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Nachhaltig und gesund: Moderner Hausbau mit Hanfbeton

Hanfbeton, auch Hanfkalk genannt, ist ein aus natürlichen Materialien komponierter Verbundwerkstoff. Er besteht, wie der Name bereits impliziert, aus dem Leichtholzanteil der Hanfpflanze und einem Bindemittel auf Kalkbasis. Das Leichtholz ist ein Abfallprodukt der Hanf- und Flachsindustrie, es handelt sich um kleine holzige Teile namens Hanfschäbe, die mit dem Kalkgemisch zu einer Masse vermischt werden.

 

Wir erkunden gemeinsam, welche Eigenschaften dieser Stoff hat und wie er sich einsetzen lässt. Wenn Sie ein Faible für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz haben, dann begleiten Sie uns auf diesem Exkurs.

Das Wichtigste zum Hanfbeton auf einen Blick:

  • Hanfbeton vereint als Baustoff viele Vorteile.
  • Damit lassen sich Wände mauern, Fertigteile erstellen und Flächen isolieren.
  • Umwelt- und gesundheitsbewusste Bauherren sollten das Material ins Auge fassen.
  • Die Kosten für das Bauen mit Hanfbeton sind moderat.

Das passende Material für Sie? Die Eigenschaften von Hanfbeton

Bei der Herstellung von Hanfbeton kommen Materialien zum Einsatz, die schon unsere frühesten Vorfahren kannten. Hanf und Kalk stammen direkt aus der Natur. Entsprechend enthält der daraus resultierende Baustoff keine Schadstoffe und besitzt weitere natürliche Eigenschaften, die beim nachhaltigen Bauen von großem Interesse sind.

 

Hier die wichtigsten Merkmale von Hanfkalk im Überblick:

Hanfbeton wirkt wärmedämmend.
Er speichert und reflektiert Wärme.
Der Stoff wärmt im Winter und kühlt im Sommer.
Das Material ist vollständig schadstofffrei.
Es wirkt außerdem schallisolierend.
Damit sorgt es für eine angenehme Raumakustik.
Hanfbeton reguliert die Luftfeuchtigkeit.
Der Stoff neutralisiert Gerüche durch Ionisierung.
Das Material ist extrem langlebig und wiederverwertbar.
Es unterbindet die Schimmelbildung (alkalisch).
Die Energiebilanz beträgt -90 Prozent CO2.
An keinem Punkt fällt schädlicher Abfall an.
Hanfkalk unterstützt die leichte Bauweise.
Er ist resistent gegen Ungezieferbefall.
Außerdem dient Hanfbeton dem Brandschutz.

Die Vorteile von Hanfbeton beim Hausbau

Die zahlreichen Vorteile des Baumaterials lassen sich kaum übersehen. Hanfbeton hat in vielen Themenfeldern vom Klimaschutz über die Raumklimaregulierung und die Haltbarkeit bis hin zur Wärme- und Schalldämmung die Nase vorn. Für Insekten und Mäuse stellt der Stoff keine Nahrungsquelle dar, bleibt also unangetastet.

Besonders interessant ist die folgende Eigenschaft: Durch Wettereinflüsse versteinert das Material mit der Zeit und erzielt dabei eine Härte, die dem regulären Beton ähnelt. Dabei bleibt es so elastisch, dass es Erdbewegungen – im schlimmsten Fall auch Erdbeben – standhalten kann.

Ein vollständiges Haus aus Hanf bleibt für die meisten Bauherren aktuell unter anderem aufgrund des noch vergleichsweisen hohen Preises eher Traum als Realität; doch kann dieser Stoff an vielen Stellen althergebrachte Materialien ersetzen, die keine so gute Bilanz aufweisen.

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Und was ist der wichtigste Nachteil? Hanfbeton ist zwar sehr fest und formstabil, verfügt aber nur über eine geringe Druckfestigkeit. Wer sich dafür entscheidet, das Material in mehrgeschossiger, monolithischer Massivbauweise einzusetzen, muss es mit einem Ständerwerk versehen, das einen Teil der Lasten trägt. Mit der Wahl für einen Bungalow ließe sich das womöglich eher realisieren.

