Das passende Material für Sie? Die Eigenschaften von Hanfbeton
Bei der Herstellung von Hanfbeton kommen Materialien zum Einsatz, die schon unsere frühesten Vorfahren kannten. Hanf und Kalk stammen direkt aus der Natur. Entsprechend enthält der daraus resultierende Baustoff keine Schadstoffe und besitzt weitere natürliche Eigenschaften, die beim nachhaltigen Bauen von großem Interesse sind.
Hier die wichtigsten Merkmale von Hanfkalk im Überblick:
Die Vorteile von Hanfbeton beim Hausbau
Die zahlreichen Vorteile des Baumaterials lassen sich kaum übersehen. Hanfbeton hat in vielen Themenfeldern vom Klimaschutz über die Raumklimaregulierung und die Haltbarkeit bis hin zur Wärme- und Schalldämmung die Nase vorn. Für Insekten und Mäuse stellt der Stoff keine Nahrungsquelle dar, bleibt also unangetastet.
Besonders interessant ist die folgende Eigenschaft: Durch Wettereinflüsse versteinert das Material mit der Zeit und erzielt dabei eine Härte, die dem regulären Beton ähnelt. Dabei bleibt es so elastisch, dass es Erdbewegungen – im schlimmsten Fall auch Erdbeben – standhalten kann.
Ein vollständiges Haus aus Hanf bleibt für die meisten Bauherren aktuell unter anderem aufgrund des noch vergleichsweisen hohen Preises eher Traum als Realität; doch kann dieser Stoff an vielen Stellen althergebrachte Materialien ersetzen, die keine so gute Bilanz aufweisen.
Auch interessant:

Welches Haus soll es sein?
Unser Hausfinder bietet Ihnen über 2.000 Häuser an – mit einer einfachen Filterfunktion sortieren Sie sich Ihre Immobilie ganz nach Ihrem Geschmack.
Jetzt Traumhaus suchen & finden!
Und was ist der wichtigste Nachteil? Hanfbeton ist zwar sehr fest und formstabil, verfügt aber nur über eine geringe Druckfestigkeit. Wer sich dafür entscheidet, das Material in mehrgeschossiger, monolithischer Massivbauweise einzusetzen, muss es mit einem Ständerwerk versehen, das einen Teil der Lasten trägt. Mit der Wahl für einen Bungalow ließe sich das womöglich eher realisieren.
Wo am Haus kommt Hanfbeton zum Einsatz?
Hanfbeton ist vielseitig verwendbar, in Form von Hanfsteinen lassen sich daraus sogar Wände mauern. In diesem Fall benötigt das Gebäude nicht einmal mehr eine zusätzliche Dämmung, denn bei einer Mauerdicke von 40 cm ergibt sich von selbst ein U-Wert von niedrigen 0,18. Nur noch 5 cm mehr und das Haus hat den Passivhaus-Standard erreicht.
Auch Ihren Estrich können Sie aus Hanfbeton erstellen, ebenso wie die Dachisolierung und andere Wärme- und Schallisolierungen.
Auch interessant:

