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Dacheindeckung: Materialien und Kosten im Vergleich

Alles gut bedacht: Von der Dachneigung über die Baustoffe bis hin zur Lebensdauer

Ob Tonziegel, Beton, Schiefer oder Metall – um jahrzehntelang das passende Dach über dem Kopf zu haben, sollte man bei der Materialauswahl verschiedene Faktoren abwägen. Denn neben Anforderungen und Dachform spielen auch Preis und Optik eine wichtige Rolle. Erfahren Sie alles über die verschiedenen Materialien und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Nach welchen Kriterien wählt man das Deckmaterial aus?

Welches Deckmaterial für ein Dach das Richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Vorgaben des Bebauungsplans:
    Der Bebauungsplan gibt vor, wie Grundstücke in einem Gebiet bebaut werden dürfen. Auch bezüglich der Dacheindeckung können beim Hausbau bestimmte Vorgaben gelten, um einen einheitlichen Siedlungscharakter zu erhalten. Hierüber sollte man sich im Vorfeld bei der Gemeinde informieren.
  • Funktion:
    Ein Dach hat unter anderem die Aufgabe, das Haus vor Regen und Sturm zu schützen und keine Feuchtigkeit hereinzulassen. Je nach Region stellen die Wetterverhältnisse verschiedene Anforderungen an ein Dach.
  • Dachform & Statik:
    Je nach Dachneigung sind unterschiedliche Materialien für die Eindeckung geeignet. Außerdem spielt das Gewicht in Verbindung mit der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion eine Rolle.
  • Lebensdauer & Wartungsaufwand:
    Die Haltbarkeit kann von Material zu Material sehr unterschiedlich sein – bei einigen ist eine Dacherneuerung bereits nach 30 Jahren notwendig, andere Materialien überdauern 100 Jahre. Außerdem ist es verschieden, wie oft das Dach gewartet und eventuell ausgebessert werden muss.
  • Kosten:
    Wer ein hochwertiges und langlebiges Material möchte, muss in der Regel höhere Anschaffungskosten zahlen. Ebenso wenn eine individuelle Gestaltung gewünscht ist. Je einfacher das Material zu verlegen ist, desto günstiger sind zudem die Handwerkerkosten.
  • Optik:
    Grundsätzlich sind unterschiedliche Farben und Formen möglich. Das Dachmaterial sollte zum Stil des Hauses passen und dem eigenen Geschmack entsprechen.

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Solar-/Photovoltaikanlagen beachten

Immer mehr Baufamilien entscheiden sich für eine Solar- oder Photovoltaikanlage. Nahezu alle Materialien zur Dacheindeckung können mit einer solch umweltfreundlichen Anlage kombiniert werden. Allerdings sollte sie möglichst von Anfang an mit eingeplant werden, damit die Anlage optimal in das Dach integriert werden kann. Denn es wird beispielsweise eine ausreichende Tragfähigkeit des Daches benötigt, um das zusätzliche Gewicht problemlos zu halten. Die Anlagen werden mit speziellen Trägersystemen montiert, bei Gründächern werden die Pflanzen um die Kollektoren gesetzt.

Welche Materialien zur Dacheindeckung gibt es?

Um ein Haus und seine Bewohner vor Wind und Wetter zu schützen, gibt eine Vielzahl an Dacheindeckungsarten beim Hausbau. Viele Häuser werden mit Tonziegeln oder Betonsteinen eingedeckt. Doch es lohnt sich, auch andere Baustoffe in die Überlegungen einzubeziehen – selbst wenn diese Materialien teurer ausfallen können. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Materialien und ihre Eigenschaften sowie Kosten vor.

Tonziegel

Natur, engobiert oder lieber glasiert? Dachziegel bzw. Dachpfannen aus gebranntem Ton gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Farben. Sie sind sehr witterungsbeständig und lange haltbar. Wer Wert auf eine bessere Qualität und noch längere Haltbarkeit legt, sollte hier etwas mehr investieren und nicht zu günstigsten Tonziegel greifen. Aber ganz gleich, für welche Art man sich entscheidet, Tonziegel eignen sich für Neubauten und Sanierungsobjekte gleichermaßen.