Wo am Haus kommt Hanfbeton zum Einsatz?

Hanfbeton ist vielseitig verwendbar, in Form von Hanfsteinen lassen sich daraus sogar Wände mauern. In diesem Fall benötigt das Gebäude nicht einmal mehr eine zusätzliche Dämmung, denn bei einer Mauerdicke von 40 cm ergibt sich von selbst ein U-Wert von niedrigen 0,18. Nur noch 5 cm mehr und das Haus hat den Passivhaus-Standard erreicht.

Auch Ihren Estrich können Sie aus Hanfbeton erstellen, ebenso wie die Dachisolierung und andere Wärme- und Schallisolierungen.

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Hanfstein und einiges mehr: Wie kommt Hanfbeton zum Einsatz?

Hanfsteine sind, wie wir bereit wissen, vorproduzierte Teile, die sich genau wie andere Steine vermauern lassen. Sie gibt es in vielen verschiedenen Größen. Fertigbauteile aus Hanfbeton können aber auch ganze Wandflächen sein, die im Modulsystem ein Gebäude oder einen Gebäudeteil bilden.

Daneben greifen viele Bauherren zu Hanfkalk, der sich per Spritzverfahren auftragen lässt, zum Beispiel um Außenwände gegen Schall und Kälte zu isolieren. Außerdem wird das Material häufig wie Beton in Schalungen eingebracht, um daraus vor Ort die passenden Bauteile zu formen.

Hanfbeton, Hanfsteine, Hanfschäben, Hanfkalk: Sind das alles Synonyme?

Die in der Überschrift genannten Begriffe kommen allesamt in unserem Ratgeber vor. Die Wörter Hanfbeton und Hanfkalk sind durchaus als Synonyme zu betrachten, eventuell lässt sich ein Unterschied in der Anwendung feststellen: Während die Bezeichnung „Hanfkalk“ meistens im Spritzverfahren Verwendung findet, ist bei Verschalungen oft von „Hanfbeton“ die Rede. Hanfsteine können für ganze Mauern zum Einsatz kommen.

Hanfschäben stellen das Rohmaterial aus der Hanfpflanze dar, an dieser Stelle ist noch kein Bindemittel und damit auch kein Kalk im Spiel. Die Industrie verarbeitet die widerstandfähigen Fasern nicht nur zu Hanfbeton, sondern auch zu Seilen, Schiffssegeln, Papier, Lacken und Textilien.

Für wen eignet sich das Bauen mit Hanfbeton besonders?

Wenn Sie den Bau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses planen, sollten Sie ein Auge auf Hanfbeton als Baustoff werfen. Daneben besteht auch die Möglichkeit, größere gewerbliche oder öffentliche Gebäude aus diesem Material zu erstellen, allerdings findet das deutlich seltener statt. Der Grund dafür liegt in der bereits erwähnten geringen Druckfestigkeit, die die Errichtung von Großgebäuden komplizierter macht.

Bauherren, die eine besondere Verantwortung für Klima und Umwelt verspüren, entscheiden sich besonders häufig für Hanfbeton oder Hanfsteine. Auch wer erhöhten Wert auf ein natürlich reguliertes Raumklima legt und dabei keine verringerte Haltbarkeit seines Hauses in Kauf nehmen möchte, stößt früher oder später auf dieses Material.

Bauen mit Hanf: Ein Blick auf die Kosten

Bei allen Vorteilen: Bringt das Bauen mit Hanf erhöhte Kosten mit sich? Hanfschäben und Kalkzement sind relativ kostengünstige Materialien, allerdings ist die Verbreitung von Hanfbeton derzeit noch gering. Darum siedeln sich die Kosten für das Bauen mit Hanf derzeit nicht am unteren Rand, sondern eher im Mittelfeld an.  eine Auswahl an Preisen für Hanfsteine:

  • 8-cm-Steine für die Innenwanddämmung: rund 32 Euro netto/qm
  • 12-cm-Steine für die Innenwanddämmung rund 39 Euro netto/qm
  • 24-cm-Steine für die Außenwand rund 82 Euro netto/qm
  • 38-cm-Steine für die Außenwand rund 126 Euro netto/qm

Hinzu kommen bei jeder Position noch die Umsatzsteuer und Lieferkosten.

