

Der Termin für das Richtfest steht an, wenn der Dachstuhl errichtet wurde und der Bauleiter sein Ok gibt. Die konkrete Terminierung: Immer auf der Baustelle und immer unter der Woche zur Arbeitszeit bzw. zum Ende des Arbeitstages der Handwerker, damit alle daran teilhaben können. Und immer bei Tageslicht, das heißt: im Winter am frühen Nachmittag, im Sommer auch mal etwas später. Sollten die Bauarbeiter nicht dabei sein, dann kann man selbstverständlich feiern, wann man möchte – auch am Abend oder sogar am Wochenende.

Alternativ feiern manche Bauherren mittlerweile zu einem anderen Zeitpunkt der Bauphase, und zwar wenn das Haus Fenster und Türen erhalten hat. Das nennt sich dann „Dichtfest“ – weil das Haus eben „dicht“ ist. Das Dichtfest bietet sich besonders an, wenn es draußen ungemütlich ist, also von Herbst bis Winterende.

Richtfest beim Fertighaus feiern – ja oder nein?

„Falsche“ Bauarbeiter: Ob man als Besitzer eines Fertighauses ein Richtfest feiern sollte, ist geradezu eine bauphilosophische Frage. Denn eines ist klar: Seinem eigentlichen, ursprünglichen Zweck, jenen fleißigen Handwerkern zu danken, die in wochen- oder gar monatelanger Arbeit wie bei einem Massivhaus das künftige Heim erbaut haben, wird das Fest leider nicht gerecht – die vormontierten Fertigteile wurden in einer Fabrik der Hausbaufirma zusammengebaut, die meist weit entfernt, gar im Ausland ist. Der Bautrupp vor Ort auf der Baustelle setzt diese im Prinzip „nur noch“ zusammen, und das in der Regel innerhalb von ein paar Tagen. Wie das genau abläuft, kann man übrigens im Artikel: Die Fertighaus-Produktion in 15 Schritten ausführlich nachlesen.

Richtfest beim Fertighaus

Vorgefertigtes Dach: Daraus ergibt sich wiederum ein ganz praktisches, weiteres Problem: Üblicherweise wird das Richtfest gefeiert, bevor das Dach gedeckt wird. Bei Fertighäusern ist dies nicht so einfach, da die Dachelemente ebenfalls vorgefertigt und vergleichsweise schnell montiert sind. Das heißt: Das Zeitfenster für ein Richtfest ist beim Fertighaus im Prinzip wirklich klein.

Handwerker – keine Zeit oder Lust: Zudem haben die Fertighausbautrupps mitunter ziemlichen Zeitdruck und deshalb oft keine Muße oder Lust zu feiern. Am besten fragen Sie Ihr Bauteam gleich zu Beginn, ob ihm der Sinn nach einem Richtfest steht. Falls nicht, gibt es zwar keinen traditionellen Richtspruch vom Chefhandwerker. Aber viele angehende Fertighausbesitzer feiern einfach ohne die Handwerker nur mit Freunden und Nachbarn. Und auch die Handwerker freuen sich alternativ immer über eine laufende, nette Verpflegung. Kuchen zum Beispiel, oder Eis oder kühle Getränke im Sommer. Oder: über ein Trinkgeld.

Einladung zum Richtfest

Wen lade ich ein zum Richtfest?

Zunächst einmal alle Fachleute, die an Bau und Planung des Hauses beteiligt waren – und noch sein werden.

Das sind unter anderem:

  • Meister, Gesellen, Azubis aller Gewerke
  • weitere Mitarbeiter der Baufirmen (Kundenberater, Verkäufer)
  • Mitarbeiter der kommenden Bau-Dienstleister (Inneneinrichter, Installateure etc.)
  • Bauleitung, Architekten, Statiker
  • Kreditgeber
  • Mitarbeiter des Bauamts

Dann die privaten Gäste:

  • Nachbarn (im Umkreis von drei, vier Häusern)
  • Freunde
  • und die liebe Verwandtschaft und Familie.

Wann lade ich zum Richtfest ein?

Einladen können Sie sofort dann, wenn klar ist, wann der Dachstuhl stehen wird – das kann Ihnen der Bauleiter verraten.

Wie und womit lade ich meine Gäste ein?

Wie eingeladen wird, hängt ganz vom persönlichen Geschmack des Bauherren und seiner Familie ab. Viele laden direkt, das heißt mündlich und formlos ein, andere hingegen nutzen für diese nette News eine Karte. Sinn macht eine Karte, wenn man die Eingeladenen noch nicht persönlich kennt, also etwa bei den neuen Nachbarn. Wer von Anfang an auf ein lockeres, entspanntes Verhältnis zu den Nachbarn Wert legen möchte, kann auf der Karte bewusst nur mit Vornamen unterschreiben.

