Rohbau bauen lassen
Wer den Rohbau vom Profi bauen lässt und den Innenausbau selbst stemmt, kann die Baukosten signifikant senken. Hier gibt es alle Infos zum Rohbau: von den Bauphasen, über die Bauzeit bis hin zu den Preisen.
Rohbauhäuser
Eine Übersicht mit Bildern, Grundrissen und Preisen
Schritt für Schritt zum fertigen Rohbau
Bis der Rohbau aus Fundament, Mauerwerk und Dach steht und das Richtfest gefeiert werden kann, müssen verschiedene, aufeinander aufbauende Arbeitsschritte auf der Baustelle erfolgen.
Schritt eins: Baustelle einrichten und Baugrube ausheben
Im ersten Schritt liefert das Bauunternehmen die notwendigen Geräte und Baustoffe an die Baustelle, die es für eine zügige Durchführung des Bauvorhabens benötigt.
Dazu zählen Bagger und Betonmischer, aber auch Baukran und Sanitäre Anlagen für die Arbeiter. Dann schaffen die Bauarbeiter einen belastbaren Bauuntergrund für das Gebäude. Dafür entfernen sie störende Bäume und Büsche, die den Aushub der Baugrube behindern. Schließlich schachten sie – sofern eine Unterkellerung des Gebäudes geplant ist – die Baugrube aus. Soll lediglich eine Bodenplatte gelegt werden, fällt das Ausheben der Grube weg. Der Boden wird nur wenig ausgebaggert, die Sohle geebnet und verdichtet.
Schritt zwei: Der Sockel wird errichtet
Als Sockel des Hauses kommen zwei verschiedene Möglichkeiten in Betracht: ein untergeschossiger Keller oder eine ebenerdige Bodenplatte.
In beiden Fällen wird die Baugrubensohle mit einem „Teppich“ aus Kies oder Magerbeton versehen. Diese sogenannte „Sauberkeitsschicht“ schützt das Gebäude vor aufsteigender Feuchtigkeit und gleicht Unebenheiten aus. Auf die Sauberkeitsschicht kommt häufig eine isolierende Dämmschicht als Frostschutz. Erst jetzt wird das Fundament aus Stahlbeton in eine Schalung gegossen. Auf dieser Bodenplatte werden später die tragenden Mauern des Hauses errichtet.
Schritt drei: Anschluss an Wasser, Strom und Glasfaserleitungen
Um eine Standardwohnqualität zu gewährleisten, benötigt jeder Neubau einen Anschluss an:
- das Stromnetz
- den Glasfaser-, DSL- oder Kabelanschluss für Internet, Telefon und TV
- Gas- oder eine andere Wärmeversorgung
- Frischwasserzufuhr
- Schmutzwasserentsorgung
Dafür müssen Kanäle verlegt werden, die das Grundstück mit den öffentlichen Versorgerleitungen verbindet. Die Zugänge werden – häufig in Form eines Mehrspatenbaukörpers, der aus mehreren nebeneinanderliegenden Leerrohren besteht – ebenfalls während der Rohbauphase gelegt.
Schritt vier: Mauern und Dach entstehen
Ist die Bodenplatte vollständig durchgetrocknet, können die Maurer oder Ingenieure und etwas später die Zimmermänner ihre Arbeit aufnehmen.
Zuerst entstehen die Wände. Bei Massivhäusern mauern die Maurer jede Wand Stein auf Stein, bei Fertighäusern montieren Ingenieure Holzwände, die bereits in der Fabrik vorgefertigte wurden. Nun können Geschosstreppen gebaut, und Decken eingezogen werden. Zum Schluss bauen die Zimmermänner den Dachstuhl auf. Mit der Fertigstellung des Dachstuhls ist die Rohbauphase abgeschlossen. Jetzt muss er nur noch von einem Statiker des Bauaufsichtsamtes geprüft werden – dann wird das Richtfest gefeiert.
Übrigens: Welche Arbeiten die Fertigstellung eines Rohbaus umfasst, ist gesetzlich nicht geregelt. Diese sollten deshalb vertraglich genau festgehalten werden.
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Vor- und Nachteile der Ausbaustufe „Rohbau“
Wie bei nahezu jedem größeren Projekt, gibt es beim Kauf eines Rohbauhauses im Vergleich mit dem Kauf eines schlüsselfertigen Eigenheims eine Reihe von Vor- und Nachteilen:
Vorteile eines Rohbauhauses
- Kosteneinsparung von Handwerkerlohn durch Eigenleistung beim Innenausbau
- die sogenannte „Muskelhypothek“ kann bessere Konditionen bei der Kreditvergabe schaffen
Nachteile eines Rohbauhauses
- umfangreiches handwerkliches Geschick sowie viel Know-How notwendig
- höherer Zeitaufwand dadurch evtl. finanzielle Doppelbelastung durch längere Mietkosten
- hohe körperliche Belastung
- keine professionelle Ausführung und Beratung
- bei selbstverursachten Baumängeln kein Anspruch auf Behebung durch Gewährleistung des Bauunternehmens
- Beschaffung der Materialien in Eigenregie
- Spezialwerkzeug muss auf eigene Kosten gekauft oder geliehen werden
- weitere Kosten durch notwendige Versicherung von Bauhelfern sowie die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau)
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