60 mm dicke Trockenbau-Dämmplatten aus Hanf schlagen mit etwa 8 Euro je Quadratmeter zu Buche.  siedelt sich die Hanfdämmung mit allem Drum und Dran zwischen 10 und 35 Euro je Quadratmeter an. Damit liegen die Kosten ungefähr im mittleren Bereich, aber oberhalb von Mineralwolle und Steinwolle.

Hydraulischer Kalk ist für etwa 15 Euro je 25-Kilo-Sack zu haben. 200 Liter Hanfschäben kosten ungefähr 16 Euro. Aus diesen beiden Komponenten können Sie sich Ihre eigene Mischung zusammenstellen.

Bitte beachten:
Die Kosten für ein Haus aus Hanf lassen sich nicht pauschal berechnen, es kommt dabei auf die Größe und Komplexität des Gebäudes an. Außerdem steht die Frage im Raum, welche Steindicke Sie wählen und was außer den Wänden noch alles aus Hanfbeton besteht. Eine solide Kostenkalkulation führt der Architekt Ihrer Baufirma durch, der mit allen Parametern des konkreten Projekts vertraut ist.

Fazit:

Hanf und Kalk sind uralte Baustoffe, die in modernen Zeiten wieder an Bedeutung gewinnen. Sie dienen dem Klima- und Umweltschutz und weisen dazu viele weitere Vorteile auf. Allein an Druckfestigkeit mangelt es dem Material. Trotzdem lohnt es sich, einen genauen Blick auf den Hanfbeton zu werfen.

Häufig gestellte Fragen zum Hanfbeton

Gibt es in Deutschland schon Häuser aus Hanf?

Seit dem 6. Jahrhundert bauen Menschen Häuser aus Hanf, es handelt sich also um keine neue Erfindung. Moderne Hanfhäuser stehen bereits in vielen Ländern der Erde, darunter Frankreich, Italien, die Schweiz, die USA und auch Deutschland. Im November 2019 entstand Deutschlands erstes Fertighaus aus Hanfbeton, seitdem wird fleißig weitergebaut.

Darf jedes Bauunternehmen Hanf verwenden?

Jedes  Bauunternehmen kann Hanfbeton in sein Sortiment aufnehmen. Leider ist es noch nicht so weit, dass tatsächlich jeder Anbieter mit diesem Baustoff dient. Wahrscheinlich müssen Sie sich bei Interesse erst geduldig umhören, bis Sie die passende Firma für Ihre Zwecke gefunden haben.

Für kleine, statisch nicht relevante Partien und bei entsprechend vorhandener Expertise können Sie auch selbst den Betonmischer anwerfen und Ihr Baumaterial eigenhändig produzieren, um es anschließend zu verwenden.

Wie sieht das Zukunftspotenzial für Hanfbeton aus?

Da der Klimaschutz immer wichtiger wird und Hanfbeton eine negative CO2-Bilanz aufweist, ist dem Baustoff wahrscheinlich eine große Zukunft beschieden. Die Produktion von regulärem Beton hingegen geschieht unter hohem Energieaufwand, darum sucht die Industrie nach nachhaltigen Alternativen. Besonders an kleineren Bauten kann Hanfbeton den Beton problemlos ersetzen.

Lässt sich Hanfbeton auch mit anderen Baustoffen kombinieren?

Ja, das geht ohne Weiteres. Sie als Bauherr entscheiden, wo Sie Hanfbeton einsetzen und an welchen Stellen andere Materialien zum Einsatz kommen. Sie müssen kein ganzes Haus aus Hanf errichten, es gibt noch viele andere umweltgerechte Materialien auf dem Markt, die Sie gern als Ergänzung wählen dürfen.

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Schlagworte: bauen, Baustoffe, Nachhaltigkeit

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