Ideen für Einladungskarten zum Richtfest

Schmucke Einladungskarten kann man sich gut bei Online-Karten-Druckereien anfertigen lassen. Dort gibt es die Möglichkeit, viele ausgewählte Motive und Sprüche zu kombinieren. Ein paar Anregungen für den Text zur Einladung findet man zum Beispiel hier. Wer es etwas individueller mag, kann natürlich selbst eine tolle Haus-Karte basteln. Auf der verlinkten Seite gibt dafür eine Vorlage die man einfach ausdrucken kann.

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Richtschmuck

Brauche ich einen Richtkranz/Richtbaum?

Ein elementarer, traditioneller Bestandteil des Richtfests ist der Richtschmuck. Das heißt konkret: Richtkranz oder Richtbaum, dies ist je nach Region – wie die übrigen Bräuche auch – recht unterschiedlich. Dieser in jedem Fall aber grüne Schmuck verziert dann den höchsten Dachfirst. Der Richtschmuck symbolisiert den Stolz des Bauherrn auf die Handwerker – und zugleich den Stolz der Handwerker auf ihren guten Job. Ein Richtfest ohne Richtkranz, Krone oder Richtbaum? Unvorstellbar.

Welche Arten von Richtschmuck gibt es?

Richtkranz und Richtkrone: Besonders populär ist der klassische Richtkranz, oft auch Richtkrone genannt. Früher war es Brauch, dass die Handwerker den Richtkranz bei den Nachbarn abholten. Der eigentliche Kranz wird aus Stroh, Reisig oder Ähnlichem gebunden. Die Richtkrone ist eine erweiterte Version des Kranzes und hat zusätzlich vier aufgesetzte Bügel. Mit Tannenzweigen oder anderem Baumgrün geschmückt und mit bunten Bändern verziert, weist der Kranz schon von weitem darauf hin, dass Ihr neues Haus fast fertig ist!

Richtfest - Richtbaum

Richtbaum

Richtfest - Richtkranz oder Richtkrone

Richtkrone

Richtbaum: In anderen Regionen wird wiederum traditionell ein Richtbaum genutzt. Der Richtbaum, zum Beispiel im Sommer eine junge Birke, ansonsten eine Fichte oder ein kleinerer Tannenbaum, muss nach dem Kauf meist noch geschmückt werden, der Richtkranz hingegen wird auf Wunsch auch schon geschmückt geliefert.

Manchmal bekommt man den Richtkranz oder Richtbaum auch – ganz der Tradition entsprechend – von den Nachbarn geschenkt. Wer es besonders traditionell mag, kann den Richtkranz sogar selbst binden. Gelegentlich bringt eine „Kranzdame“, für gewöhnlich die Bauherrin oder ein junges Mädchen aus der Nachbarschaft oder Verwandtschaft, Kranz oder Baum auf das Dach hinauf. Dabei wird sie von den Handwerkern mir Wasser begossen. Ab und an wird der Kranz mit Schnaps oder Wurst behängt.

Auch die Bänder am Richtkranz bzw. Richtbaum haben einen historischen Hintergrund: Früher hingen statt der Bänder die Tücher der Handwerker am Kranz oder Baum, in denen sie ihr Hab und Gut transportierten, die sogenannten „Heimattücher“.

Tipp: Statt günstigem Kreppband lieber hochwertige Kunststoffbänder für den Richtkranz oder den Richtbaum benutzen – diese kleben nicht gleich bei den ersten Regentropfen zusammen.

Was kostet ein Richtbaum/Richtkranz und wo bekomme ich sowas?

Erste Adresse für einen schönen Richtkranz bzw. eine Richtkrone ist das Blumenfachgeschäft Ihres Vertrauens. Im Geschäft kostet er ab etwa 40 Euro für einen kleinen Kranz. Für größere Exemplare des Richtkranzes können auch schon mal bis zu 100 Euro und mehr aufgerufen werden. Was sein konkretes Design angeht, ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Wer lieber selbst basteln möchte, findet im Netz spannende Anleitungen, wie man einen Richtkranz mit einfachen Mitteln anfertigt!

Tipp: Günstige Richtkränze findet man unter anderem auch bei Ebay oder Amazon, hier lohnt die Recherche.

Wie lange bleibt der Richtkranz hängen?

Es ist pure Ermessensache, wie lange man seinen Richtkranz im Dachboden hängen lässt – es soll Leute geben, die ihn zehn Jahre und länger dort ließen. Denn laut einem alten Aberglauben bringt es Pech, wenn man ihn abnimmt. Bei den nicht-abergläubischen Bauherren werden es also wohl ein paar Tage bis Wochen sein: spätestens zum Einzug bietet es sich dann an, den Kranz abzunehmen.

