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Hausbau im Winter: So funktioniert das Bauen in der kalten Jahreszeit

Immer öfter beginnt das Abenteuer Hausbau für Bauherren mitten in der kalten Jahreszeit. Was vor wenigen Jahrzehnten noch als undenkbar galt, ist inzwischen durchaus üblich. Die Gründe für den Hausbau im Winter können vielfältig sein. Mitunter erfolgt die Bewilligung für ein Darlehen zu spät oder die Baufamilie möchte möglichst schnell einziehen.
Ein Vorteil beim Bauen im Winter ist, dass die Bauunternehmen oftmals freie Kapazitäten haben. Auch Baumaterial ist im Winter meist leichter verfügbar als beispielsweise im Frühjahr, wenn alle bauen möchten. Moderne Baustoffe können manches wettmachen – viel wichtiger ist es jedoch, einen guten Planer an der Hand zu haben. Was Sie zu diesem Thema außerdem wissen sollten, fassen wir Ihnen im Folgenden zusammen.

Das Wichtigste zum Hausbau im Winter auf einen Blick

  • Ein Hausbau im Winter ist durchaus möglich.
  • Eine gute Planung und Ausrüstung sind ausschlaggebend.
  • Der Einsatz vieler Baustoffe erfolgt temperaturabhängig.
  • Frost kann die Arbeiten am Haus einschränken.

Bauen im Winter: Das sind die Herausforderungen

Fällt der Hausbau in den Winter, so sehen sich Bauherren und ausführende Firmen nicht selten mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Das Hauptproblem im Winter bilden nach wie vor unbeständige Witterungen, Feuchtigkeit und frostige Temperaturen auf der Baustelle. Diese Faktoren schränken den Baufortschritt am Haus häufig ein oder machen einen Weiterbau unmöglich.

Denn viele Materialien lassen sich unterhalb bestimmter Temperaturen nicht mehr optimal verarbeiten. Vor allem Feuchtigkeit im Bau kann zudem schnell zur Gefahr werden. Haben die Materialien keine Gelegenheit zum Austrocknen, bilden sich im Rohbau unter ungünstigen Bedingungen sogar Schimmel und Algen.

Verarbeitung der Baustoffe im Winter

Ob Mörtel, Beton oder Farben – viele Baustoffe und Materialien erfordern bestimmte Temperaturen, um verarbeitet werden zu können. Oftmals gilt dabei die 5-Grad-Regel auf der Baustelle, nach der zahlreiche Stoffe unter 5 °C nicht mehr wie vorgesehen aushärten oder austrocknen.

Vor allem wassergebundene Baustoffe lassen sich jedoch spätestens unterhalb des Gefrierpunkts nicht mehr einbringen oder würden durch Frost Schäden davontragen. Das Erstellen von Mauerwerk oder das Verputzen des Hauses ist dann nicht mehr durchführbar, ebenso wie Malerarbeiten oder das Dämmen der Fassade.

Gerade vom Gießen einer Betonplatte oder von Bodenarbeiten für den Keller sollten Sie im Winter absehen. Bei gefrorenem Boden ist dies kaum beziehungsweise gar nicht möglich. Und auch wenn die Temperaturen zunächst passend erscheinen, können diese in der kalten Jahreszeit schnell einmal sinken und beispielsweise das Risiko für Folgeschäden erhöhen.

Betonieren bei winterlichen Temperaturen

Verantwortungsbewusste Handwerker verarbeiten Materialien nicht unterhalb der Temperaturgrenze, sondern stellen die Arbeiten auf der Baustelle ein. Jedoch ist beispielsweise das Betonieren im Winter unter Umständen möglich. Hierzu kann der Fachbetrieb den Beton speziell für niedrige Temperaturen anmischen und mit Zusätzen versehen.

Darüber hinaus ist es möglich, auf der Baustelle besondere Vorkehrungen zu treffen, um Betonbaustoffe vor tiefen Temperaturen zu schützen. Dazu gehören in etwa das Anwärmen von Schalung und Armierung sowie das Abdecken des frischen Betons mit Thermomatten. All diese Maßnahmen sind jedoch kompliziert und führen zu höheren Baukosten.

Hausbau im Winter mit Gerüst

Idealerweise steht der Rohbau vor dem ersten Frost und Schnee.

Sicherung der Baustelle beim Bauen im Winter

Mitunter ist im Winter eine aufwendige Sicherung der Baustelle nötig, um so Gefahren durch Schnee und Eis zu minimieren. Diese Maßnahmen dienen vornehmlich dazu, die Sicherheit der eingesetzten Arbeiter zu gewährleisten. So müssen beispielsweise Zuwegungen zur Baustelle und Zugänge zum Rohbau stets schneefrei und eisfrei sein, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Dasselbe gilt für Gerüste und Arbeitsbühnen. Der Aufwand hierbei ist häufig nicht unerheblich.

Ein weiterer Faktor ist die geringe Anzahl an Tageslichtstunden während der Wintermonate. Um die Sicherheit auf der Baustelle nicht zu gefährden, sind eine effektive Baubeleuchtung und Scheinwerfer im Außenbereich unverzichtbar. Diese Punkte können die Kosten für das Bauen im Winter ebenfalls in die Höhe treiben.

