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So können Sie mit Eigenleistungen beim Hausbau sparen

Wer beim Hausbau Geld sparen möchte, hat die Möglichkeit, selbst anzupacken. Bei diesem großen Projekt gibt es viele kleine Arbeiten, die Sie erledigen können, ohne dafür auf teure Profis setzen zu müssen. Trotzdem ist Vorsicht geboten – die eigene Arbeit auf der Baustelle bringt unter Umständen auch Gefahren mit sich. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Aufgaben Sie als Bauherr selbst übernehmen können und welche Vor- und Nachteile Eigenleistungen beim Hausbau haben.

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Das Wichtigste zur Eigenleistung beim Hausbau auf einen Blick:

  • Bauherren können viele kleinere Aufgaben selbst übernehmen und bis zu 20 Prozent der Baukosten sparen.
  • Sie können oft einen großen Teil der Eigenleistungen als Eigenkapital bei der Baufinanzierung nutzen und bessere Kreditkonditionen erhalten.
  • Insbesondere bei komplexen Aufgaben sollten jedoch Profis arbeiten, da hier eine Gewährleistung besteht und mögliche Fehler viel Geld kosten.
  • Schätzen Sie vorab die eigene Leistungsfähigkeit realistisch ein und kalkulieren Sie, wie viel Zeit Sie und Ihre Helfer in den Hausbau investieren können.

Was ist eine Muskelhypothek?

Der Begriff Muskelhypothek ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Eigenleistungen der Baufamilie. Wenn Sie sich selbst um bestimmte Arbeiten kümmern, müssen Sie hierfür keine Handwerker einsetzen und bezahlen. Das macht den Bau der Immobilie um bis zu 20 Prozent günstiger und erhöht die Eigenkapitalquote.

Der Bauherr finanziert seine Immobilie durch seine Eigenarbeit günstiger, weshalb der umgangssprachliche Begriff auch den Wortteil Hypothek in sich trägt.

Umfang der möglichen Eigenleistung richtet sich nach den Ausbaustufen

Ob Sie die Muskelhypothek als Eigenkapital einbringen können, hängt unter anderem von den Ausbaustufen ab, welche die beauftragte Firma anbietet.

Da es hier aber keine Normierungen gibt, sollten Sie in jedem Fall direkt die Firma kontaktieren und sich über die vorhandenen Ausbaustufen informieren. Wenn Ihre Baufirma lediglich bezugsfertige Häuser anbietet, können Sie wenig oder gar keine Eigenleistung beim Bau erbringen. Das spiegelt sich auch im Preis für das Haus wieder.

Wenn das Bauunternehmen ein sogenanntes Ausbauhaus anbietet, ist zwar das Grundangebot günstig, dafür müssen Sie aber viele handwerkliche Aufgaben selbst übernehmen.

Während einige Bauunternehmen nur eine bestimmte Variante anbieten (entweder bezugsfertig oder Ausbauhaus), gibt es auch die Möglichkeit, den Ausbau des Hauses über ein Stufenmodell selbst zu konfigurieren. Viele Anbieter ermöglichen hier bis zu fünf verschiedene Ausbaumodelle, bei denen der Preis mit jeder Stufe steigt, während die zusätzlichen Fertigstellungskosten sinken.

Bei besonders günstigen Angeboten ist davon auszugehen, dass die Firma schlichtweg nicht bezugsfertig baut und somit, selbst beim umfangreichsten Bauangebot, noch Eigenarbeit anfällt.

Vor- und Nachteile der Muskelhypothek

Bei der Muskelhypothek geht es in erster Linie darum, mit Eigenleistungen zu sparen und die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Die Berücksichtigung von Eigenleistungen als Eigenkapital sorgt häufig für bessere Kreditkonditionen und geringere monatliche Belastungen nach Abschluss der Hypothek.

Wer sich bei bestimmten Aufgaben auf die eigene Leistung verlässt, hat zudem eine bessere Planungssicherheit und macht sich weniger abhängig von externen Dienstleistern.