Bräuche beim Richtfest

Was für Bräuche und Rituale gibt es?

Das Richtfest ist ein wahres Sammelsurium an Ritualen und Riten, die allesamt auf den Beginn dieser Tradition zurückgehen. Früher gab es noch deutlich mehr Rituale, darunter einige aus heutiger Sicht auch sehr skurrile. Die zentralen Rituale sind heute nach wie vor geläufig:

Nach wie vor aktuelle Rituale beim Richtfest:

  • Richtkranz, Richtkrone und Richtbaum
  • Richtspruch
  • Zimmermannsnagel: Der Bauherr versucht mit einem ungeeigneten Hammer den ersten oder letzten Nagel, einen sehr, sehr langen Nagel (manchmal auch speziellen Zimmermannsnagel, den „Rattenschwanz“) wohlgemerkt, in ein zu klein vorgebohrtes Loch einzuschlagen. Für jeden Hammerschlag oder gar krummgeschlagenen Nagel muss er eine Runde Schnaps ausgeben und eine nett gemeinte Schmährede über sich ergehen lassen.
  • Scherben bringen Glück: Nach dem Richtspruch wirft der Zimmermeister sein Glas auf den Boden oder gegen die Giebelwand. Das Zerbrechen des Glases soll Glück bringen.
  • Handwerkliches Festgewand: Der eine oder andere Handwerker wirft sich zum feierlichen Anlass auch in ein altes, traditionelles Gewand.
  • Zimmerklatsch: Oder auch Gerüstbauerlied genannt, bei dem sich zwei Gesellen auf traditionelle Art und Weise abklatschen, ähnlich wie bei einem (Schuh-)Plattler.

Frühere Bräuche:

  • Gebet: Vor dem Richten wurde in der Kirche und auch auf dem Richtplatz für Gottes Schutz gebetet.
  • Versteckter Zimmermannsnagel: Auch früher musste der Bauherr den letzten Nagel einschlagen, doch wurde der Sparren zunächst von den Handwerkern versteckt – und wurde nach erst nach ausgiebiger Bierzahlung freigegeben.
  • Ritt auf dem Sparren: Nach dem Nageleinschlagen wurde der Bauherr (teilweise zusammen mit seiner Frau) auf einen Dachsparren gesetzt und von Handwerkern dreimal um das Haus getragen. Bei jeder Runde oder sogar an jeder Ecke des Hauses gab es einen Schnaps zur Stärkung.
  • Klirrende Ketten: Um böse Geister und Unheil zu verscheuchen, liefen die Handwerker teils mit klirrenden Ketten mehrere Runden um das Haus.
  • Vogel im Kranz: Ein Vogel aus Holz oder Torf sollte den Frieden symbolisieren, der ins Haus einzieht.
  • Flasche am Richtpfahl: Als Alternative zum Glaswurf – der Chefhandwerker, der Bauherr und seine Frau versuchten, eine mit Wasser gefüllte Flasche am Richtpfahl zu treffen.
  • Richtschmaus: Früher waren tatsächlich nur jene Personen eingeladen, die tatsächlich am Bau beteiligt waren – und es gab feste Sitzordnungen.

Weitere Bräuche rund um den Bau eines Hauses:

Nicht nur das Richtfest wird gefeiert, rund um den Hausbau gibt es traditionell weitere gute Anlässe für ein Zusammenkommen in feierlicher Runde!
  • Spatenstich: Dieser ist sozusagen der Startschuss für den Bau. Früher tatsächlich mit Spaten und Schaufel ausgeführt, handelt es sich mittlerweile eher um einen symbolischen Akt bei größeren, prestigeträchtigen Bauprojekten. Doch auch für Baufamilien eines Hauses kann ein Spatenstich ein toller, persönlicher Moment sein – wenn alle Familienmitglieder etwas Erde aus dem noch jungfräulichen Baugrund heben, sorgt dies mitunter für eine größere „Verbundenheit“ mit den neuen Zuhause.
  • Grundsteinlegung: Bei der klassischen Grundsteinlegung wird ein hohler Stein mit Datum, Erinnerungen oder Glücksbringern versehen und eingemauert. Neuster Trend sind sogenannte Zeitkapseln, die nicht eingemauert, sondern im Garten vergraben werden.
  • Hausbaum: Traditionell pflanzen viele Hausbesitzer einen sogenannten Hausbaum, der für Bodenständigkeit und Sicherheit steht – er soll Haus und Bewohner vor Ungemach schützen.

Was passiert, wenn ich kein Richtfest feiere?

Zunächst einmal lässt man sich eine hervorragende Gelegenheit entgehen, bei den Nachbarn von Anfang an einen guten Einstand zu haben!

