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Holzdecke: Natürlich und modern wohnen

Arten und Eigenschaften, Ideen und Designs des natürlichen Multitalents

Eine Holzdecke? Oder doch lieber Beton? Wer einen Neubau plant, muss vieles abwägen. Die Deckenkonstruktion spielt dabei eine tragende Rolle. Nach dem Betonboom ab den 60er Jahren sind Holzdecken in der modernen Architektur wieder zum gefragten Mitbewohner geworden. Natürlich, wohngesund und vielseitig werden sie als tolles Gestaltungselement ins Wohndesign integriert und setzen Räume mit ihrem unvergleichlichen Charme in Szene.

Ob eine Holzbalkendecke mit Sichtbalken oder als Brettstapelvariante: Bauherren stehen verschiedene Arten der Deckenkonstruktion zur Auswahl. Höchste Zeit, die unterschiedlichen Holzdeckenarten vorzustellen, Vor- und Nachteile zu beleuchten und Gestaltungsmöglichkeiten kennen zu lernen.

Das Wichtigste zur Holzdecke auf einen Blick:

  • Ob gemütlich, puristisch, skandinavisch oder modern: Holzdecken bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten und haben eine 1 A-Ökobilanz.
  • Es gibt Holzbalkendecken, Brettstapeldecken sowie Hohlkastendecken – und damit für Einfamilienhäuser sowie für den Geschoss- und Wohnungsbau die optimale Lösung.
  • Der nachhaltige Baustoff Holz schafft ein gesundes Raumklima, reguliert die Feuchtigkeit und bietet ein wohnliches Ambiente.
  • Holzdecken sind leichter als Beton, extrem tragfähig und auch für verschiedene Spannweiten geeignet.
  • Die Nutzungsdauer kann bei modernen Konstruktionen über 100 Jahre betragen.

Welche Arten der Holzdecke gibt es?

Zu den gängigsten Varianten der Holzdecke zählen die Holzbalkendecke, die Massivholzdecke und die Hohlkastendecke. Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Arten der Holzdecke sowie ihren Aufbau, die Eigenschaften und Vor- und Nachteile vor.

Holzbalkendecke: Der Klassiker

Einfach und kostengünstig, aber gut. Kein Wunder, dass die Holzbalkendecke bis in die 1960er Jahre in nahezu jedes Haus oder Gebäude einzog. In den Jahren danach waren Betondecken absolut im Trend, doch heute kehren viele Baufamilien wieder bewusst zum natürlichen Klassiker zurück. Denn neben dem Kostenfaktor und einem wohngesunden Klima, ist die Holzbalkendecke sehr variabel einsetzbar. Es können verschiedene Ausbauformen und Materialien verwendet werden, je nach Bedarf und Geschmack.

Bei der Holzbalkendecke werden rechteckige Balken auf die Außenwände und die tragenden Innenwände aufgelegt. Hinzu kommt eine Holzschalung oder Holzplatte, mit der die Hölzer belegt werden. Die Balken können komplett sichtbar, teilweise sichtbar oder auch unsichtbar verlegt werden. Darüber kommt anschließend ein Dielenboden. Um den heutigen Ansprüchen an die Wärmedämmung gerecht zu werden, empfiehlt es sich, die Holzbalkendecke zusätzlich zu dämmen. Hier werden zwischen die Holzlatten flexible Dämmstoffe geklemmt. Meist wird Mineralwolle verwendet, da diese gut und günstig ist. Wer einen natürlichen Dämmstoff im Haus haben möchte, kann auch Matten aus Holzfasern oder Hanf wählen.

Vorteile der Holzbalkendecke

  • Einfacher Aufbau dank simpler Konstruktion
  • Kostengünstig
  • Große Spannweiten mit geringem Gewicht möglich
  • Kann relativ problemlos baulich verändert werden

Nachteile der Holzbalkendecke

  • Feuchteempfindlich
  • Zusätzliche Wärmedämmung und Schallisolierung notwendig
Holzbalkendecke

Die Holzbalkendecke sorgt für ein angenehmes Wohngefühl.

