12 einfache Wege, um ein Grundstück für das eigene Haus zu finden
Es ist mehr denn je DAS Thema für angehende Bauherren – ein Baugrundstück für das geplante Traumhaus zu finden, ist so schwierig wie noch nie. Zwar sind die Immobilien- und Grundstückspreise angezogen, aber aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen ist die Nachfrage nach Grundstücken weiter hoch und interessante Grundstücke werden deshalb zunehmend rarer. Gut, dass Musterhaus.net die besten Ratgeber parat hat, um bei der Grundstückssuche zu helfen!
Vor der Suche: Auf Standort festlegen
Doch eine Grundsatzentscheidung muss vorab noch getroffen werden: Man muss man sich über den Standort im Klaren sein. In welcher Region soll das zukünftige Haus stehen? Möchte man eher Ruhe und vergleichsweise niedrige Grundstückskosten? Dann wäre das Leben auf dem Land, im Vorort oder sogar dem Nachbarort vielleicht das Richtige. Oder will man lieber dort wohnen, wo das Leben jeden Tag tobt und der Weg zur Arbeitsstelle kurz ist? Auch das Wohnen inmitten einer Stadt bietet einige Vorteile – aber hier sind Grundstücke am schwersten zu finden.
Hat man sich dann für einen Standort fürs Eigenheim entschieden, kann die eigentliche Grundstückssuche beginnen. Doch wo anfangen? Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten – einige sind einfach naheliegend aber trotzdem sinnvoll, auf andere Ideen muss man mitunter erst mal kommen. Zum Beispiel, wenn man diesen Ratgeber liest.
Tipp 1:
Gezielt nach Baulücken suchen
Die sogenannte „Baulückenfeststellung“ führt man eigenständig „auf eigene Faust“ durch. Ob mit dem Auto, per Fahrrad oder zu Fuß – bei der Baulückenfeststellung schaut man sich in der gewünschten Bauregion persönlich um und sucht direkt nach augenscheinlich freien Bauplätzen und Grundstücksflächen, die interessant sein können. Für eine Vorab-Recherche bietet sich Google Maps an – einfach nach unbebauten Grundstücken innerhalb bebauter Gebiete in der Wunschregion schauen.
Hat man etwas Vielversprechendes entdeckt, kann man zum Beispiel bei Nachbarn nach den Kontaktdaten des Eigentümers fragen oder man geht auf die Katasterämter zu, um diese Informationen zu bekommen. Liegt ein „berechtigtes Interesse“ vor, geben diese in der Regel auch Auskunft über den Eigentümer. Diese Suche auf eigene Faust hat den großen Vorteil, dass man ohne Konkurrenz ist. Häufig haben Grundstückseigentümer (noch) gar nicht daran gedacht, ihr Grundstück möglicherweise zu verkaufen – durch signalisiertes starkes Interesse und einen guten Kaufpreis kann sich diese Meinung aber durchaus ändern.
Auch unser erfahrener Bauexperte John Kosmalla empfiehlt deshalb: „Gerade in Ballungsräumen mit hohen Grundstückpreisen lohnt es sich, gezielt nach solchen Grundstücken Ausschau zu halten, die für Baufirmen nicht interessant beziehungsweise rentabel genug erscheinen. Ungewöhnliche Bauplätze, Restgrundstücke oder Baulücken zum Beispiel sind für kreative Baufamilien sehr spannend und oft deutlich günstiger! Wer kein riesiges Haus bauen möchte, kann so Einsparungen im fünfstelligen Bereich erzielen.“
Tipp 2:
Online-Suche – inklusive Suchaufträgen
Die meisten Grundstücke finden sich natürlich mittlerweile Online. Zum einen bei den einschlägigen Immobilienportalen, aber auch bei Ebay Kleinanzeigen werden tausende interessante Grundstücke, oft sogar von privat, angeboten. Zudem besteht die Möglichkeit, selbst eine Suchanzeige aufzugeben, und das teils kostenlos. Nachteil bei der Online-Recherche ist ganz klar, dass man nicht der einzige Interessent ist, denn der Wettbewerb ist groß. Deshalb heißt es im Netz vor allem: schnell sein! Wer zuerst kommt, mahlt tatsächlich oft zuerst.