Und Obacht: Laut altem Aberglauben bringt es zudem Pech, nicht zu feiern. Das kann sich tatsächlich schneller bewahrheiten, als einem lieb ist – falls nämlich die Handwerker zu den besonders traditionsbewussten zählen sollten. Früher war es Brauch, „geizige“ Bauherren, die auf das Richtfest verzichteten, vor der Nachbarschaft bloß zu stellen. Zum Beispiel, indem ein alter Besen oder kahler Baum mit einem Fisch ans Haus oder aufs Dach gehängt wurde. Überliefert ist auch ein besonders subtiler Brauch: Bei der „Höchststrafe“ für den knausrigen Bauherrn wurden leere Flaschen in den Giebel zwischen die Dachsparren eingebaut, damit das Heulen des Windes in den Flaschen den Bauherrn für immer an sein Fehlverhalten erinnert.

Richtsprüche

Was gibt es für Richtsprüche?

Die Richtsprüche sind so zahlreich und auch regional verschieden, dass es sogar eigene Bücher dazu gibt. Viele haben eine lange Tradition und klingen dementsprechend etwas altmodischer.

Zudem gibt es kürzere und längere Sprüche. Eine kleine, inspirierende Auswahl findet man hier.

Sehr bekannt ist zum Beispiel der Spruch, der „Mit Gunst und Verlaub“ startet, von dem es einige verschiedene Varianten gibt, etwa diese gern genutzten:

Mit Gunst und Verlaub!

Die Feierstunde hat geschlagen,
es ruht die geübte Hand.
Nach harten, arbeitsreichen Tagen,
grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land.

Und stolz und froh ist jeder heute,
der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren wackere Handwerksleute,
die fest auf ihre Kunst vertraut‘.

Drum wünsche ich, so gut ich´s kann,
so kräftig wie ein Zimmermann,
mit stolz empor gehobenem Blick
dem neuen Hause recht viel Glück.

Wir bitten Gott, der in Gefahren,
uns allezeit so treu bewahrt,
er möge das Bauwerk hier bewahren,
vor Not und Schaden aller Art.

Nun nehme ich froh das Glas zur Hand,
gefüllt mit Wein bis an den Rand,
und mit feurigen Saft der Reben
will jedermann die Ehr´ ich geben,
wie sich´s nach alten Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist ausgeführt.

Nun nehme ich froh das Glas zur Hand,
gefüllt mit Wein bis an den Rand,
und mit feurigen Saft der Reben
will jedermann die Ehr´ ich geben,
wie sich´s nach alten Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist ausgeführt.

Das erste Glas der Bauherrschaft:
Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!

Nun brauchte man zu allen Zeiten,
nicht nur den Kopf, nein auch die Hand.
Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten,
durch deren Kraft der Bau erstand.
Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, hoch!

Nun ist das Glas wohl ausgeleert,
und weiter für mich nichts mehr wert,
drum werf´ ich es zu Boden nieder,
zerschmettert braucht es keiner wieder.

Deutlich kürzer geht es auch, und zwar beispielsweise mit diesem Spruch:

Kurzer Richtspruch

Heute jubeln wir,
das Haus steht fertig da,
an jener Stelle hier,
wo einst nur Erde war.

Die Mauern und die Balken,
gebaut von fleißigen Händen,
die werden alles halten,
und Unheil stets abwenden.

Es mögen Sturm und Regen,
euch nie gefährlich sein,
und Friede soll sich legen,
über euer neues Heim!

Wer hält die Kranzrede bzw. den Richtspruch?

Die feierliche Kranzrede oder den Richtspruch, wie er auch genannt wird, hält der Bauleiter, Zimmermann oder der Maurerpolier.

Sollte das Bauteam jedoch keine Zeit für oder Lust auf ein Richtfest haben, gibt es auch keine Rede vom Chefhandwerker – hier wäre dann direkt der Bauherr gefragt.

Richtfest - Richtspruch

Richtspruch

Was sage ich als privater Bauherr beim Richtfest? 7 Tipps für eine perfekt gelungene Richtfest-Rede als Bauherr

Wie bei nahezu allen Reden gilt: fasse Dich kurz. Beim Richtfest erst recht, denn die Gäste haben Hunger und wollen Sie und Ihr neues Familiendomizil feiern.

Zuerst die offiziellen, berufsmäßigen Helfer begrüßen, dann die privaten Gäste und Familie.

Ihre Botschaft ist klar: dank an alle Helfer und Unterstützer.

Danken Sie Ihnen anhand von konkreten Beispielen aus dem Baualltag, gerne auch mit Witz gewürzt.

Unterhalten Sie Ihr Publikum. Und im Idealfall: bewegen und berühren Sie es.

Nutzen Sie Redewendungen, Analogien, Wortspiele, eine bildhafte Sprache! Gerade zu den Themen Haus, Bauen und Hausbau findet man Unmengen von Redewendungen und Sprüchen im Internet oder in Zeitschriften.