Was in der Theorie schön und einfach klingt, bringt in der Praxis jedoch auch einige Nachteile mit sich. Meist verzögert sich die Bauzeit bei einer Muskelhypothek deutlich, da der Bauherr häufig langsamer arbeitet als spezialisierte Unternehmen.

Zudem haben selbst erfahrene Handwerker nicht in allen Bereichen eine ausreichende fachliche Qualifikation, um sämtliche Gewerke selbst zu erledigen. Während Sie bei Baufehlern einer externen Firma Gewährleistungsansprüche geltend machen können, entfallen diese bei der Muskelhypothek.

Gefährlich wird es vor allem, wenn Baufehler zunächst nicht auffallen und sich erst einige Monate oder sogar Jahre später bemerkbar machen. Das kann im Nachhinein hohe Kosten verursachen.

So viel Geld sparen Sie mit Eigenleistungen beim Hausbau

Die Ersparnis durch Eigenleistungen beim Hausbau hängt vor allem davon ab, wie viele Handwerker Sie privat kennen und wie gut Ihr eigenes handwerkliches Geschick ist. Als Richtwert gilt: Wer bereit ist, 20 Stunden pro Woche neben seinem Beruf und der Familie zu investieren, kann etwa 10 Prozent der Baukosten durch Eigenleistung einsparen.

Art der Eigenleistung Zeitaufwand Einsparung in Leipzig Einsparung in München
Trockenbau 102 Std. 3.162 € 4.085 €
Fensterbänke einsetzen 3 Std. 105 € 124 €
Fliesen und Platten legen 48 Std. 1.824 € 1.919 €
Zimmertüren einbauen 79 Std. 2.686 € 3.173 €
Maler- und Lackierarbeiten 94 Std. 3.263 € 3.775 €
Bodenbeläge einbauen 89 Std. 3.092 € 3.553 €
Tapezierarbeiten 31 Std 1.075 € 1.238 €
Außenanlage 30 Std. 975 € 1.000 €
Gesamt 476 Std. 16.182 € 18.867 € €

Alle Zahlen beziehen sich auf Angaben des VBP (Verband Deutscher Bauherren e.V.) aus dem Jahr 2017. Mittlerweile haben sich die Preise für Rohstoffe, Baumaterialien und Fachpersonal stark erhöht. Da sich genaue Angaben derzeit kaum tätigen lassen, sollte 2022 mit einem allgemeinen Preisanstieg von 20 bis 25 % in den genannten Bereichen gerechnet werden.

Welche einfachen Eigenleistungen kann ich beim Hausbau selbst übernehmen?

In diesem Abschnitt gehen wir darauf ein, welche einfachen Arbeiten Bauherren selbst übernehmen können – auch wenn sie handwerklich nicht besonders begabt sind:

Maler- und Tapezierarbeiten

Sie müssen lediglich die Materialien wie Farbe, Pinsel und Rollen bezahlen. Das Einsparpotenzial gegenüber einem professionellen Maler liegt hier bei etwa 70 Prozent.

Laminat verlegen

Moderne Bodenbeläge wie Laminatböden können Laien stecken oder kleben. Wenn Sie einen Handwerker für diese Arbeit engagieren, zahlen Sie für Ihren Laminatboden etwa doppelt so viel pro Quadratmeter. Bei 50 m² sparen Sie mit der Eigenleistung etwa 1.200 bis 1.500 Euro.

Laminat verlegen - Eigenleistung

Fliesen verlegen

Auch Fliesenarbeiten im Neubau sind kein Hexenwerk. Fliesen kosten pro Quadratmeter etwa 40 bis 70 Euro. Der Materialpreis hängt unter anderem von der Form, Fertigung und Abriebklasse ab. Wenn Sie einen Handwerker kostenpflichtig engagieren, müssen Sie zusätzlich mit 30 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Trockenbau unterstützten

Mit dem arbeitsintensiven Trockenbau können Sie prozentual sehr viel sparen. Bis zu 70 Prozent der Kosten fallen weg, wenn Sie Arbeiten wie das Spachteln und Schleifen selbst übernehmen.