  Was bei der Baustelle noch beachtet werden muss  

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Ist ein Hausbau im Winter dennoch möglich?

Die gute Nachricht: Das Bauen im Winter ist durchaus möglich und durchführbar. Wichtig sind eine gute Planung und eine gewisse Routine im Umgang mit Winterbauprojekten. Dann lassen sich die Abläufe auf der Baustelle flexibel an die Witterungsverhältnisse anpassen. Auch die zusätzlichen Kosten für den Hausbau im Winter sind in diesem Fall besser abschätzbar. Hier macht es folglich einen Unterschied, ob der Bauherr den Hausbau selbst koordiniert oder ob diese Aufgabe ein erfahrener Bauleiter übernimmt.

Eine nicht unerhebliche Rolle spielt auch die Ausrüstung auf der Baustelle. Für die beschäftigten Arbeiter sollte beispielsweise eine geheizte Unterkunft wie ein Baucontainer oder Bauwagen zur Verfügung stehen. Eine mobile Heizung leistet vor allem dann gute Dienste, wenn der Rohbau bereits fertiggestellt wurde, der Innenausbau jedoch in die Wintermonate fällt.

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Tipps: So klappt es doch mit dem Hausbau im Winter

Mit den folgenden Tipps ist auch das Bauen eines Hauses im Winter kein Hindernis.

Abläufe an die Witterung anpassen
Die durchführbaren Arbeiten auf der Baustelle hängen direkt mit der Witterung zusammen. Ist der Rohbau bereits fertiggestellt und verschlossen, kann der Innenausbau stattfinden.
Arbeiten bei bestimmten Temperaturen einstellen
Bei über 5 °C und bei trockenem Wetter lassen sich viele Arbeiten auf der Baustelle auch im Winter durchführen. Spätestens unterhalb des Gefrierpunkts ist für Mörtel, Putz oder Farben jedoch Schluss.
Günstige Temperaturen beim Bauen ausnutzen
Günstige Wetterlagen lassen sich für das Bauen im Winter effektiv nutzen. Das hängt jedoch von der Bauplanung und den beteiligten Baufirmen ab. Erfahrene Bauleiter versuchen stets, die Abläufe auf der Baustelle der Witterung anzupassen.
Den Rohbau im Winter schützen
Damit die verbauten Materialien keine Schäden durch die Witterung nehmen, sind auf der Baustelle mitunter Vorkehrungen zu treffen. Das betrifft zum Beispiel das Abdecken des Dachstuhls oder das Verschließen der Fensteröffnungen.
Dokumentation durchführen
Um mögliche Schäden beim Hausbau im Winter auch im Nachhinein geltend machen zu können, sollten Sie den Baufortschritt und vorherrschende Temperaturen dokumentieren. Das machen Sie als Bauherr entweder selbst oder übertragen diese Aufgabe an einen externen Bausachverständigen.

Fazit:

Ein Hausbau im Winter ist stets mit logistischen und finanziellen Herausforderungen verbunden. Selbst wenn Sie im Winter einen günstigen Preis für die Arbeiten aushandeln können, macht die Witterung den Bauherren mitunter einen Strich durch die Rechnung.
Mehr Erfahrung als die Bauwilligen selbst haben in der Regel professionelle Hausbauanbieter, die den Bau im Winter entsprechend planen und ausführen können. Soll die Fertigstellung des Hauses zeitnah erfolgen, kann der Baustart im Winter jedoch durchaus sinnvoll sein.

Häufig gestellte Fragen zum Hausbau im Winter

Welche Jahreszeit eignet sich am besten für den Start des Hausbaus?

Jede Jahreszeit bietet beim Hausbau sowohl Vorteile als auch Nachteile. Im Sommer oder Frühjahr herrscht wärmeres Wetter, dafür wollen dann aber auch alle bauen.

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Sind Hausbauarbeiten im Winter teurer als zu anderen Jahreszeiten?

Durch die umfangreichen Maßnahmen den Schutz und die Vorbereitung der Baustelle betreffend kann der Hausbau im Winter teurer werden. Auch Stromkosten können das Budget beim Bauen im Winter belasten.

Gibt es Unterschiede beim Bau eines Massivhauses oder Fertighauses im Winter?

Die Arbeiten für die Bodenplatte und den Keller dauern beim Massivhaus als auch Fertighaus gleich lang. Hier sollten Sie also das Thema Witterung genauestens in Ihren Planungen berücksichtigen. Prinzipiell ist es aber schon eher möglich, ein  Fertighaus im Winter zu bauen. Denn der Rohbau ist bei dieser Bauart schneller errichtet und bereitet auch bei geringeren Temperaturen keine Probleme.

Wer ist verantwortlich, wenn im Winter Baumängel oder Verzögerungen entstehen?

Für Baumängel haftet in der Regel die ausführende Baufirma. Hier ist eine gewissenhafte Dokumentation hilfreich. Wer für Bauverzögerungen im Winter geradestehen muss, hängt von den Festlegungen im Bauvertrag ab. Hier sollten Sie vor allem auch mögliche Ausschlüsse in den Vertragswerken beachten.

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Schlagworte: bauen, Bauplanung, Baustoffe, Hausbau

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