Falls Ihnen das alles zu müßig ist oder Schreiben nicht Ihre Welt: Beauftragen Sie einen Profi, zum Beispiel welche von diesen hier oder diesen erfahrenen Redenschreiber.

Ablauf und Organisation: Richtfestplanung

Was muss wann mit wem organisatorisch abgesprochen werden? Was muss bis wann besorgt werden?

Grundsätzliches zu Planung:

Rechtzeitig planen!
Mit der Planung beginnen Sie am besten 1-2 Wochen vor dem Fest und kalkulieren genügend Zeit ein. Empfehlenswert ist eine Checkliste (siehe unten), damit nichts vergessen wird. Als Bauherr haben Sie den Kopf auch ohne die Planung eines Richtfestes ständig voller Dinge, deshalb ist eine solche Gedächtnisstütze vollkommen ok!
Terminabstimmung
Damit für das Richtfest alles ohne unnötigen Stress geplant werden kann, bitten Sie als allererstes Bauleiter oder Zimmermeister, Ihnen das Datum mitzuteilen, wann der Dachstuhl steht. Wenn es dann soweit ist, müssen Sie mit dem Bauleiter und dem Polier den konkreten Termin mit Uhrzeit festlegen. Denn es geht ja nicht nur um Ihre Organisation: Da das Ganze während der Arbeitszeit stattfindet, muss alles auch angemessen in der offiziellen Bauplanung berücksichtigt werden.
Jahreszeit
Zentral ist für die Planung des Richtfests auch die Frage, zu welcher Jahreszeit gefeiert wird – denn dann muss entweder für Heizung gesorgt werden (kalte Jahreszeit) oder für Kühlung (Sommer) sorgen. Eine praktische Alternative in der kalten Jahreszeit kann das Gasthaus oder Vereinsheim um die Ecke sein.
Location
Klar: In Bezug auf die Location der Feier ist man festgelegt. Der Rohbau mag imposant aussehen – aber er bietet leider wenig Sitzgelegenheiten und kaum Komfort. Das zu ändern, ist die Hauptaufgabe für den Gastgeber.
Safety first
Auf einer Baustelle ist ja bekanntermaßen immer was los. Erst recht natürlich, wenn alkoholisierte Gäste oder Kinder die Baustelle erkunden. Deshalb müssen potenzielle Gefahrenquellen wie kippelige Tische vermieden, Treppenaufgänge im Rohbau oder Baugruben unbedingt abgesichert und abgesperrt werden. Sonst kann es teuer werden.

Was benötige ich als Grundausstattung für das Richtfest – und wo bekomme ich diese her?

Schickimicki und Schlips und Kragen sind beim Richtfest nicht gefragt, hier geht es eher rustikal zur Sache. Auf Ihrer Baustelle gibt es praktischerweise bereits ein paar Dinge in diese Richtung, die man durchaus in Ihre Feier miteinbeziehen kann, etwa die Maurerwannen für Getränke, oder Holzböcke – mit ein paar Brettern drauf – als Tische. Mit etwas Fantasie lässt sich hier Aufwand für extra zu Organisierendes einsparen.

Richtfest - Catering-Service

Diese Dinge gehören zur Richtfest-Grundausstattung:

  • Ausreichend Helfer für (Aufbau am) Richtfesttermin anfragen
  • Richtkranz/ Richtkrone/ Richtbaum
  • Strom bzw. Verlängerungskabel
  • ggf. Licht
  • Partyzelt oder Pavillon
  • ggf. Musikanlage
  • Bierzeltgarnitur oder
  • Stühle und Tische
  • Mülleimer, Absperrband
  • Kühlschrank
  • Geschirr und Besteck
  • ggf. Heizpilze und Heizgebläse
  • Im Herbst/ Winter: Planen oder Folie als Kälteschutz (für Schmaus im Hausinneren), Lampen
  • Miettoiletten
  • Schnaps/ Wein und Glas für Richtspruch
  • Richtschmaus (siehe eigener nächster Punkt)
  • Dekoration (siehe eigener übernächster Punkt)
Tipp: Ein Baustellenklo, das berühmt-berüchtigte „Dixie-Klo“, ist nicht jedermanns Sache, vor allem nicht der Damen. Je nachdem, wer eingeladen ist und was das Budget so hergibt, könnten Sie darüber nachdenken, eine etwas schickere mobile Toilette anzumieten. Sowas findet man zum Beispiel bei Exclosiv.

Was soll ich für den Richtschmaus (zum Essen/ Trinken) besorgen?

Grundsätzlich eine gute Idee ist immer, sich wegen der Essens- und Getränkewünsche direkt an die Handwerkern zu richten – diese haben schließlich schon viel Erfahrung mit Richtfesten und immer gute Ideen!