Außenanlagen pflegen

Viele Kleinigkeiten an den Außenanlagen können unerfahrene Bauherren ebenfalls übernehmen. Wenn Sie jedoch Wert auf eine hohe Qualität legen oder etwas Ausgefallenes haben möchten, sollten Sie einen Profi beauftragen.

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Welche Arbeiten sollten nur erfahrene Bauherren ausführen?

Mit Erfahrung und handwerklichem Geschick können Sie weitere Eigenleistungen beim Hausbau übernehmen. Hier sollten Sie aber realistisch hinterfragen, ob Sie wirklich das notwendige Wissen und Geschick haben, um diese Aufgaben ohne die Hilfe einer externen Firma durchzuführen.

Rohbauarbeiten

Arbeiten am Rohbau sind einer der kostenintensiveren Punkte bei der Errichtung eines Hauses. Nicht selten fällt die Hälfte der Baukosten für diesen Bereich an. Auch als erfahrener Handwerker können Sie hier nicht alles allein erledigen, aber zumindest mit anpacken und so in Bezug auf das gesamte Projekt viel Geld sparen.

Fenster, Türen und Treppen

Geübte Handwerker können Arbeiten an Fenstern, Türen und Treppen selbst übernehmen. Der größte Teil der Kosten entsteht aber ohnehin durch das benötigte Material, da der Lohnanteil meist niedrig ist. Durch die Eigenleistung sparen Sie hier also maximal 10 bis 30 Prozent.

Wände verputzen

Das Verputzen ist zwar sehr arbeitsintensiv, lohnt sich aber finanziell. Sie können bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen, wenn Sie hier selbst anpacken.

Wie viel Eigenleistung können Sie beim Hausbau erbringen?

Um Ihre Muskelhypothek optimal zu kalkulieren, sollten Sie vorab einschätzen, wie viel Eigenleistung Sie realistisch erbringen können. Pauschale Aussagen dazu gibt es nicht, da die eingebrachte Eigenleistung von mehreren Faktoren abhängt, zum Beispiel:

Wie viel Zeit kann ich investieren?

Für die Kalkulation der Muskelhypothek ist Ihre eigene Zeit am wichtigsten. Wer einem Vollzeitjob nachgeht und sich zeitgleich noch um die Familie kümmert, kann vermutlich nicht noch 20 bis 30 Stunden pro Woche auf der Baustelle verbringen.

Bedenken Sie dabei auch, dass Sie wahrscheinlich länger brauchen als ein professioneller Handwerker. Dieser benötigt für Eigenleistungen wie Maler- und Putzarbeiten bei einem 140 m² großen Haus beispielsweise etwa fünf Arbeitswochen. Laien arbeiten fast doppelt so lang.

Wie viele Helfer habe ich?

Wenn Sie einen großen Freundes- und Bekanntenkreis haben, können Sie natürlich auch mit mehr Leistung rechnen. Klären Sie jedoch vorher ab, wie viel Zeit Ihre Freunde und Bekannten haben und mit wie viel Hilfe Sie tatsächlich rechnen können.

Welche handwerklichen Fähigkeiten kann ich einbringen?

Sowohl Ihre eigenen Fähigkeiten als auch die Ihrer Helfer tragen maßgeblich dazu bei, wie schnell Sie die Aufgaben erledigen. Hier ist es wichtig, das Können korrekt einzuschätzen und richtig zu kalkulieren.

Berücksichtigen Banken Eigenleistungen als Eigenkapital bei der Baufinanzierung?

