Leitfaden:
Der Weg zum Eigenheim unter optimalen Bedingungen, Voraussetzung: Grundstück ist vorhanden
Sie wollen bauen? Die wichtigsten Schritte haben wir in einem übersichtlichen Leitfaden zusammengefasst.
Grundstück vorhanden
Beim Kauf des Grundstücks müssen Sie den Bebauungsplan der Gemeinde beachten. Er gibt Auskunft darüber, welche Gebäude in welcher Weise gebaut werden dürfen. Neben dem Kaufpreis müssen Sie mit Kosten für Notar und Grundbucheintragung, der Grunderwerbssteuer und gegebenenfalls einer Maklerprovision rechnen. Überprüfen Sie, ob es relevante Verkehrspläne gibt; schauen Sie auf den Sonnenlauf. Beurteile Sie, ob ein Bodengutachten erstellt werden muss und prüfen Sie den Empfang der Telekommunikation.
1. Haus aussuchen
Um Ihren Traum vom Eigenheim zu finden, bestellen und sichten Sie Hausbau-Kataloge. Ebenso bieten Musterhausparks viele Anregungen. Fündig können Sie auch beim aufmerksamen Spaziergang durch ein Neubaugebiet werden. Wer ein wenig zeichnen möchte, kann eine Grundriss-Idee selbst entwerfen oder eine vorgefertigte übernehmen.
2. Unabhängige Bauberatung
Nur ein neutraler Bauberater informiert über die Vorteile und Nachteile der jeweiligen Bauweisen und Unternehmen. Durch seine Objektivität kann er als Begleiter während der gesamten Planungs- und Bauphase bis hin zum Einzug wertvolle Ratschläge geben. Lassen Sie Sich über die Baunebenkosten und notwendigen Versicherungen informieren sowie eine Auswahl unverbindlicher Angebote erstellen. Baunebenkosten entstehen durch die Erschließung (Hausanschlüsse), die Erdarbeiten, den Baustrom, das Bauwasser und durch die Vermessungen des Katasteramts. Hinzu kommen Kosten für Malerarbeiten, Bodenbeläge, Garage/Carport, Pflasterungen (Auffahrt/Terrasse), die Küche und Außenanlagen (Garten/Zaun).
Mit den Versicherungen können Sie Ihr Bauvorhaben schützen. Der Berater informiert anbieterneutral über die Bauherrenhaftpflicht-, Rohbau-, Baufertigstellungs-, Bauwesen- und Bauhelferversicherung.
3. Finanzierung
Freie Finanzierer können am besten entscheiden welche Darlehens- oder Kreditmodelle für Sie am besten sind. Sie verfügen über ein Portfolio unterschiedlicher Anbieter – auch von Banken und Sparkassen. Lassen Sie Sich über Zinsen, Laufzeiten und Fördermöglichkeiten aufklären und legen Sie die Eigenleistungen fest. Vergessen Sie die Grunderwerbssteuer nicht!
4. Vertrag mit Baufirma
Jetzt haben Sie sich für ein bestimmtes Eigenheim entschieden. Kontaktieren Sie das passende Bauunternehmen und führen die Vertragsverhandlungen. Es gilt, das Kleingedruckte sorgfältig zu lesen bevor Sie unterschreiben. Warten Sie nicht zu lange mit der Unterschrift, um den Bauprozess nicht zu verzögern!
5. Planungsgespräch/Bemusterung
Im Gespräch mit einem Architekten wird der Grundriss erörtert und finalisiert. Dabei können Änderungswünsche eingearbeitet werden.
Bei der Bemusterung suchen Sie Sich die Innen- und Außenausstattung wie Wasserhähne, Türgriffe, Fassaden, Farben, Dachpfannen, Fliesen/Bodenbeläge, Treppen aus. Bei der Außenanlage geht es um die Überdachung der Terrasse, einen Schuppen, die Auffahrt, die Außenbeleuchtung, Gartenanlagen und den Briefkasten. Gute Anregungen gibt es in den Bemusterungszentren der Bauunternehmen.
6. Bauantragsunterlagen
Einreichen der Bauantragsunterlagen durch den Architekten. Das Erstellen benötigt im günstigsten Fall zwei, manchmal vier bis sechs Wochen. Existiert ein Bebauungsplan und gibt es keine Beanstandungen, kann die Baugenehmigung nach wenigen Tagen, spätestens aber nach vier Wochen erteilt werden.
Beim Bauamt müssen folgende Dokumente eingereicht werden: Bauanträge im einfachen Genehmigungsverfahren, Bauanträge im Bundesimmissionsschutzgesetz-Genehmigungsverfahren, Berechnung der Bauzahlen, Bau- und Betriebsbeschreibung, Löschwasserrückhaltung, Statik, Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft, Brand-, Explosions- und Lärmschutz.
Einrichten der Baustelle
Die Vorbereitungen zur Bauphase beginnen. Bäume werden gefällt, Pflanzen und Gestrüpp auf der Baustelle entfernt. Für einen reibungslosen Ablauf muss noch vor Beginn der Bauarbeiten die Zugänglichkeit der Verkehrswege gesichert sein. Möglicherweise muss eine Straße gesperrt bzw. eine Baustraße errichtet werden.
Der Bau beginnt mit dem Ziehen eines Schnurgerüsts. Die Versorgung mit Bauwasser, Strom und gegebenenfalls Container wird eingerichtet. Ein Platz für die Lagerung von Baumaterial und ausgehobenes Erdreich wird festgelegt.
8. Bauphase
Jetzt wird’s spannend: Startschuss für die Bauphase. Für etwaige Keller werden umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt – oder man beginnt direkt mit dem Legen der Fundamentplatte. Wände werden nach und nach gemauert, die Decken werden eingezogen. Wenn der Dachstuhl gerichtet (!) ist, wird Richtfest gefeiert. Dann folgen noch die Dämmung und die Dacheindeckung – die Hülle des Hauses ist fertig.
Jetzt ist ungefähr die Hälfte geschafft, und der Innenausabau kann beginnen. Der Estrich wird angemischt, später kommen die Fliesen, die Elektroarbeiten, Treppen, Lüftung, Sanitäranlagen, Innenputz, Bodenbeläge, Pflasterungen, Heizung, Malerarbeiten und der Trockenbau.
Nach dem Innenausbau kann man sich um die Fassade kümmern. Die Entscheidungen fallen oft zwischen Putz, Klinker und Holz.
9. Einzug
Ein erhebender Moment: Die Endabnahme (Download: PDF-Checkliste) steht bevor. Bauherr, Baufirma und gegebenenfalls die Baubegleitung treffen sich und begutachten das fertige Haus. Sind alle Arbeiten zur Zufriedenheit ausgeführt, werden die Schlüssel übergeben, und Sie können den Möbelwagen für den Umzug bestellen.
Weihnachten feiern
Geschafft! Was mit dem Bestellen der Katalogs begonnen hat, ist Wirklichkeit geworden: Der Traum vom Eigenheim.
11. Außenanlage
Der letzte Feinschliff lässt sich am besten nach dem Einzug erledigen. Falls die Pflasterungen für die Auffahrt und die Terrasse nicht schon während der Bauphase erledigt wurden, ist das in der Regel problemlos jetzt noch möglich. Das selbe gilt für ein im Vorfeld gut geplantes Carport und die Terrassenüberdachung. Die Außenbeleuchtung und der Briefkasten können nebenher angebracht werden. Für das Aufstellen eines Schuppens oder Gartenhäuschens können Sie entweder eine Fremdfirma beauftragen oder sich sukzessive selbst versuchen.
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