Tipp 3:
Tageszeitungen
Oft unterschätzt, aber auf lokaler Ebene immer noch die Informationsquelle Nummer eins: die regionale Tageszeitung. Wie für die Internetrecherche gilt auch hier: Man findet sowohl Anzeigen, kann aber genauso gut selber eine aufgeben. In der Regel ist das Aufgeben eigener Anzeigen wirkungsvoller, wenn natürlich auch mit Kosten verbunden. Diese Ausgaben sind jedoch überschaubar und die Erfolgsaussichten eines Zeitungsinserates sind nicht schlecht. Es lohnt sich also, ein paar Euro in die Hand zu nehmen und möglicherweise auf dem klassischen Wege über die Zeitung zu seinem Traumgrundstück zu finden.
Tipp 4:
Kontakte, Kontakte, Kontakte
Gerade Menschen, die viel herumkommen und/oder häufig mit anderen Personen zu tun haben, wissen in der Regel viel über die Gegend und aktuelle Geschehnisse. Vielleicht haben sie von Grundstückseigentümern gehört, die mit dem Gedanken spielen, ihr Grundstück zu verkaufen, haben Schilder, Abrisshäuser oder leere Grundstücke gesehen.
Solche Personen können beispielsweise sein:
- Freunde, Bekannte, Familie und Kollegen
- Nachbarn von unbebauten Grundstücken
- Schornsteinfeger
- Handwerker (mit Kundendienst) im Allgemeinen
- Landwirte
- Gastronomen
- Briefträger
- Friseure
- Taxifahrer
- Paketzusteller
- Verkäufer
Aber auch Institutionen wie die Stadt oder Gemeinde, Bauämter, Vereine oder auch die Kirche können oft bei der Grundstückssuche behilflich sein (siehe auch Idee 7 und 8).
Tipp 5:
Hausbank fragen
Zahlreiche Banken und Geldinstitute betreiben ein eigenes Immobiliengeschäft und haben Immobilienabteilungen, viele Angebote findet man online. Ein Besuch bei der Hausbank lohnt also gegebenenfalls nicht nur beim Einholen von Finanzierungs-Angeboten für das geplante Traumhaus. Auch Grundstücke sind möglicherweise in der Vermittlung, kosten aber selbstverständlich Provision.
Tipp 6:
Versteigerungen
Aktuelle Versteigerungstermine finden sich in den Schaukästen der Amtsgerichte, in Zeitungen oder auch im Argetra-Veranstaltungskalender der eigenen Region (im Internet). Hat man ein Grundstück gefunden für das man sich interessiert, so kann bei Gericht die Gerichtsakte zu dem Grundstück eingesehen werden. Dort erhält man außerdem Informationen über das Grundstück, dessen wahrscheinlichen Verkehrswert und Grundbuchauszüge mit Hinweisen zu möglichen Lasten, die auf dem Grundstück liegen.
Bevor man einer Versteigerung beiwohnt, sollte man jedoch einige Dinge beachten bzw. sich bestmöglich vorbereiten:
- Grundstück vor dem Versteigerungstermin vor Ort genau anschauen: Bestenfalls führt man die Besichtigung zu verschiedenen Wochentagen und Uhrzeiten durch, um ein reales Bild der Umgebung zu bekommen.
- Im Vorfeld unbedingt die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten abklären: Welchen Teil des Baubudgets kann man maximal nutzen? Etwa zehn Prozent der Kaufsumme ist direkt bei der Versteigerung fällig, der Rest kann circa 4-6 Wochen nach dem Termin bezahlt werden.
- Vergewissern, dass der Termin auch stattfindet: Manchmal kommt es vor, dass der Grundstückseigentümer seinen Forderungen kurz vor dem geplanten Versteigerungstermin doch noch nachkommen kann.
- Im Vorfeld an anderen Versteigerungen teilnehmen: Um ein Gefühl für das Prozedere von Versteigerungen zu erhalten, ist es ratsam, bereits vor dem eigentlichen Termin Erfahrungen zu sammeln. Wie läuft eine Versteigerung überhaupt genau ab? Wie verhalten sich die Bieter? Gerade bei den hohen Summen um die es hier geht, ist dies äußerst empfehlenswert. Oder man nimmt sich jemanden mit, der sich damit auskennt.
Konnte das Wunschgrundstück tatsächlich ersteigert werden, muss der sogenannte „Verteilungstermin“ abgewartet werden. Beim Verteilungstermin entscheidet der Gläubiger darüber, ob er beispielsweise mit dem erzielten Verkaufspreis einverstanden ist. Man wird also nicht automatisch der neue Eigentümer des Grundstücks, sondern muss sich noch etwas gedulden, bevor der Kauf dann letztlich komplett abgewickelt wird.
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