Tonziegel

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: geneigte Dächer von ca. 22 – 85 Grad
  • Lebensdauer: 30 – 40 Jahre, bei hochwertigeren Ziegeln bis zu 100 Jahre
  • Kosten pro m²: ab 25 Euro aufwärts, je nach Qualität

Betonsteine/-ziegel

Eine günstigere Alternative zu Tonziegel ist ein Dach aus Beton. Allerdings sind die Steine oder Ziegel auch viel schwerer, sodass die Beratung eines erfahrenen Statikers empfehlenswert ist. Der hochverdichtete Beton ist schnell und einfach verlegt. Zur Verfügung stehen hier verschiedene Farbmöglichkeiten und Oberflächenstrukturen. Außerdem kann der Betonstein mit schmutzabweisenden Beschichtungen widerstandsfähiger gemacht werden.

Betonziegel

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: geneigte Dächer von ca. 22 – 85 Grad
  • Lebensdauer: 40 – 50 Jahre
  • Kosten pro m²: ca. 20 Euro

Schieferplatten

Sie trotzen Hagel, Sturm, Hitze und das jahrzehntelang. Schieferdächer sind bei guter Qualität extrem frost-, hitze- und wasserbeständig. Daher können sie eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr erreichen. Ein Glück, denn der Naturstein ist optisch ein Highlight. Neben dem klassischen Schiefergrau und Anthrazit gibt es aber auch noch weitere Nuancen. Die Platten können individuell modelliert und sogar zu Mustern formiert werden. Das hat natürlich alles seinen Preis, kann sich aber dank der extrem langen Lebensdauer lohnen. Ein weiterer Vorteil: die Schieferplatten können bei einer Beschädigung einfach einzeln ausgetauscht werden.

Schieferplatten

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: für geneigte Dächer von ca. 22 – 85 Grad
  • Lebensdauer: ca. 100 Jahre
  • Kosten pro m²: ca. 50 – 90 Euro

Metall

Auf die passende Dämmung kommt es an – dann können Titanzink, Kupfer, Aluminium, Blei und Edelstahl gut als Dacheindeckung eingesetzt werden. Wer also für genügend Schallschutz und Temperaturisolierung sorgt, sollte eine moderne Eindeckung mit diesen Baustoffen unbedingt in Erwägung ziehen. Denn die Metalle sind sehr robust, korrosionsbeständig und damit äußerst langlebig – und sehen schick aus. Zudem bringen sie viel Gestaltungsspielraum mit, sind pflegeleicht, wartungsarm und recyclebar. Durch ihr geringes Gewicht lassen sich damit problemlos große Dachflächen bedecken, denn die Statik wird kaum belastet.

Dach aus Metall

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: leicht geneigte Dächer
  • Lebensdauer: Zink- und Aluminium 60 – 80 Jahre, Kupfer bis zu 200 Jahre
  • Kosten pro m²: Zink- und Aluminium 30 – 50 Euro, Kupfer ca. 80 Euro

Faserzement

Faserzementplatten sind eine Verbindung aus Zement, Wasser, Kalkstein und zugfesten Fasern. Seitdem Asbestfasern endgültig verboten sind, werden für die Platten Zellulose und Kunststofffasern verwendet. Heute sind Faserzementplatten daher völlig unbedenklich und zudem stoßfester, extrem feuerfest und langlebig. In Form von 4 mm dünnen Platten ist Faserzement schnell verlegt und punktet durch seine ansprechende Optik sowie viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Faserzement

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: Für Faserzementplatten beträgt die Dachneigung ca. 22 – 85 Grad, für Wellplatten ca. 15 – 50 Grad
  • Lebensdauer: 30 – 50 Jahre
  • Kosten pro m²: ca. 30 – 40 Euro
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Bitumen

Ob Gartenhaus, Carport oder Garage: Bitumenbahnen eignen sich sehr gut als Abdichtung unterschiedlicher Objekte mit Flachdach. Die Bahnen können flexibel zugeschnitten und sogar selbst verlegt werden. Da Bitumen durch Witterungseinflüsse porös wird, sollten müssen die Dächer allerdings regelmäßig überprüft und ausgebessert werden.