Wichtig zudem: Planen Sie ausreichend bis reichlich Verpflegung ein – im Zweifel werden es immer mehr Gäste als zu wenige sein. Um mögliche Reste gut aufheben und verwerten zu können, sollten Sie in Packungen planen, so können Reste gut weiterverwertet werden. Überschüssige Getränke können gegebenenfalls auf Kommission zurück zum Getränkemarkt.

Gutes und reichliches Essen bleibt das A&O jedes gelungenen Richtfests! Die Grundrichtung dabei: Herzhafte und rustikale Hausmannskost, so wie es die hart arbeitenden Handwerker mögen.

Falls Ihnen das alles zu aufwendig sein sollte, können Sie auch auf einen Catering-Service zurückgreifen.

Ideen für den Richtschmaus:

  • Gegrilltes
  • Gulaschkanone
  • Würstchen
  • Eintopf
  • Salate
  • Beilagen
  • Alternativen für Vegetarier und Veganer: Eintopf ohne Fleisch
  • Knabberzeug
  • Süßigkeiten
  • Obst
  • Eis (im Sommer)
  • Glühwein und Tee (Herbst & Winter)
  • Kaffee
  • Bier/ Biermischgetränke
  • Wein
  • Softdrinks
  • Wasser

Wie dekoriere ich das Richtfest?

Es ist schon eine Herausforderung, auf einer mehr oder weniger spärlichen Baustelle so etwas wie Gemütlichkeit und Feierstimmung zu erzeugen. Neben Musik kann man besonders mit einer ansprechenden, kreativen Deko auf den Tischen, etwas Beschäftigungsprogramm für die großen und kleinen Gäste und dem Drumherum viel Atmosphäre zaubern. Aber prinzipiell gilt grade hier: Weniger ist manchmal mehr, die simpelsten Ideen sind oft die besten!

Bewährt haben sich unter anderem:

  • Lampen: Teelichter in Gläsern
  • Lampions
  • Fackeln
  • (roten) Teppich ausrollen
  • Stehtisch-Hussen
  • Baupläne (aber nicht die eigenen) als Tischdeko
  • Bauklötze oder Holzscheite als Tischdeko (und Kreativ-Spielzeug für Erwachsene)
  • Nageleinschlagen auch für die Gäste
  • Typische Baustellen-Utensilien (neu oder gereinigt) zweckentfremden:
    • Schubkarre als Bar oder (mit Polstern und befestigt) als Sitz nutzen
    • Maurerkellen als Schnittchenbrett oder Schnapstablett
    • Maurerböcke mit Brettern für die Ablage
    • Maurerbaljien (Mörtelwannen) für die Getränke

Was kann ich den Handwerkern als Dankeschön schenken?

Immer gerne genommen ist natürlich ein Trinkgeld – aber am besten schon vor dem Richtfest, das steigert die Arbeitsmoral sicher noch einmal zusätzlich. Ansonsten freuen sich die Bauarbeiter auch über ordentliche Verpflegung oder gegebenenfalls ein Fläschchen Schnaps (für den Feierabend).

Wie lange dauert das Richtfest?

Wie lange gefeiert wird, hängt ab von Ihren Vorgaben beziehungsweise Ihrer Ausdauer, aber auch von ein paar externen Faktoren – zum Beispiel der Jahreszeit. Im Sommer, wenn die Tage und Abende länger sind und bei schönem Wetter, wird der eine oder andere Gast gerne ausgiebiger verweilen. Natürlich spielt auch das tagesaktuelle Wetter eine Rolle, wenn es stürmt oder regnet, dürfte es eher kürzer werden. Vermutlich werden die ausgepowerten Handwerker die ersten sein, die gehen, da der Feierabend einfach schon zur Erholung immens wichtig ist. Mehr Sitzfleisch haben dagegen die anderen Gäste: Drei bis fünf Stunden Dauer kann man unter normalen Umständen für ein Richtfest einplanen. Wollen Sie noch länger und so richtig feiern, macht es Sinn, sich um eine bessere Toilette als ein Dixie-Klo zu kümmern.

Wer haftet, wenn es einen Unfall auf dem Richtfest gibt?

Als Bauherr haften Sie grundsätzlich auf Ihrem Baugrund für die Sicherheit auf der Baustelle, unbegrenzt für alle hier entstehenden Schäden an Leib und Eigentum Dritter. Abhilfe schafft eine Bauherren-Haftpflichtversicherung, die – in der Regel, bitte prüfen! – also auch mögliche Schäden auf dem Richtfest mitversichert. Die Haftpflicht ist die wichtigste Versicherung überhaupt für alle Bauherren, mehr dazu erfährt man in unserem Ratgeber zum Thema.