Massivholzdecke: Die Vorgefertigte

Brett an Brett reihen sich hier die massiven Hölzer aneinander. Darum hört man auch oft den Begriff Brettstapeldecke. Während man früher die Balken aneinanderlegte, werden die Bretter heute hochkant und stehend nebeneinander gelegt. Dennoch ist eine solche Massivholzdecke verhältnismäßig leicht – im Vergleich zu einer Betondecke. Die Holzkonstruktion eignet sich ideal sowohl für Einfamilienhäuser, als auch für Mehrfamilienhäuser. Die Deckenelemente werden in den meisten Fällen vorgefertigt und trocken geliefert. Sie können schnell verlegt werden und sind anschließend auch direkt belastbar. In diesem Punkt müssen Bauherren keine Kompromisse eingehen, da eine solche Konstruktion aus Massivholz extrem tragfähig ist.

Vorteile der Massivholzdecke

  • Angenehmes Raumklima dank Feuchtigkeitsregulierung und Wärme-Kälte-Ausgleich dank des natürlichen Baustoffs
  • Trittschall besser als bei der Holzbalkendecke

Nachteile der Massivholzdecke

  • Hoher Rohstoffbedarf
  • Höhere Kosten als bei der Holzbalkendecke
  • Zusätzliche Trittschall- und Wärmedämmung notwendig
Tipp: Dämmung durch Beschweren

  • Estrich verlegen: Um den Trittschall zu verbessern, kann ein schwimmender Estrich auf die Holzbalkendecke gelegt werden. Durch sein elastisches Gewicht wird die Übertragung der Schwingungen stark gedämpft. Ideal ist hier Zementestrich, da er diffusionsoffen, feuerwiderständig sowie feuchteunempfindlich ist und ohne Verschweißen verlegt wird. Da sich das Gewicht durch die zusätzliche Schicht erhöht, sollte man sich zuvor professionell beraten lassen.
  • Schotterschüttung, Steine oder Kies: Auch hier wird es dem Trittschall so schwer wie möglich gemacht. Dazu können Vollsteine, Kies und Schotterschüttungen verwendet werden. Ihr Gewicht und die Elastizität bewirken eine optimale Schalldämmung und Schallisolierung, da die Schwingungen nicht weitergeleitet werden. Ebenfalls gilt es, das hohe Gewicht und die Höhe des Fußbodens bei der Schüttung zu berücksichtigen.

Hohlkastendecke: Die Moderne

Besonders im Geschoss- und Wohnungsbau hat sich die Hohlkastendecke einen Namen gemacht. Durch ihre aneinandergesteckten Hohlkastenelemente aus Holz ergibt sich ein flächiges Deckenelement. Je nach Größe des Geschosses werden entsprechend viele solcher Deckenelemente aneinander geleimt. Die Hohlräume bieten schon ein gewisses Maß an Schallschutz und Wärmedämmung. Doch es kommt auf die individuellen Ansprüche und den Einsatz an. Um bessere Werte zu erreichen, eignen sich die Hohlräume ideal, um Dämm-Material, Brandschutzmatten oder Schüttgut zu integrieren. Besonders, wenn es sich um Geschosswohnungen oder öffentliche Gebäude wie Schulen oder Kindergärten handelt.