Bitumen-Dach

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: Flachdächer mit geringer Dachneigung
  • Lebensdauer: 20 Jahre
  • Kosten pro m²: ca. 10 – 20 Euro

Reet

Ein Reetdach zu decken, ist Tradition und Kunst zugleich. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ein Dach aus Schilfrohr im Vergleich zu anderen Dacheindeckungen mehr kostet. Die Ausstrahlung eines Reetdaches einfach unvergleichlich. Doch Reet kann noch viel mehr, als gut auszusehen. Denn das Schilfrohr ist atmungsaktiv, reguliert die Feuchtigkeit und ist sehr witterungsbeständig. Auch die hohe Dämmwirkung ist von Vorteil, besonders in kühleren Gegenden. Allerdings muss das Dach regelmäßig gewartet und gegebenenfalls ausgebessert werden. Außerdem sind besonders hohe Brandschutzauflagen einzuhalten.

Reetdach

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: Empfohlen wird eine Dachneigung von mindestens 45 Grad, damit das Wasser besser abfließen kann und das Dach länger hält. Für kleinere Flächen wie z.B. im Bereich der Dachgaube ist bereits eine Neigung von 40 Grad verwendbar.
  • Lebensdauer: 25 – 40 Jahre, bei guter Witterung auch länger
  • Kosten pro m²: ca. 100 – 120 Euro

Gründach

So schön grün: mit Kräutern, Stauden oder Sukkulenten werden Dächer zu natürlichen Luftgärten. Gerade Flachdächer eignen sich hierfür gut. Denn wenn der Neigungswinkel zu stark ist, können die Pflanzen keinen Halt finden. Gründächer werden in vielen Schichten aufgebaut. Dazu zählen Schutzfolien, Filtervlies und Pflanzensubstrat.

Gründach

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Dach: möglich ist eine Neigung bis 40 Grad, ideal sind 5 – 15 Grad
  • Lebensdauer: ca. 40 Jahre, bei guter Pflege auch länger
  • Kosten pro m²: ca. 30 – 40 Euro, inklusive Pflanzen

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Was kostet die Dacheindeckung?

Die Kosten für eine Dacheindeckung hängen vom eingesetzten Material, dem Arbeitsaufwand und natürlich der Architektur des Hauses ab. Beim Hausbau kann man für die Neueindeckung bei einem 200 m² großen Dach grob mit Kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro rechnen – bei hochwertigem Material entsprechend mehr, in einer kostengünstigen Variante gegebenenfalls weniger.
Um die einzelnen Positionen einschätzen zu können, haben wir die gängigen Preise zusammengefasst.

Kosten für das Dachmaterial:

  • Tonziegel: ab 25 Euro/m²
  • Betonsteine/-ziegel: ca. 20 Euro/m²
  • Schieferplatte: ca. 50 – 90 Euro/m²
  • Metall: je nach Sorte ca. 30 – 80 Euro/m²
  • Faserzement: ca. 30 – 40 Euro/m²
  • Bitumen: ca. 10 – 20 Euro/m²
  • Reet: ca. 100 – 120 Euro/m²
  • Gründach: ca. 30 – 40 Euro/m²

Kosten für die Eindeckung:

  • Gerüst: ca. 5 – 10 Euro pro m², bei einer zweiwöchigen Standzeit sind dies ca. 800 – 1.600 Euro
  • Handwerker: 40 – 65 Euro pro Stunde und pro Handwerker
Tipp: Planung ist alles: Die Anschaffungskosten und Montagekosten sollte man in Relation zur Lebensdauer der jeweiligen Dacheindeckung setzen. Investiert man von Anfang an etwas mehr, hält das Dach in der Regel länger und muss nicht nach beispielsweise 20 Jahren schon aufwendig und teuer erneuert werden. Denn bei einer Sanierung entstehen ebenfalls Kosten für die Dachabdeckung, ca. 10 – 20 Euro/m², und die Entsorgung. Allerdings unterstützt die KfW Dachsanierungen mit Fördermitteln, wenn damit eine energetische Verbesserung einhergeht.

Fazit:

Mittlerweile gibt es von teuer bis günstig viele gute Alternativen, um sein Dach beim Hausbau einzukleiden. Bei der Auswahl gilt es einige Faktoren zu berücksichtigen: die Dachform, Materialeigenschaften wie Lebensdauer und Wartungsaufwand, Kosten und natürlich auch die Optik. Man sollte sich daher am besten von Fachleuten beraten lassen – schließlich geht es bei der richtigen Dacheindeckung um eine Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte.

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Schlagworte: bauen, Dach, Hausbau

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