Kosten fürs Richtfest

Was kostet das Richtfest?

Was ein Richtfest an Kosten verursacht, hängt in erster Line ab von der Zahl der Gäste. Von ein paar hundert Euro bis zu 1.000 Euro sind möglich. Das Gute daran und was viele Bauherren nicht wissen:

Tipp: Ausgaben für das Richtfest gehören zu den Herstellungskosten und können steuerlich geltend gemacht werden - zumindest, wenn das Haus bzw. die Immobilie vermietet wird. Dazu zählen sogar Trinkgelder „im üblichen Rahmen“ für die Handwerker. Oder auch ein Richtschmaus im Gasthaus, falls das Wetter nicht mitspielt. Deshalb: Belege aufheben!

Eingeladen zum Richtfest
Tipps für die besten Richtfest-Geschenke

Geschenke zum Richtfest

Ist es üblich, etwas zum Richtfest zu schenken?

Wie auf anderen Festen auch, ist es eine schöne Tradition bzw. gehört es sich sogar, dem Gastgeber ein Richtfest Geschenk mitzubringen. Gerade ein Haus beziehungsweise ein Hausbau bieten eine Menge toller Ansätze für nette Präsente – von klassisch bis schräg. Übrigens: Besonders engagieren dürfen sich beim Schenken traditionell jene Gäste, die zum Hausbau bisher nichts Handfestes beigetragen haben.

Was schenke ich zum Richtfest?

Die besten klassischen Richtfestgeschenke:

  • Brot & Salz: Zum Beispiel eine lokale Salzspezialität in außergewöhnlicher Verpackung (Flasche, Salzsäckchen etc.). Der klassische Glücksbringer, damit die Bewohner nie Hunger leiden müssen.
  • Hufeisen mit Widmung/ Spruch
  • Besen und Schaufel
  • Präsentkorb
  • Fotobuch oder selbst gestaltete Zeitung/ Zeitschrift mit Bildern des Hausbaus, mit Dokumentation verschiedener Bauabschnitte, mit Sprüchen oder Glückwünschen – ist eine schöne Erinnerung für die Bauherrenfamilie
  • Pflanzen, Gartengeräte
  • Insektenhotel
  • Vogelhaus
  • Gartengrill
  • Grillschürze
  • Hausnummer
  • Briefkasten
  • Schneeschippe
  • Grundstein
  • Fußmatte
  • Gutschein für Kindersitting
  • Sammelaktion für größeren Inneneinrichtungsgegenstand
  • Ein Gutschein für das Gartencenter, den Baumarkt oder Einrichtungshäuser wie IKEA

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Ausgefallene und lustige Geschenkideen zum Richtfest

Wer es gern kreativ mag, schenkt zum Beispiel auch:

Doppelseite eines Hauskataloges

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Die Karte zum Richtfest: Glückwunsche, Sprüche und Bastelideen

Ideen für Richtfest-Karten

Selbstgebastelte Glückwunschkarten für die Bauherrenfamilie zum Richtest sind für einigermaßen geschickte Bastelfreunde natürlich eine super Option – gerade für diesen Anlass finden sich im Netz unglaublich kreative Vorlagen, einfach mal googeln und z.B. bei Pinterest staunen.

Glückwunschkarte zum Hausbau selber gestalten

Glückwunschkarte zum Hausbau selber gestalten

Bekannte Sprüche für Richtfest-Karten

Genauso viele Ideen finden sich mit einer schnellen Recherche für Texte, die auf die Glückwunschkarte zum Richtfest passen. Darunter viele bekannte Klassiker von kurz bis lang, von knackig bis pathetisch, wie z.B. diese hier, die immer gut ankommen:

Das Dach ist geschafft und bald folgt der Rest, drum feiern wir heute dies Freudenfest!

Stein und Mörtel bauen ein Haus, aber Familie und Liebe, die füllen es aus.

Mit Mühe und viel Kraftaufwand, habt Ihr geschuftet, Hand in Hand. Habt Eurem Traumhaus Form gegeben, gemeinsam es erweckt zum Leben! Und so bleibe es für alle Zeit, voll Liebe und Gemeinsamkeit! So wird Euch Euer Haus gefallen – nun lassen wir die Korken knallen!