In der Regel erkennen Banken die Muskelhypothek bei der Kreditvergabe an. Sie können hier meist bis zu 30 Prozent der gesamten Baukosten anrechnen. Welche Summe genau das Kreditinstitut bei der Baufinanzierung berücksichtigt, hängt von Ihrer Kalkulation ab. Wenn Sie selbst Fachmann sind oder Helfer aus dem Handwerk haben, fällt diese natürlich höher aus.

Für die Bank die Eigenleistung berechnen
Der beste Anhaltspunkt zur Bewertung möglicher Eigenleistungen ist die investierte Zeit. Berechnen Sie die Eigenleistung für die Bank. Berücksichtigen Sie dabei, wie viel Zeit Sie und Ihre Helfer wöchentlich investieren und welche Fähigkeiten Sie mitbringen. Auf dieser Basis kann die Bank die Höhe der Muskelhypothek besser bewerten. Wenn ein Bauunternehmen oder ein Bauplaner mit im Spiel ist, weist dieser den Arbeitslohn aus, der für die erbrachten Leistungen fällig geworden wäre. Dieser kann dann ein zu eins als Eigenleistung eingebracht werden. Wenn Sie sich selbst darum kümmern, nutzen Sie am besten den Kostenvoranschlag. Die Summe, die nach Abzug der Materialkosten übrig bleibt, ist dann die Eigenleistung.

Tipps und Tricks für Eigenleistungen beim Hausbau

Im Folgenden geben wir Ihnen hilfreiche Tipps und Tricks, mit denen Sie die Eigenleistung beim Hausbau optimieren und absichern:

Lassen Sie sich beraten und versuchen Sie nicht, alles auf eigene Faust zu kalkulieren.

Halten Sie Eigenleistungen im Bauvertrag fest und protokollieren Sie diese während der Bauzeit.

Informieren Sie sich über die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Versichern Sie Ihre Helfer für den Schutz auf der Baustelle.

Schätzen Sie Ihre und die Fähigkeiten Ihrer Unterstützer richtig ein.

Legen Sie Wert auf hochwertige Materialien aus Fachgeschäften und kalkulieren Sie mehr Geld für Materialkosten ein.

Rechnen Sie mit einer längeren Bauzeit als geplant.

Bauen Sie das Haus in Etappen.

Lassen Sie die Profiarbeit zuerst machen, um die Gewerke durch Fehler bei den Eigenleistungen nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

Fazit:

Ob als erfahrener Heimwerker oder Laie: Sie können beim Hausbau durch die Muskelhypothek viel Geld sparen, indem Sie kleinere Aufgaben selbst übernehmen. Bei fachspezifischen und gefährlichen Arbeiten sollten Sie aber den Profis den Vorrang lassen, um keine Fehler zu begehen, die Sie in Gefahr bringen oder langfristig viel Geld kosten.

Häufig gestellte Fragen zur Eigenleistung beim Hausbau

Welche Eigenleistungen lohnen sich beim Hausbau?

Es lohnen sich vor allem arbeitsintensive Aufgaben, die keine außerordentlichen Fähigkeiten erfordern, wie Schleifen, Tapezieren oder Streichen. Denn die Materialkosten sind hier oft relativ niedrig und der Arbeitslohn hoch.

Wann sollte ich auf Fachleute zurückgreifen?

Alle Arbeiten, die eine fachliche Qualifikation erfordern, sollten Experten ausführen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Dazu zählt zum Beispiel die Installation von Sanitär- und Elektroanlagen. Wenn Sie keine entsprechende Ausbildung haben, sollten Sie dies den Profis überlassen.

Auch bei Aufgaben mit hohen Materialkosten und niedrigen Lohnkosten ist es sinnvoll, auf externe Spezialisten zurückzugreifen.

Kann ich meine Eigenleistung beim Hausbau steuerlich geltend machen?

Eigenleistungen werden beim Hausbau steuerlich nicht berücksichtigt. Sie haben aber die Möglichkeit, zumindest Teile der Kosten für externe Dienstleistungen beim Hausbau abzusetzen.

Mehr zu: Bauen
Schlagworte: Hausbau, Kosten, Sparen

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