Hanfstein und einiges mehr: Wie kommt Hanfbeton zum Einsatz?
Hanfsteine sind, wie wir bereit wissen, vorproduzierte Teile, die sich genau wie andere Steine vermauern lassen. Sie gibt es in vielen verschiedenen Größen. Fertigbauteile aus Hanfbeton können aber auch ganze Wandflächen sein, die im Modulsystem ein Gebäude oder einen Gebäudeteil bilden.
Daneben greifen viele Bauherren zu Hanfkalk, der sich per Spritzverfahren auftragen lässt, zum Beispiel um Außenwände gegen Schall und Kälte zu isolieren. Außerdem wird das Material häufig wie Beton in Schalungen eingebracht, um daraus vor Ort die passenden Bauteile zu formen.
Hanfbeton, Hanfsteine, Hanfschäben, Hanfkalk: Sind das alles Synonyme?
Die in der Überschrift genannten Begriffe kommen allesamt in unserem Ratgeber vor. Die Wörter Hanfbeton und Hanfkalk sind durchaus als Synonyme zu betrachten, eventuell lässt sich ein Unterschied in der Anwendung feststellen: Während die Bezeichnung „Hanfkalk“ meistens im Spritzverfahren Verwendung findet, ist bei Verschalungen oft von „Hanfbeton“ die Rede. Hanfsteine können für ganze Mauern zum Einsatz kommen.
Hanfschäben stellen das Rohmaterial aus der Hanfpflanze dar, an dieser Stelle ist noch kein Bindemittel und damit auch kein Kalk im Spiel. Die Industrie verarbeitet die widerstandfähigen Fasern nicht nur zu Hanfbeton, sondern auch zu Seilen, Schiffssegeln, Papier, Lacken und Textilien.
Für wen eignet sich das Bauen mit Hanfbeton besonders?
Wenn Sie den Bau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses planen, sollten Sie ein Auge auf Hanfbeton als Baustoff werfen. Daneben besteht auch die Möglichkeit, größere gewerbliche oder öffentliche Gebäude aus diesem Material zu erstellen, allerdings findet das deutlich seltener statt. Der Grund dafür liegt in der bereits erwähnten geringen Druckfestigkeit, die die Errichtung von Großgebäuden komplizierter macht.
Bauherren, die eine besondere Verantwortung für Klima und Umwelt verspüren, entscheiden sich besonders häufig für Hanfbeton oder Hanfsteine. Auch wer erhöhten Wert auf ein natürlich reguliertes Raumklima legt und dabei keine verringerte Haltbarkeit seines Hauses in Kauf nehmen möchte, stößt früher oder später auf dieses Material.
Bauen mit Hanf: Ein Blick auf die Kosten
Bei allen Vorteilen: Bringt das Bauen mit Hanf erhöhte Kosten mit sich? Hanfschäben und Kalkzement sind relativ kostengünstige Materialien, allerdings ist die Verbreitung von Hanfbeton derzeit noch gering. Darum siedeln sich die Kosten für das Bauen mit Hanf derzeit nicht am unteren Rand, sondern eher im Mittelfeld an. eine Auswahl an Preisen für Hanfsteine:
- 8-cm-Steine für die Innenwanddämmung: rund 32 Euro netto/qm
- 12-cm-Steine für die Innenwanddämmung rund 39 Euro netto/qm
- 24-cm-Steine für die Außenwand rund 82 Euro netto/qm
- 38-cm-Steine für die Außenwand rund 126 Euro netto/qm
Hinzu kommen bei jeder Position noch die Umsatzsteuer und Lieferkosten.
60 mm dicke Trockenbau-Dämmplatten aus Hanf schlagen mit etwa 8 Euro je Quadratmeter zu Buche. siedelt sich die Hanfdämmung mit allem Drum und Dran zwischen 10 und 35 Euro je Quadratmeter an. Damit liegen die Kosten ungefähr im mittleren Bereich, aber oberhalb von Mineralwolle und Steinwolle.
Hydraulischer Kalk ist für etwa 15 Euro je 25-Kilo-Sack zu haben. 200 Liter Hanfschäben kosten ungefähr 16 Euro. Aus diesen beiden Komponenten können Sie sich Ihre eigene Mischung zusammenstellen.
Die Kosten für ein Haus aus Hanf lassen sich nicht pauschal berechnen, es kommt dabei auf die Größe und Komplexität des Gebäudes an. Außerdem steht die Frage im Raum, welche Steindicke Sie wählen und was außer den Wänden noch alles aus Hanfbeton besteht. Eine solide Kostenkalkulation führt der Architekt Ihrer Baufirma durch, der mit allen Parametern des konkreten Projekts vertraut ist.
Sie haben noch nicht Ihr Traumhaus gefunden?
Hier sind unsere neun beliebtesten Eigenheime – einfach Infomaterial gratis anfordern!
Verwandte Artikel
Weitere interessante Artikel aus dem Hausbau-Ratgeber die zum Thema passen

Mit der Baugenehmigung allein ist es aber noch nicht getan – Was die Baufreigabe genau ist, warum sie auch ‘Roter Punkt’ genannt wird ...

Wir stellen die einzelnen Ansprechpartner für den Hausbau vor, umreißen ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld und machen Angaben zu den Kosten. ...

Wer sein Traumhaus baut, sollte vorab ausreichend Zeit in die Grundrissplanung investieren. Der Grundriss muss im Alltag optimal ...

Den Grundriss klassisch per Hand zeichnen? Oder doch eines der zahlreichen Online-Tools für die Grundrissplanung nutzen? Unsere Redaktion ...