Texte selbst schreiben – oder schreiben lassen: 5 Tipps für schöne Glückwünsche zum Richtfest

Eine besondere Freude macht man Bauherren-Freunden mit einer selbst geschriebenen Karte zum Richtfest. Das ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Erst recht nicht, wenn man unsere fünf Tipps berücksichtigt:

  • Ideal: reimen: Die klassische Form des Glückwunschs kommt immer am besten an.
  • Nutzen Sie Formulierungshilfen: Legen Sie eine Liste mit den typischen Schlüsselbegriffen an – von Heim und Haus bis Zuhause, Dank und Glückwunsch, Dach und Dachstuhl, Arbeit, Freude, Glück und Erfolg, Liebe, Familie bis fleißige Helfer…
  • Kombinieren Sie diese mit persönlichen, individuellen Anekdoten zur Bauphase oder der Bauherrenfamilie – es gibt immer einen passenden Gedanken.
  • Nutzen Sie gegebenenfalls Kreativtechniken wie Freewriting, Mindmaps etc. – es gibt viele gute Möglichkeiten, die eigene Kreativität schnell in Schwung zu bringen.
  • Falls alles nix hilft: Beauftragen Sie einen Textprofi, das ist gar nicht so teuer.

Ideen von Musterhaus.net: Sprüche für Richtfest-Karten

In einem ultimativen Ratgeber zum Richtfest darf natürlich eine eigene Idee für einen schönen Spruch für Ihre Glückwunschkarte nicht fehlen. Hier kommen zwei knackig-kurze Vorschläge, die Sie nach Lust und Laune benutzen (und auch abwandeln) dürfen:

Da stehen Eure Mauern endlich,
das Dach gekrönt mit grünem Kranz.
Es geht jetzt fix, und dann schlussendlich,
ist‘s fertig. Und zwar: voll und ganz!

Wir wünschen Euch nur das Beste,
in Eurem schmucken neuen Heim.
Klar ist: Nach Eurem Richtefeste,
zieht‘s Glück ins Haus hier schnellstens ein!

Hurra! Das neue Dach, es steht,
auf eurem schicken neuen Haus.
Wenn das kein richtiger Anlass ist,
für lecker-spaßigen Richteschmaus!

Auf das kein einziger Tag vergeht,
ohne Glück und Spaß und voller Freude.
Es seien die Sorgen wie fortgeweht,
in eurem neuen Wohngebäude.

Kleidung fürs Richtfest

Was zieht man an auf dem Richtfest?

Klar handelt es sich um einen feierlichen Anlass. Aber: Diese Feierlichkeit findet statt auf einer Baustelle und richtet sich vor allem an Bauarbeiter. Dort gibt es Dreck, Lärm und jede Menge Gelegenheiten, sich die schicken Klamotten zu beschmutzen. Also besser in solider Freizeitkleidung kommen. Oder falls es doch etwas schicker sein soll: Den Anzug zumindest mit Gummistiefeln und Bauhelm kombinieren.

Dauer des Richtfests

Wie lange dauert das Richtfest, wie lange sollte ich bleiben?

Da der Termin meist unter der Woche am Nachmittag liegt, wird das Richtfest im Zweifel nicht bis in die Nachtstunden gehen, drei bis vier oder fünf Stunden sind realistisch. Der Großteil der Gäste muss am nächsten Tag arbeiten oder zur Schule – deshalb wird niemand ernsthaft sauer sein, falls Sie zum Abschied Pünktlichkeit an den Tag legen. Ihr Durchhaltevermögen wird sicher auch damit zusammenhängen, wie gut Sie den Bauherrn kennen. Wenn es „nur“ ein neuer Nachbar ist, geht es eher ums „Flagge zeigen“. Feiert hingegen ein enger Verwandter oder Freund oder sogar wichtiger Arbeitskollege, dann sollte man vielleicht nicht als Erster gehen.

Zusammenfassung
Richtfest richtig planen

Eine schöne Tradition – wenn man Lust drauf hat

Es gibt eine ganze Reihe guter Gründe ein schönes Richtfest zu feiern: Es ist verhältnismäßig günstig (und sogar von der Steuer absetzbar), ein schöner traditioneller Brauch, man kommt endlich mal wieder zum Feiern und das Gröbste beim Hausbau ist überstanden. Für die meisten Baufamilien ist das Richtfest der Höhepunkt beim Bau des neuen Zuhauses.

Wer nicht Richtfest feiert, verschenkt eine – wahrscheinlich – einmalige Gelegenheit, denn mehrmals ein Eigenheim bauen tun wohl die wenigsten im Leben. Aber: Man muss Spaß an dieser Tradition haben. Falls nicht, ist es mit einer zünftigen Einweihungsparty möglicherweise auch getan.

Fazit - Darum lohnt sich das Richtfest:

Einfach ein guter Grund zu feiern: Das Gröbste ist überstanden, man hat weniger Sorgen.

Gute Gelegenheit, um die in der Bauzeit etwas vernachlässigten Freunde wiederzusehen

Optimaler Anlass, um ungezwungen die neuen Nachbarn kennenzulernen

Man lernt ggf. noch neue, unterhaltsame Traditionen aus der eigenen Region kennen

Verhältnismäßig günstig, da einfach und rustikal

Kosten steuerlich absetzbar

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