Vorteile der Hohlkastendecke

  • Sehr hohe Tragfähigkeit, aber geringes Eigengewicht
  • Große Spannweiten: Die Hohlkastenelemente können 16 Meter lang und bis zu 1,2 Meter breit sein
  • Hohlräume können optimal für zusätzlichen Wärme-, Schall- und Brandschutz genutzt werden - die Konstruktionshöhe bleibt aber niedrig
  • Teilweise höherer Schallschutz, als bei einer Betondecke
  • Vorgefertigte Kastenelemente, die flächig als Platte verlegt werden

Nachteile der Hohlkastendecke

  • Aufwendige Planung und Konstruktion
  • Teurer als andere Holzdeckenarten
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Tolle Gestaltungsmöglichkeiten einer Holzdecke

Ob im Wohnbereich, im Schlafzimmer, in der Küche oder auch im Bad: Holz kann heute überall seinen Charme spielen lassen. Mal rustikal, mal im skandinavischen Style oder auch ganz puristisch zeigt sich der Wohntrend von etlichen Seiten und bietet ein Potpourri an Designs und Gestaltungsmöglichkeiten.

Schön rustikal

Sichtbare, grobe Deckenbalken verleihen hohen Räumen ein besonderes Flair. Das Holz wirkt gemütlich, wohnlich und lässt sich mit jedem Wohnstil kombinieren.

Klein, aber fein

Weiß gestrichen, können Holzdecken auch niedrigen, kleinen Räumen zu mehr Ausstrahlung verhelfen und ein frisches, luftiges Ambiente zaubern.

Alles aus Holz

Mit Holz an Wänden und Decken zieht der entspannte Scandi-Trend Zuhause ein. Am besten ein helles Holz wählen und mit Möbeln im Factory-Design tolle Kontraste setzen. Toll auch in Farbkombinationen wie Mint, Lichtgrau oder Off-White.

Modern

Mit einer glatten Holzverschalung kann man klare Kante ziehen und Räume ganz modern und puristisch gestalten. Trotzdem bleibt der unverwechselbar wohnliche Charakter erhalten, den das Naturmaterial ausstrahlt.

Im Bad

Warm und gemütlich sorgen Holzelemente im Badezimmer für den passenden Wohlfühlfaktor. Welche Holzart Feuchtigkeit und Nässe trotzt, weiß ein Fachmann – daher unbedingt beraten lassen.

Holz-Innendesign

Innendesign aus verschiedenen Holzelementen.

Badezimmer Holzdesign

Bad im Holzdesign

Was kostet eine Holzdecke?

Eins vorweg: Holz ist günstiger als Beton, Teak ist das teuerste Holz, Fichte die kostengünstigste Alternative. Jedoch fallen die Kosten je nach Holzart immer unterschiedlich aus, da die Holzpreise am Markt stetig schwanken. Hohlbalkendecken sind in jedem Fall teurer als Holzbalkendecken. Zudem spielen auch die individuellen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz eine große, preisliche Rolle. Darüber hinaus ist die Qualität des Holzes entscheidend: handelt es sich um frisches Holz mit einer gewissen Restfeuchte oder um gut abgelagertes Holz? Wird teures Schichtholz verwendet oder günstigeres Massivholz? Am besten, diese Punkte genau prüfen und bei dem jeweiligen Unternehmen oder Holzhändler im Voraus erfragen.

Grobe Richtwerte in puncto Kosten sind:

  • Beschichtete Spanplatten aus Fichtenholz: ab 3 Euro pro Quadratmeter
  • Walnuss, Ahorn, Kirsche: ab 12 Euro pro Quadratmeter
  • Buche, Kiefer, Birke, Esche: ca. 30 Euro pro Quadratmeter
  • Lärche, Douglasie, Teak: ab 100 Euro pro Quadratmeter

Fazit:

Durch moderne Konstruktionsmöglichkeiten und eine Vielzahl an Designs und Gestaltungsvarianten sind Holzdecken wieder absolut gefragt. Um das passende Holz und die optimale Konstruktion zu finden, sollte man sich immer Expertenrat einholen. Ein Fachmann kann auch einschätzen, ob in puncto Schallschutz und Wärmedämmung zusätzlich aufgerüstet werden muss und ob alle erforderlichen Brandschutzmaßnahmen erfüllt sind.

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Schlagworte: Bauplanung, Hausplanung

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